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Ursache und Wirkung
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Schädigung mit zunehmender Dauer
schwerwiegender |
Einer
Erfrierung ist eine schwere Gewebsschädigung, die entsteht, wenn ein Körperteil zu lange
der Kälte ausgesetzt wird. Betroffen sind meistens Körperteile, wie Nase,
Ohren, Zehen und Finger, weil der Körper bestrebt ist, die zentralen
Körperbereiche stärker zu schützen. Je länger die Kälte andauert, desto ausgedehnter und
schwerwiegender ist die Schädigung. |
Kälteempfinden
ist individuell verschieden |
Zwar
liefert das Thermometer ein objektives Maß für Kälte, aber jeder Mensch empfindet
anders. Manch einer empfindet eine Temperatur als kühl, während ein anderer bereits
richtig friert. Die schädigende Wirkung von Kälte hängt von vielen Faktoren ab. Die
persönliche Empfindung und Verträglichkeit von Kälte ist ebenso wichtig, wie die Dauer
der Kälteeinwirkung und die tatsächliche Temperatur, der ein Körperteil eine bestimmte
Zeit ausgesetzt war. |
Nasse
Kleidung fördert Kälteschäden |
Erfrierungen
werden durch viele Faktoren begünstigt, wie z.B. Nässe. Unter nasser Kleidung kommt es
viel eher zu einer Erfrierung. Das liegt daran, dass die Feuchtigkeit dem Körper
schneller die Wärme entzieht. Körperliche und geistige Erschöpfung oder Blutverlust
beschleunigen die Entwicklung von Erfrierungen ebenfalls. |
Alkohol
ist besonders gefährlich, weil der Körper dadurch sehr schnell Wärme verliert |
Ebenso
begünstigt Alkohol die Entstehung von Erfrierungen. Alkohol führt zu einer Erweiterung
der Blutgefäße. Durch diese Gefäßerweiterung gelang mehr Blut in Bereiche der
Hautoberfläche. Der Körper gibt dann schneller Wärme ab. Das bedeutet, dass man
schneller friert. Ein Schluck Alkohol zur Aufwärmung ist nur wirksam, wenn er im Warmen
getrunken wird. Alkohol, in der Kälte getrunken, beschleunigt den Wärmeverlust des
Körpers. Dieser Mechanismus führt immer wieder zu Erfrierungen bei Obdachlosen. |
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Schweregrade
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Erfrierungen
I. Grades: |
Erfrierungsschäden
werden, je nach Tiefe des Kälteschadens in drei Schweregrade eingeteilt: Bei Erfrierungen
I. Grades kommt es nach einer kurzen Einwirkdauer lediglich zu einer Verengung der
Hautgefäße des betroffenen Körperteils. Der gefrorene Hautbereich ist blass und
gefühllos. Es ist nur die Oberhaut betroffen. Nach
Beendigung der Kälteeinwirkung und Aufwärmung entsteht eine juckende Rötung, die nach
kurzer Zeit abklingt. |
Erfrierungen
II. Grades: |
Dieser
Kälteschaden reicht bis in die Lederhaut.
Erfrierungen II. Grades entstehen nach längerer Einwirkdauer der Kälte oder wenn
fördernde Faktoren, z. B. Nässe hinzukommen. Noch Stunden, nachdem das betroffene Gebiet
aufgetaut ist, kann es zur Bildung von Blasen kommen.
Diese Blasen können mit seröser Flüssigkeit oder auch mit Blut gefüllt sein. Sie
heilen, ohne Narben zu bilden, nach einiger Zeit ab. |
Erfrierungen
III. Grades: |
Dieser
Kälteschaden durchdringt tiefere Gewebeschichten. Die Gefäßschäden können nicht mehr
behoben werden. Es bildet sich ein Gangrän.
Die betroffenen Körperteile sind gefühllos, hart und blau bis schwarz verfärbt.
Der Bereich fühlt sich trocken an und ist bedeckt von einem braunen, lederartigen Schorf.
Der tatsächliche Schaden kann meistens erst Tage bis Wochen nach dem Wiederauftauen
festgestellt werden. Dieses Erfrierungsstadium ist nicht rückgängig zu machen und endet
in einer Amputation des betroffenen Körperteils. |
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Behandlung
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Langsames
Aufwärmen ist vorrangig. |
Bei
der Behandlung gilt es zunächst, die betroffenen Körperbereiche schonend und langsam
wieder aufzuwärmen. Ziel ist es, die Blutzirkulation im geschädigten Gewebe
wiederherzustellen. |
Mit
kaltem Wasser anfangen! |
Beim
Aufwärmen ist dabei Vorsicht angebracht. Erscheint Wasser für normal durchblutete Haut
lediglich warm, so kann es auf gefrorenen Körperbereichen zu schweren Verbrennungen oder
Verbrühungen führen. Der Temperaturunterschied zwischen dem warmen Wasser und dem kalten
Körperteil kann dabei so hoch sein, wie bei normaler Haut und heißem Wasser. Aus diesem
Grunde sollten gefrorene Körperteile langsam mit anfangs kaltem Wasser oder Umschlägen
erwärmt werden. So erweiten sich die Blutgefäße allmählich wieder. Die Temperatur des
Wassers kann dann langsam auf bis zu 40 Grad ansteigen. Der erfolgende
Blutrückfluss kann
Schmerzen verursachen. |
Nicht
massieren oder reiben! |
Massagen
der betroffenen Gebiete sind, besonders bei schwereren Erfrierungen, nicht ratsam. Durch
die Kälte können sich in den gefrorenen Blutgefäßen Thromben gebildet haben. Diese
würden sich durch eine Massage lösen. Das kann zu lebensgefährlichen Embolien führen.
Sie sollten die betroffenen Gebiete zur Anregung der Blutzirkulation nicht reiben und auch
nicht auf geschädigten Füßen laufen. |
Blasen
nicht öffnen! |
Blasen
sollten nicht geöffnet werden. Sie können unter sterilen Bedingungen punktiert werden.
Die Blasenhaut sollte auf der Wunde gelassen werden, weil Sie den besten natürlichen
Schutz vor Infektionen bietet. Der Bereich muss mit einem sterilen hydroaktiven
Wundverband abgedeckt werden. |
Abgestorbenes
Gewebe kann oft erst nach Wochen entfernt werden. |
Bei
Erfrierungen III. Grades werden chirurgisch behandelt. Dabei kann der tatsächliche
Schaden erst nach Tagen oder Wochen genau festgestellt werden. Nur wenn eine genaue
Abgrenzung von gesundem und abgestorbenem Gewebe gemacht werden kann, kann Amputation oder
Ausschneidung
fachgerecht durchgeführt werden. Eine ausführliche Darstellung des Gangrän, wie es als Folge von Erfrierungen
III. Grades entstehen kann, und seine Behandlung, finden Sie in unserem Service Wundmanagement. |
Ab
10 Prozent ins Krankenhaus |
Sind
durch Erfrierungen mehr als 10 Prozent der Körperoberfläche betroffen, sollte der
Betroffene in einem Krankenhaus behandelt werden. Bei starken Schmerzen sollten
Schmerzmittel verabreicht werden. Top |
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