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Reine
Natur gibt es kaum
Umfangreiche Infos zu Baumwolle, Herstellung und Verarbeitung auch bei
oeko-fair.de |
Naturbelassene
Stoffe gibt es kaum. Selbst bei der naturbelassenen Baumwolle wird nahezu 20
Prozent der Rohfaser entfernt. Nachdem
die Baumwolle geerntet wurde, müssen die Baumwollfasern von den Samen getrennt werden.
Dadurch erhält man lange Baumwollfasern, die von einer dünnen Wachshaut
umhüllt sind. Diese Wachshaut schützt die Faser vor Nässe. Um die typische
hohe Saugfähigkeit der Baumwolle zu erhalten, wird meistens noch das Wachs
von der Rohbaumwolle entfernt. |
Mit
Chemie ist alles möglich |
Nahezu
alle heutigen Stoffe und Textilien sind in irgendeiner Weise behandelt. Dabei kommen
vielfältige Chemikalien zum Einsatz, die die Eigenschaften und das Aussehen der Naturware
erheblich verändern. Die Belastung der Umwelt und auch die gesundheitliche
Unbedenklichkeit werden vielfach diskutiert. |
Eine
endgültige Kontrolle gibt es nicht |
Die
hier dargestellten Verfahren finden mit diesem Chemikalieneinsatz nicht alle in
Deutschland statt. Durch die Bestimmungen zum Umweltschutz und durch veränderte
Richtlinien verändert sich der Einsatz von Chemikalien und deren umweltgerechte
Entsorgung. In vielen Ländern sind die Bestimmungen zum Arbeitsschutz und zum Einsatz von
Chemikalien, die Umwelt- und Gesundheitsschutzmaßnahmen bei weitem nicht so weit
entwickelt, wie in Deutschland. Da aber die meisten Textilien nicht in Deutschland
hergestellt werden, ist eine endgültige Kontrolle über die zum Einsatz kommenden Mittel
nicht möglich. |
Bleichung |
Die
Bleichung sorgt für ein besseres Anfärben der Fasern oder für eine Weißfärbung. Alle
Fasern werden gebleicht. Dabei kommen Wasserstoffperoxid, Natriumhypochlorit und
Natriumchlorit zum Einsatz. Wegen der chemischen Bestandteile ist die Bleichung erheblich
gesundheitsschädlich. Es bilden sich halogenisierte Kohlenwasserstoffe, z. B.
krebserregende und erbgutschädigende Dioxine. |
Deodorierung |
Ebenfalls
auf alle Fasern angewandt wird das Verfahren der Deodorierung, das einen angenehmen Geruch
vermitteln soll. Zur Anwendung kommen Kunstharz und Parfüms. Als Folge kann es zu Hautallergien kommen. |
Antimikrobielle
Ausrüstung |
Antimikrobielle
Ausrüstung soll die Textilie vor dem Befall von Schimmelpilzen, Fußpilz und Bakterien
schützen. Außerdem soll das Material keinen Körpergeruch annehmen. Verwendung findet
dieses Verfahren bei allen Fasern. Neben der erheblichen Umweltbelastung verursacht die
antimikrobielle Ausrüstung vielfach Hautallergien.
Die eingesetzten Chemikalien sind u. a.:
quaternäre Ammoniumverbindungen, Bisphenole, Imidazole, Diphenylether, Thiobisphenole, organische Zinnverbindungen, Salicylanilid-Derivate, Neomycinsulfat,
Ethylenglykol, Chlormetakreosole, Diethylphtalat, Diphenylantimonhexoat.
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Anti-Schmutz
Ausrüstung |
Die
Anti-Schmutz Ausrüstung soll das Verschmutzen der Kleidung verhindern bzw. für eine
leichte Ablösung von Schmutz sorgen. Dieses Verfahren wird bei synthetischen Chemiefasern
angewandt und ist durch den Einsatz von fluorierten Kohlenwasserstoffen umweltbelastend.
Die chemischen Substanzen, die eingesetzt werden, sind: Fluorverbindungen und polymere
Fluorcabonharze. |
Färbung |
Die
Färbung wird auf alle Fasern angewandt und soll die Farbenvielfalt der Produkte erhöhen.
Gerade die Färbung ist in hohem Masse Umwelt- und gesundheitsbelastend. Neben Hautallergien sind Farbstoffe auch oft krebserregend.
Das gilt z. B. für Benzidinfarbstoffe. Beim Färben entstehen außerdem große Mengen
schadstoffbelasteten Abwassers. Beim Färben
werden u. a. folgende Chemikalien verwandt:
Azofarbstoffe, Benzidinfarbstoffe, Anthrachinomfarbstoffe. Sie enthalten Schwermetalle wie
Chrom, Zink, Blei und Kupfer in unterschiedlichen Anteilen. Färbehilfsmittel wie z. B.
Di- und Trichlorbenzol, Butylbenzoat, Methylkresolate, Orthophenylphenol.
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Filzfrei-Ausrüstung |
Die
Filzfrei-Ausrüstung soll das Filzen von Wolle verhindern. Das Etikett zeigt an
"Superwash". Erreicht wird dies mit dem Einsatz von Chlorlösung,
Polyamid-Epichlorhydrinharz und Enzymen. Die Filzfrei-Ausrüstung produziert große Mengen
von Abwasser. Durch die Polyamid-Harze werden krebserregende Dichlorpropanole (DCP)
freigesetzt. |
Hochveredelung
Pflegeleicht-Ausrüstung |
Die
Hochveredelung oder Pflegeleicht-Ausrüstung soll das Einlaufen und Knittern verhindern.
Es wird bei zellulosischen Natur- und Chemiefasern und bei Mischungen aus synthetischen
Fasern eingesetzt. Es besteht starker Krebsverdacht und es kommt zu Hautreizungen und Allergien. Die Umwelt wird stark belastet durch die
eingesetzten Chemikalien: Harnstoff-Formaldehyd, Melamin-Formaldehyd und
Dimethylglyxalharnstoff. |
Hydrophobierung |
Alle
Fasern können durch die Hydrophobierung wasserabweisend ausgerüstet werden. Dazu werden
Paraffine, Aluminium- und Zirkonsalze, Silikonemulsionen, Fluorcarbonharze, PTFE und
Bienenwachs eingesetzt. Insbesondere durch den Einsatz von FCKW und Flußsäure wird die
Umwelt stark belastet. |
Mercerisierung |
Die
Mercerisierung verleiht zellulosischen Fasern dauerhaften Glanz. Eingesetzt werden
Natronlauge und Ammoniak, die durch die Produktion großer Abwassermengen die Umwelt
belasten. |
Optische
Aufhellung |
Um
ein strahlendes Weiß zu erreichen wird optisch aufgehellt. Angewandt werden kann dieses
Verfahren bei allen Fasern, die weiß oder pastellfarben sind. Die Gewässerbelastung ist
groß. Außerdem kommt es immer wieder zu Hautallergien.
Es werden Stilben-, Pyrazolin- und Benzazol-Derivate angewandt. |
Sanforisierung |
Bei
zellulosischen Natur- und Chemiefasern kann das Einlaufen durch Sanforisierung verhindert
werden. Dieses Verfahren ist rein mechanisch und nimmt das Einlaufen natürlicher
Textilien vorweg. Es entstehen keine gesundheitlichen Schädigungen und Umweltbelastungen. |
UV-Schutz |
Durch
den UV-Schutz soll bei Baumwolle, Viskose und Polyester die Durchlässigkeit der
UV-Strahlen verringert werden. Bisher sind keine Schädigungen bekannt. Die eingesetzten
Chemikalien sind: Titandioxid, Chlorotriazin, Benzotriazol. Top |
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