Bacillus
anthracis wird von Tieren auf den Menschen übertragen. |
Der
Milzbrand der Haut wird in der Fachsprache Anthrax genannt. Der Erreger ist das Bakterium
Bacillus anthracis. Da die Erkrankung von Haustieren und Wildtieren übertragen wird,
werden meisten Bauern, Metzger, Jäger und Tierärzte infiziert. Die Ansteckung erfolgt
über den direkten Kontakt zu den infizierten Tieren. Der Hautmilzbrand ist die häufigste
Erscheinungsform des Milzbrandes. |
Milzbrand
kann tödlich sein. |
1-3
Tagen nach der Infektion bildet sich ein roter Fleck oder ein Bläschen an der Eintrittspforte der Bakterien. In seinem
Zentrum wird eine schwarze, nekrotische (tote) Stelle sichtbar ist. Die Stelle schwillt an
und es bildet sich Eiter. Weitere Begleiterscheinungen sind Fieber und eine Schwellung der
Lymphknoten. Werden die Erreger eingeatmet oder verschluckt, kann es zu einer Ausweitung
der Infektion auf Lunge, Darm oder Milz kommen. |
Schnelle
Therapie mit Antibiotika. IfSG Originaltext |
Anthrax
ist eine nach dem Infektionsschutzgesetz IfSG meldepflichtigen Krankheit. (Das
Bundesseuchengesetz wurde am 01.01.2001 durch das Infektionsschutzgesetz ersetzt.)
Informationen zum IfSG finden Sie hier. Die Therapie bei
einer Milzbrand-Infektion muss rasch erfolgen, sonst sind schwere Folgen bis hin zum Tod
möglich. Die Behandlung besteht in einer hochdosierten Antibiotikagabe, wobei Penicillin
oder Tetrazyclin empfehlenswert sind. Zusätzlich wird ein Milzbrand-Serum verabreicht.
Für Risikogruppen ist eine Schutzimpfung sinnvoll. |
Lungenmilzbrand oder Magen-Darm- Milzbrand sind unbehandelt
tödlich. |
Milzbrand
kann nicht nur die Haut infizieren. Weitaus gefährlicher ist der Lungenmilzbrand oder der
Magen-Darm-Milzbrand. Dabei werden die Erreger entweder eingeatmet, oder gelangen, z. B.
mit der Nahrung in den Magen-Darm-Trakt. Werden Milzbrandsporen eingeatmet, so entwickelt
sich ein Krankheitsbild, das einer schweren Lungenentzündung gleicht. Zu Beginn kommt es
zunächst zu Fieber, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und einem allgemeinen Unwohlsein. Dann
entwickeln die Betroffenen bald hohes Fieber, Schüttelfrost und Husten. Dabei wird ein
oft blutiger Auswurf abgehustet, der hochinfektiös ist. Befällt der Erreger den
Magen-Darm-Trakt, so zeigen sich Symptome wie Überkeit, Erbrechen, Fieber und
Bauchschmerzen. Diese Symptome werden schnell schlimmer. Beide Infektionen führen, wenn
sie nicht schnell behandelt werden, in 90 Prozent der Fälle zum Tod des Betroffenen. Die
Behandlung sollte möglichst früh einsetzen. Sie erfolgt mit Antibiotika. |
Milzbrand als biologische Waffe. |
Gefährlich
ist der Milzbranderreger vor allem deshalb, weil seine Sporen noch jahrelang nahezu
überall überleben können, z. B. im Straßenstaub oder auf dem Fell von Tieren. Finden
Sie dann einen geeigneten Nährboden, so beginnen sie zu keimen. Diese Eigenschaft hat
dazu geführt, dass schon im 2. Weltkrieg mit dem Milzbranderreger als biologische Waffe
experimentiert wurde. Bisher wurde diese Waffe noch nicht eingesetzt. Allerdings besitzen
einige Staaten solche biologischen Waffen. Auch Terroranschläge sind damit durchaus
möglich, z. B. durch die Verseuchung eines Trinkwasserreservoirs. Solche potentiellen
Gefahren sind schon lange bekannt. Top |