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Grindflechte

Grindflechte / Impetigo contagiosa
Buch dazu anzeigenPädiatrische Dermatologie Inhaltsübersicht:
Entstehung
Krankheitsbild
Behandlung
Komplikation: Lyell-Syndrom
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Entstehung
Impetigo contagiosa tritt häufig bei Kindern auf Die Grindflechte ist die häufigste bakterielle Hautkrankheit bei Kindern. Bei Erwachsenen ist sie eher selten. Sie wird durch Staphylokokken vorwiegend durch S. aureus oder S. pyogenes, seltener durch Streptokokken ausgelöst. Impetigo contagiosa ist der medizinische Fachausdruck. Sie wird auch Eiterflechte oder Pustelflechte genannt. Die Impetigo contagiosa breitet sich rasch aus und ist ansteckend. Sie ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtige Erkrankung. Nähere Informationen zu den gesetzlichen Bestimmungen finden Sie hier.

 

Es gibt verschiedene Formen der Grindflechte Man unterscheidet zwei Erscheinungsformen der Impetigo contagiosa: Die kleinblasigen Form wird von Bakterien der Familie der Streptokokken verursacht. Für die großblasigen Form ist der Erreger Staphylococcus aureus verantwortlich. Bei der großblasigen Form kann es zur Ausbildung des Lyell-Syndroms kommen.

 

Der Erreger wird durch Schmierinfektion übertragen Die Grindflechte ist eine Schmierinfektion. Infektionsquellen sind infizierte Menschen, bei denen sich der Erreger auf der Haut, oder im Nasen- Rachenbereich befindet. Durch Berühren oder Kratzen gelangt der Erreger an die Finger und wird dann auf andere Körperteile oder andere Menschen übertragen. Deshalb tritt die Grindflechte oft vermehrt bei Geschwister, in Kindergärten und Schulen auf. Typisch ist auch das Auftreten als Komplikation bei Neurodermitis.

 

  Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 10 Tage. Die Krankheit bleibt so lange ansteckend, bis die Bläschen ausgetrocknet und offene Hautstellen abgeheilt sind.

 

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Krankheitsbild
Am häufigsten sind das Gesicht, der Kopf und die Extremitäten betroffen Die Grindflechte beginnt mit  der Bildung von kleinen Bläschen und Pusteln, die sehr schnell aufplatzen. Die gelbliche bis leicht durchsichtige Flüssigkeit entleert sich und es entstehen honiggelbe bis bräunliche Krusten. Diese Krusten liegen auf geröteter Haut und sind scharf begrenzt. Grindflechte kommt vorwiegend im Gesicht, am Kopf und an den Extremitäten vor.

 

Die Flüssigkeit in Bläschen und Pusteln bildet nach dem Aufplatzen bräunliche Krusten Die Erscheinungsformen der kleinblasigen und der großblasigen Form der Grindflechte sind unterschiedlich. Die kleinblasige Form bildet große rötlich-orangene Flecken mit kleinen Bläschen und Pusteln, die schnell platzen und verkrusten. Die großblasigen Form verursacht große mit einer weißlich-gelben Flüssigkeit gefüllten Blasen. Die Betroffenen klagen über gelegentlichen Juckreiz, haben aber sonst keine Beschwerden.

 

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Behandlung
Die Diagnose ist meistens unproblematisch Die sehr typische Erscheinungsform der Grindflechte ist bei der Diagnose hilfreich. Der Erreger kann durch eine bakteriologische Untersuchung aus einem Hautabstrich, einem Nasen- oder Rachenabstrich, nachgewiesen werden. Bei schwach ausgeprägten Formen besitzen die Papeln Ähnlichkeit mit einer Herpes-Infektionen.

 

Je nach Schwere der Erkrankung sind lokale oder systemische Antibiotikagaben erforderlich Gerade bei jüngeren Kindern, die noch nicht über eine gute körpereigene Abwehr verfügen, ist eine lokalen Therapie mit antibiotikahaltigen Salben oder Cremes oft erforderlich. In sehr schweren Fällen werden Antibiotika auch zum Einnehmen verschrieben. Die Grindflechte heilt auch bei großflächigem Befall ab, ohne Narben zu hinterlassen. Allerdings bleiben für einige Zeit rote, oder etwas dunklere Hautflecken zurück.

 

Pyoktanin zur örtlichen Desinfektion Zur örtlichen Desinfektion wird oft eine Lösung verschrieben, die den Grind austrocknet. Pyoktanin wirkt der Entzündung und dem Juckreiz entgegen und tötet Bakterien und Pilze ab. Pyoktanin färbt die Haut blau.

 

Salizylvaseline löst Krusten auf Salizylvaseline fördert die Heilung, weil es die Blasen und Krusten der Grindflechte auflöst. Sind große Hautflächen betroffen, können Teil- oder Vollbäder in Kaliumpermanganat sinnvoll sein.

 

Die Heilung kann homöopatisch unterstützt werden Sie können die Heilung auch homöopatisch unterstützen. Wirksam sind z. B.:
  • Aqua silicata zum Austrocknen.
  • Antimonium tartaricum D4 gegen die Pustelbildung.
  • Hepar sulfuris D6 oder Silicea D6 bei schlecht heilender Haut.
  • Avenasativa-Lösung als Badezusatz gegen Juckreiz.

Lassen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Eine Grindflechte muss immer ärztlich behandelt werden.

 

Gründliche Hygiene hilft bei der Behandlung Wichtig ist eine umfangreiche Hygiene.
  • Häufiges Hände waschen, insbesondere nach dem Kontakt mit einem Erkrankten, ist notwendig, um einer Ansteckung vorzubeugen.
  • Kurze und saubere Fingernägel helfen, den Übertragungsweg zu unterbrechen. Das gleiche gilt für das Abdecken der betroffenen Hautstellen.
  • Benutzte Handtücher und Bettwäsche sollten mit 60 Grad gewaschen werden.

 

Lyell-Syndrom

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Komplikation: Lyell-Syndrom
Das Lyell-Syndrom kann lebensbedrohend sein Das staphylogene Lyell-Syndrom ist eine schwere und lebensbedrohliche Erkrankung, die vor allem bei Neugeborenen und Kleinkindern vorkommt. Ausgelöst wird sie durch die Toxine von Staphylokokken. Aus diesem Grund kann sie auch als Komplikation der Grindflechte angesehen werden. Es gibt auch noch das medikamentöse Lyell-Syndroms, die als allergische Reaktion auf die Einnahme von Medikamenten auftritt.

 

Die Haut sieht aus, als wäre sie verbrüht Das Lyell-Syndrom beginnt mit hohem Fieber und großflächigen Rötungen. Es bilden sich nach einigen Tagen flache Blasen, die schnell aufplatzen. Die Haut sieht aus, als wäre sie verbrüht.  Es kommt häufig zu sekundären Infektionen der Haut. Auch eine Sepsis (Blutvergiftung) kann auftreten.

 

Heilung, bei frühzeitiger Behandlung, innerhalb von zwei Wochen Die Therapie des Lyell-Syndroms besteht in einer intravenösen Gabe von Antibiotika. Außerdem muss die Haut intensiv gepflegt werden, ähnlich wie bei großflächigen Verbrennungen. Ganz wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Je früher die Behandlung begonnen wird, desto günstiger sind die Heilungsaussichten. Das Lyell-Syndrom kann innerhalb von zwei Wochen abheilen.

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