Geschwollene und schmerzhafte Brüste kennen viele Frauen
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Eines der häufigsten Symptome des prämenstruellen Syndroms sind
schmerzhafte und geschwollene Brüste. Diese Beschwerden werden als Mastodynie bezeichnet.
Gelegentlich wird auch der Ausdruck Mastalgie verwendet. Eigentlich sind diese beiden
Begriffe gleichwertig. Allerdings wird in der Praxis häufig ein Unterschied gemacht.
Mastodynie wird mit zyklusabhängigen Beschwerden gleichgesetzt, während der Begriff
Mastalgie bei zyklusunabhängigen Beschwerden verwendet wird. |
Ursachen zyklusunabhängiger Brustschmerzen
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Zyklusunabhängige Beschwerden in der Brust können sehr viele
unterschiedliche Ursachen haben. Dazu gehören u.a.:
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Wasseransammlungen im Gewebe werden durch erhöhte
Östrogenspiegel verursacht
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Bei zyklusabhängigen Beschwerden, der typischen Mastodynie, sind
ebenfalls verschiedene Ursachen möglich. Während des normalen Zyklus verändert sich nicht nur die
Gebärmutterschleimhaut. Auch die Brustdrüsen unterliegen monatlichen Schwankungen. Kurz
nach der Periodenblutung ist das Brustgewebe besonders weich. Durch die steigende
Produktion von Östrogen nach der Blutung lagert sich vermehrt Wasser im Brustgewebe ein.
Das kann in der zweiten Zyklushälfte zu vermehrten Spannungsgefühlen in der Brust
führen, die sich bis hin zu starken Schmerzen entwickeln können. Frauen, mit einem
erhöhten Östrogenspiegel sind besonders häufig betroffen. Ein erhöhter
Östrogenspiegel kann z. B. zustande kommen, wenn Hormonpräparate überdosiert werden
oder wenn eine Gelbkörperunterfunktion besteht. Der Gelbkörper produziert das Hormon Progesteron.
Wird davon zu wenig hergestellt, so führt das in der zweiten Zyklushälfte zu einem
erhöhten Östrogenspiegel. |
Zu viel Prolaktin regt das Wachstum der Brustdüsen an
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Eine weitere und sehr häufige Ursache der Mastodynie kann eine latente
(zyklusabhängige) Hyperprolaktinämie sein. Prolaktin ist ein Hormon, das im Vorderlappen
der Hypophyse gebildet wird. Es
führt zu einer verstärkten Durchblutung der Brust und regt das Wachstum der Brustdrüsen
an. Wird zu viel Prolaktin ausgeschüttet, so kann das zu Spannungsgefühlen in der Brust
führen. Eine vermehrte Ausschüttung von Prolaktin kann z. B. bei den Betroffenen im
Tiefschlaf oder auch bei Stress erfolgen. Der Nervenbotenstoff Dopamin bewirkt, dass die
Ausschüttung von Prolaktin gehemmt wird. Dieser Zusammenhang wird bei der Behandlung der
Hyperprolaktinämie ausgenutzt. |
Pflanzliche Produkte haben sich bewährt
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Alle diese verschiedenen Ursachen sollten vor einer Behandlung abgeklärt
werden. Mastodynie ist zwar in den meisten Fällen nicht gefährlich, sie kann aber sehr
schmerzhaft und unangenehm sein. Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Symptome
und nach der Ursache. Bei Hyperprolaktinämie, eine der häufigsten Ursachen der
Mastodynie haben sich Dopaminagonisten, die die Freisetzung von Prolaktin hemmen,
bewährt. Leider haben die synthetischen Produkte, auch wenn sie sehr wirksam sind,
häufig unerwünschte Nebenwirkungen. Für einen pflanzlicher Wirkstoff aus der Mönchspfefferpflanze (Vitex agnus castus oder auch
Keuschlamm) wurde jetzt in zellbiologischen und klinischen Studien der Nachweis der
Wirksamkeit als Dopaminagonisten erbracht. Ein Phytotherapeutikum, in dem
Mönchspfefferextrakt enthalten ist, sollte mindestens drei Monate eingenommen werden.
Danach senkt es nachweislich die Prolaktinausschüttung vor der Menstruation. Allerdings
kommt es häufig schon im ersten Zyklus zu einer Besserung der Beschwerden. |
Nicht immer wird eine Ursache gefunden
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Die Dosierung von Hormonpräparaten sollte kontrolliert werden. Eine
Gelbkörperunterfunktion kann durch eine entsprechende Hormonsubstitution behandelt
werden. Häufig ist keine gezielte Therapie möglich, weil die konkrete Ursache nicht
ermittelt werden konnte. Dann hat sich bei zyklusabhängigen Beschwerden schon bewährt,
während der zweiten Hälfte des Zyklus den Konsum bestimmter Lebensmittel einzuschränken
oder zu meiden. Dazu gehören z. B. Kaffee, Tee, Cola und Schokolade. Bei der Beurteilung
hilft ein das Führen eines PMS-Kalenders.
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