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Infektion
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Kandidosen
sind Hefepilzinfektionen. |
Als
Soor oder Kandidose bezeichnet man alle Infektionen, die durch Pilze der Gattung
Candida, besonders ihren Hauptvertreter Candida albicans, verursacht werden. Erkrankungen
durch diesen Hefepilz äußern sich besonders in Körperfalten, am Nagelwall und an
Schleimhäuten. |
Kandidose
ist häufig eine Folgeerscheinung primärer Erkrankungen. |
Candida
albicans gehört bei 30-50% der Menschen zur physiologischen Haut- und Schleimhautflora.
Aus diesem Grund kommt es zum Ausbruch von Soor nur, wenn sich das gesunde Gleichgewicht
der Haut verändert. Obwohl sie Kandidose auch so vorkommt, tritt sie viel öfter
als Folgeerkrankung auf, z. B. bei
- Breitbandantibiotika- oder Cortison-Therapie,
- Diabetes mellitus
oder
- geschwächter Immunabwehr.
Bei Diabetes kann eine Pilzinfektion an den Füßen
zu schweren chronischen Wunden führen. Deshalb ist eine regelmäßige Inspektion
der Haut, besonders an den Füßen erforderlich. Wie die richtige Prophylaxe und Therapie
aussehen sollte, lesen Sie hier.
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Kandidose
kann lebensbedrohend sein, wenn sie Herz, Lunge, Niere oder Gehirn befällt. |
Bei
schweren Immunschwäche-Krankheiten wie AIDS oder nach Transplantationen kann eine
Kandidose in einen lebensbedrohlichen Zustand übergehen und Herz, Lunge, Nieren oder das
Gehirn befallen. Die Übertragung von Candida-Pilzen kann von erkrankten und
nichterkrankten Personen sowohl über direkten Kontakt, als auch indirekt über
Hygieneartikel oder Nahrungsmittel erfolgen. |
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Haut-Soor
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Hautsoor
bildet rote, schuppig auslaufende Herde. |
Hautsoor
zeigt sich in hellroten, entzündlichen Pusteln, die
am Rand schuppig auslaufen. Diese roten Herde können leicht einreißen und gelegentlich
bluten. Begünstigend für die Entstehung von Hautsoor wirken Übergewicht, mangelnde Hygiene und feuchte
Haut. |
Der
Pilz fühlt sich besonders in Hautfalten wohl. |
Der
Hautsoor entsteht vornehmlich in Körpereinfaltungen, z. B.
- Leistenregion
- Genitalregion
- Analregion
- unter den Brüsten und
- unter den Achseln.
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Nur
bei trockener Haut kann die Infektion abheilen. |
Die
Therapie sollte bei den Entstehungsbedingungen für den Hautsoor ansetzen. Manchmal ist es
gar nicht notwendig, Medikamente zu verordnen. Eine umfangreiche Beratung kann ausreichend
sein. Bei Übergewichtigen hat es sich bewährt, Leinentücher in Hauteinfaltungen zu
legen, damit diese trocken bleiben. Das hilft z. B. in die Leistenregion und unter den
Brüsten. Puder hilft ebenfalls, ein trockenes Milieu zu schaffen. Nyastin-Paste,
Zink-Lotion oder Pyoktain-Lösung unterstützen die Therapie. |
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Mund-Soor
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Beläge
in der Mundschleimhaut bis in die Speiseröhre kennzeichnen den Mundsoor. |
Beim
Mundsoor befällt der Pilz Candida die Zunge und die Mundschleimhaut. Die Infektion kann
sich bis in Hals und Speiseröhre ausbreiten. Der Pilz bildet einen cremig weißen,
stecknadel- bis münzgroßen Belag. Dieser kann mit Milch verwechselt werden.
Zu Unterscheidung: Milch lässt sich leicht abwischen. Entfernt man den
Pilzbelag, so zeigen sich darunter meistens rötliche leicht blutende Erosionen. |
Häufig
sind Kinder und Säuglinge betroffen. |
Der
Mundsoor kommt häufig bei Säuglingen und Kindern vor. Auch älteren Menschen erkranken
daran. Dann ist die Ursache häufig eine ungenügende Pflege von Zahnprothesen. |
Pilztötende
Suspensionen helfen. |
Die
Therapie besteht in der Gabe von pilztötenden Suspensionen, z. B. Nyastin, Amphotericin
B, Miconacol, Natamycin. Bei Zahnprothesenträgern sollte zusätzlich eine Verbesserung
der Mundhygiene durchgeführt werden. |
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Genital-Soor
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Bei
Frauen wird eine Kandidose der Geschlechtsorgane häufig erst spät bemerkt. |
Der
Genital-Soor der Frau äußert sich auf der Schleimhaut, ähnlich wie beim
Mundsoor, durch weißliche, ablösbare Beläge. Hinzu kommen Juckreiz und Brennen. Oft ist
nur die Schleimhaut der Scheide betroffen. Dann entsteht kein Juckreiz und die Frau merkt
häufig nicht, dass sie eine Pilzinfektion hat. In diesem Fall wird durch
Geschlechtsverkehr unbemerkt Genitalsoor auf den Geschlechtspartner übertragen. Die
Genital-Kandidose befällt vor allem Frauen im mittleren Alter. |
Beim
Mann kann es zu starken Entzündungen kommen. |
Beim
Mann wird der Genital-Soor meistens früher festgestellt. Er äußert sich in einer
Rötung, später in einem weißen, schuppigen Belag der Eichel. Starke Entzündung und Erosionen des Genitals können folgen, ebenso wie die
Verengung und Verklebung der Harnröhre (Phimose). |
Die Therapie muß immer beide Geschlechtspartner umfassen. |
Die
Therapie besteht, wie auch beim Mund-Soor, in äußerlicher Auftragung von pilztötenden
Cremes und Suspensionen. Wie bei allen Genital-Erkrankungen ist auch bei der Kandidose die
Behandlung des Partners von größter Bedeutung, um einen "Ping-pong-Effekt",
bei dem sich beide immer wieder gegenseitig anstecken, zu vermeiden. |
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Nagel-Kandidose
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Bei
bestimmten Berufen ist Nagel-Kandidose häufiger. |
Die
Nagel-Kandidose ist typischerweise bei Berufsgruppen anzutreffen, deren Hände
arbeitsbedingt häufig feucht sind, z. B. Reinigungspersonal, Friseure, Küchenhilfen. Dadurch
tritt sie häufiger an den Händen als an den Füßen auf. Sie ist gekennzeichnet durch
rötlich verfärbte und geschwollene Umgebung des Nagels. Auf Druck entleert sich daraus
Eiter. Das Nagelhäutchen ist meist angegriffen oder fehlt ganz. |
Mit
Baumwolle ausgekleidete Handschuhe helfen. |
Die
Therapie besteht hier bei berufsbedingter Kandidose in Meidung der auslösenden Faktoren.
Ist das nicht möglich, sollten mit Baumwolle ausgekleidete Handschuhe benutzt
werden. Ansonsten ist wie bei anderen Pilzerkrankungen eine örtliche Behandlung mit
Antimykotika sinnvoll. Top |
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