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Die Hormonspirale ist, genau wie die herkömmliche Spirale, ein Fremdkörper. Sie besteht aus elastischem
Kunststoff. Die Hormonspirale wird auch als Intra-Uterin-System (IUS) bezeichnet, weil sie
in die Gebärmutter (Uterus) eingesetzt wird. Bildet die
herkömmliche Spirale eine einfache Barriere,
so gibt die Hormonspirale kontinuierlich kleinste Mengen des Hormons Levonorgestrel ab,
das ist ein Gestagen. Anders als bei der Pille, die normalerweise den Eisprung verhindert,
wirkt Levonorgestrel nur auf die Gebärmutterschleimhaut. Der Zyklus und auch der Eisprung
bleiben unberührt. |
Wirkungsweise
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Levonorgestrel führt zu einem geringeren Wachstum der
Gebärmutterschleimhaut. Auf diese Weise kann eine befruchtete Eizelle sich nicht in der
Schleimhaut einnisten. Außerdem bewirkt das Hormon auch, dass sich im Gebärmutterhals
mehr verdickter Schleim bildet. Dieses Hindernis erschwert den Samenzellen das Aufsteigen
in die Eileiter. So können Ei- und Samenzellen nur schwer zueinander finden. Als drittes
hemmt das Gestagen die Beweglichkeit der Samenzellen. |
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Die
Hormonspirale verhindert so eine Schwangerschaft, sie schützt nicht vor
sexuell übertragbaren Erkrankungen. Bei Schwangerschaftswunsch kann die
Hormonspirale problemlos wieder herausgenommen werden. Die Fruchtbarkeit ist
schon im ersten Zyklus nach der Entfernung wieder hergestellt. |
Beim Einsetzen der Spirale durch die Frauenärztin spüren
Sie nur ein leichtes Ziehen
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Spiralen gibt es in verschiedenen Größen. Sie werden von einer
Frauenärztin eingesetzt. Das verursacht normalerweise keine Schmerzen, Sie spüren nur
ein leichtes Ziehen. Kleine feine Nylonfäden, die an der Spirale befestigt sind, ragen
aus dem Muttermund. Sie dienen der Kontrolle und erleichtern das Herausnehmen der
Spiralen. Nach dem Einsetzen wird der richtige Sitz durch Ultraschall überprüft. Eine
Kontrolle findet dann noch einmal nach 7 bis 10 Tagen statt. |
5 Jahre sichere Verhütung
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Hormonspiralen bewirken eine schwächere und in der Regel schmerzfreie
Regelblutung. Die verhütende Wirkung hält bis zu 5 Jahren an. Deshalb sollte eine
Hormonspirale nur dann gewählt werden, wenn langfristig kein Kinderwunsch besteht.
Die Sicherheit ist sehr hoch. Der Hersteller gibt den Pearl-Index
mit 0,1 an. |
Nebenwirkungen sind möglich
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Wie bei jedem
Medikament können (müssen aber nicht) auch bei der Hormonspirale eine
Vielzahl von zum Teil erheblichen Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen
(Auftreten nach Häufigkeit):
- Blutungen inklusive
Schmierblutungen
- zu seltene
Regelblutungen (Oligomenorrhoe)
- keine Regelblutungen (Amenorrhoe)
- gutartige
Eierstockzysten (sehr häufig, bei mehr als 10 Prozent)
- Depressive Stimmung
- Nervosität
- verringerter
Geschlechtstrieb
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Übelkeit
- Akne
- Rückenschmerzen
- Schmerzen im Becken
- schmerzhafte
Regelblutungen (Dysmenorrhoe)
- Scheidenausfluss
- Entzündungen der
Scheidenschleimhaut und der äußeren Schamlippen
- Brustspannen
- Brustschmerzen
- Ausstoßung der
Hormonspirale
- Gewichtszunahme
(häufig: 1 bis 10 von 100 Frauen)
- Stimmungsschwankungen
-
Migräne
-
Blähungen
-
Haarausfall
- vermehrte
Körperbehaarung
- Juckreiz
- bestimmte Form eines
Hautausschlages (Ekzeme)
- Entzündungen im
Beckenbereich
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Entzündungen der Schleimhaut
des Gebärmutterhalses und der Gebärmutter
- Wassereinlagerungen im
Gewebe (Ödeme) (gelegentlich: 1 bis 10 von 1.000 Frauen)
- Hautausschlag
- Nesselsucht
- Durchstoßen der
Gebärmutter (selten: weniger als 1 von 1.000 Frauen)
Obwohl unerwünschte
Wirkungen nach einem Zeitraum von 6 Monaten abgeklungen sein sollten,
bleiben sie auch häufig über diesen Zeitraum bestehen.
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Kontraindikationen
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Die Hormonspirale darf nicht angewandt werden bei Frauen mit anatomischen
Veränderungen der Gebärmutter, bei Lageanomalien, Blutungen aus der Scheide, genitalen
Infektionen oder Malignomen. Für junge Frauen, die noch kein
Kind geboren haben und Frauen in den Wechseljahren, bei denen sich die
Gebärmutter zurückbildet ist die Hormonspirale nicht das beste Mittel zur
Verhütung. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für eine Abstoßungsreaktion
für die Zeit nach der Geburt. Daher sollte die Hormonspirale erst 6 Monate
nach der Geburt eingesetzt werden. Das verwendetet Hormon Levonorgestrel
geht in die Muttermilch über. Daher kann - obwohl es bisher keine
eindeutigen Studien zu den Auswirkungen gibt - die Anwendung für stillende
Mütter nicht empfohlen werden.
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