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Husten und Auswurf
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Eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung entwickelt sich über Jahre.
Lange zeigen sich deshalb keinerlei Beschwerden, obwohl sich bereits eine COPD entwickelt
(vgl. Entstehungsmechanismus). Wie lange jemand
ohne Beschwerden bleibt, ist individuell sehr unterschiedlich. Dann kommt es meistens
zunächst zu leichtem bis mittelschwerem Husten mit geringem Auswurf, in der Regel
morgens. Dieser typische "Raucherhusten" wird häufig lange Zeit vom Betroffenen
selbst und auch von vielen Ärzten nicht ernst genommen. Mit fortschreitender Dauer kann
der Husten ganztägig auftreten und in schwere Hustenattacken übergehen. Hat sich eine
Überempfindlichkeit der Bronchien entwickelt, kann es auch zu Atemnot kommen. Der Auswurf
ist dünnflüssig bis zäh und hat eine weißliche Farbe. Bei auftretenden
Infektionen vermehrt sich der Auswurf und kann eitrig oder auch blutig sein. Die
Betroffenen leiden dann häufig auch unter Fieber und Atemnot. |
Atemnot
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Atemnot, medizinisch Dyspnoe genannt, ist das zweite typische Zeichen
einer COPD. Sie tritt zu Beginn nur bei Anstrengungen auf und steigert sich langsam über
Monate bis Jahre. Dann kann es auch schon bei geringer Belastung, z. B. beim Bücken oder
in Ruhe zu Atemnot kommen. Treten Infektionen auf, so verschlechtert sich meistens auch
die Atemnot. |
Schlafstörungen
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Durch die Verengung der Bronchien kann es auch zu Schlafstörungen kommen,
die als obstruktive Schlafapnoe bezeichnet werden. Typisch ist das kurzzeitige Aussetzen
der Atmung während des Schlafes, das sich durch Schnarchen bemerkbar macht. Das führt zu
einer zeitweiligen massiven Unterversorgung mit Sauerstoff, denn durch die aussetzende
Atmung wird nur wenig Sauerstoff in das Blut aufgenommen (Hypoxämie). Gleichzeitig
erhöht sich der Anteil des Kohlendioxids im Blut (Hyperkapnie). Durch Steuerungsprozesse
im Gehirn werden die Betroffenen geweckt. Atemaussetzer und häufiges Aufwachen führen zu
Blutdruckschwankungen, Veränderungen der Herzschlagfrequenz und des Schlagvolumens.
Häufig besteht auch Bluthochdruck und das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall ist erhöht. Die Betroffenen sind
tagsüber häufig müde und können unter Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und
morgendlichen Kopfschmerzen leiden. |
"Pink puffer" und "Blue bloater" sehen sehr
unterschiedlich aus
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Die typischen Beschwerden der Bronchien mit Husten und Auswurf und die
Atemnot als Zeichen eines entstehenden Lungenemphysems können sich in zwei klassischen
Formen entwickeln:
- Der Emphysem-Typ wird auch als "Pink puffer" bezeichnet. Die Lunge ist
überbläht und der Brustkorb erweitert. Ständige Atemnot auch in Ruhe und Reizhusten mit
geringem Auswurf kommen hinzu. Die Betroffenen müssen zur Atmung häufig die
Atemhilfsmuskeln einsetzen, was sich darin zeigt, dass sie die Arme aufstützen um so den
Brustkorb leichter heben zu können. Die Muskel zwischen den Rippen und der
Kopfwendemuskel am Hals sind angespannt. Die Atemfrequenz ist deutlich erhöht und
angestrengt. Im Endstadium der Erkrankung zeigen die Betroffenen dieses Typs deutliches
Untergewicht, obwohl sie mehr essen, als normal. Der Grund für die Abmagerung ist die
ständig vermehrte Muskelarbeit der Atemhilfsmuskeln bis an die Grenze ihrer
Leistungsfähigkeit. die mehr Energie verbraucht, als zugeführt wird.
- Der Bronchitis-Typ, der auch "Blue bloater" genannt wird, leidet unter Husten,
Auswurf und häufigen Infektionen. Er ist deutlich übergewichtig. Typisch ist auch die
Entwicklung einer Rechtsherzinsuffizienz (Cor pulmonale)
mit Sauerstoffmangelerscheinungen, blauverfärbten Lippen, gestauten Halsvenen und Ödemen
(Wassereinlagerungen) in Armen und Beinen. Die Atemnot ist nur gering ausgeprägt und
fehlt in Ruhe vollständig. Der Blue bloater leidet häufig unter einer obstruktiven
Schlafapnoe (siehe oben).
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