Magnesium ist vor allem im Knochen und in der Muskulatur
|
Magnesium ist ein Spurenelement, welches sich zu 60 Prozent in den Knochen
befindet, zu 35 Prozent in der Skelettmuskulatur und zu 1 Prozent im Blut. Über die
Nahrung kann man Magnesium über den Verzehr grüner Pflanzen sowie von Obst und Nüssen
zuführen. |
Magnesium aktiviert viele Enzyme
|
Magnesium ist für den Körper von großer Bedeutung, weil es eine
Vielzahl von Enzymen aktiviert. Enzyme sind Eiweiße, die als "Biokatalysatoren"
fungieren, indem sie biochemische Reaktionen beschleunigen (so wie ein Katalysator im Auto
die Verbrennung beschleunigt). |
Normalwert
|
Der Normalwert der Magnesiumkonzentration im Blut beträgt
0,65-1,05 mmol/Liter. |
Ursachen für erhöhte Magnesiumwerte
|
Bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen kann der
Magnesiumspiegel im Blut erhöht sein (Hypermagnesiämie):
- akutes Nierenversagen
- chronisches Nierenversagen
- Austrocknung (Dehydratation): In diesem Fall ist nicht die Gesamtmenge an Magnesium im
Blut erhöht, sondern durch den Flüssigkeitsverlust findet sich relativ mehr Magnesium
pro Volumeneinheit Blut
- schwere, nicht therapierte Übersäuerung
des Körpers bei schwerer Zuckerkrankheit
(diabetische Azidose)
- Morbus Addison: Bei der Addison-Krankheit besteht eine Einschränkung der
Nebennierenrindenfunktion (Nebennierenrindeninsuffizienz)
mit Störungen verschiedener Hormonsysteme, was sich unter anderem in Form von Schwäche,
Müdigkeit, nachlassender Leistungsfähigkeit, Gewichtsverlust, Magen-Darm-Beschwerden und
Austrocknung äußert.
- übermäßige Einnahme von Medikamenten, welche größere Mengen an Magnesium enthalten,
z.B. Medikamente, die Magensäure binden und gegen Sodbrennen verwendet werden (Antazida), sowie
magnesiumhaltige Abführmittel
|
Symptome
|
Bei einer Hypermagnesiämie kann es zu einer Muskelschwäche sowie zu
Bewusstseinsstörungen bis hin zum "Magnesiumkoma" kommen. Im EKG (Elektrokardiogramm) können eine überhöhte T-Welle
sowie Veränderungen des QRS-Komplexes sichtbar sein. |
Therapie
|
Die Therapie der Hypermagnesiämie besteht in der Gabe von Infusionen, die
Traubenzucker (Glukose) und Insulin enthalten.
Zusätzlich werden Medikamente verabreicht, welche die Flüssigkeitsausscheidung aus dem
Körper fördern (Diuretika).
In schweren Fällen kann eine Blutwäsche (Dialyse) erforderlich werden. |
Ursachen für verminderte Magnesiumwerte
|
Ein niedriger Magnesiumspiegel des Blutes (Hypomagnesiämie) findet sich
unter anderem bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen:
- erhöhte Magnesiumausscheidung über die Nieren,
z.B. nach schweren Operationen oder bei ausgeprägten Verbrennungen
- Störungen des Hormonhaushaltes, z.B. bei diabetischem
Koma (Koma aufgrund einer nicht ausreichend therapierten, schweren Zuckerkrankheit),
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose),
Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus)
und Überfunktion eines Abschnitts der Nebennierenrinde (Hyperaldosteronismus)
- verminderte Aufnahme von Magnesium in den Körper, z.B. bei schweren Durchfallerkrankungen
- Mangelernährung, wie dies beispielsweise bei Alkoholismus
häufig der Fall ist
|
Symptome
|
Bei Vorliegen einer Hypomagnesiämie kann es zu Reizbarkeit, Depressionen, Muskelkrämpfen
(Magnesiummangeltetanie), Kribbelmissempfindungen und Herzstolpern (Extrasystolie) kommen.
Im EKG (Elektrokardiogramm) findet sich als typisches
Zeichen einer Hypomagnesiämie eine Verlängerung des Abstandes zwischen der Q-Zacke und der T-Welle. |
Therapie
|
Die Therapie der leichten Hypomagnesiämie besteht im reichlichen Verzehr
magnesiumhaltiger Nahrungsmittel wie grünes Gemüse, Obst und Nüsse. Bei einer
ausgeprägten Hypomagnesiämie sowie bei Auftreten von Beschwerden wird Magnesium in Form
einer Infusion über eine Vene zugeführt. |
Magnesium, Kalzium und Kalium verändern sich häufig zusammen
|
Veränderungen der Magnesiumkonzentration des Blutes gehen häufig mit
entsprechenden Veränderungen des Kalzium- und des Kaliumspiegel des Blutes einher. Daher bestehen bei einer
Hypomagnesiämie bzw. bei einer Hypermagnesiämie häufig zusätzlich Symptome einer
Hypokalzämie und einer Hypokaliämie bzw. einer Hyperkalzämie und einer Hyperkaliämie.
|