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Makroangiopathie
Arteriosklerose verändert die großen Blutgefäße Unter einer Makroangiopathie versteht man Veränderungen an den großen Blutgefäßen. Die bei weitem häufigste Veränderung ist die Arteriosklerose. Durch arteriosklerotische Ablagerungen verhärten sich die Blutgefäße. Sie nehmen an Umfang zu und verlieren die natürliche Elastizität. Im Inneren der Gefäße wird es in den Bereichen der Ablagerungen im Laufe der Jahre immer enger. Immer weniger Blut kann durchfließen. Das Risiko für akute Durchblutungsstörungen, einschließlich eines Schlaganfalls, eines Herzinfarktes oder einer arteriellen Verschlusskrankheit in den Beinen nimmt zu.

 

Nicht nur Diabetiker sind betroffen Arteriosklerose kann verschiedene Ursachen haben. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie hier. Die wichtigsten sind u.a. erhöhte Blutfettwerte, Hypertonie, Chlamydieninfektion, Übergewicht und Rauchen. Die Vielfalt dieser Ursachen zeigt auch, dass eine Makroangiopathie nicht nur bei Diabetikern vorkommt.

 

Diabetes erhöht das Risiko für Arteriosklerose Allerdings entwickelt sich die Arteriosklerose bei Diabetikern schneller, als bei anderen Menschen. Das liegt daran, dass bei erhöhten Blutzuckerwerten bestimmte Blutfette vermehrt "verzuckert" werden und sich dadurch stärker an den Wänden der Blutgefäße ablagern. So ist Diabetes ein unabhängiger Risikofaktor für das Auftreten der Arteriosklerose. Das Risiko, an einer Arteriosklerose zu erkranken, ist für Diabetiker etwa um das 4 bis 5 fache erhöht.

 

Häufige Folgen der Arteriosklerose bei Diabetikern Bei Diabetikern treten, je nach Altersgruppe, Herzinfarkt, Schlaganfall und arterielle Verschlusskrankheit in den Beinen 2 bis 10 mal häufiger  auf als bei Nicht-Diabetikern.
  • So erkranken etwa 20,9 Prozent aller Diabetiker an einer arteriellen Verschlusskrankheit, jedoch nur etwa 7 Prozent der Nicht-Diabetiker.
  •  Außerdem muss man bei Diabetikern von einem erhöhten Risiko für schmerzlose ("stumme") Herzinfarkte rechnen, die aufgrund ihrer Beschwerdefreiheit oft nicht bemerkt und entsprechend nicht behandelt werden.
  • Weiterhin kann es durch die Makroangiopathie zu Erektionsstörungen kommen.

 

Metabolisches Syndrom ist Hauptrisikofaktor Dennoch besteht kein Automatismus. Ein Mensch  mit Diabetes muss nicht zwangsläufig auch diese Erkrankungen entwickeln. Das Risiko für das Auftreten einer Makroangiopathie wird wesentlich durch die Faktoren des metabolischen Syndroms mitbestimmt. Diese Faktoren sind häufig durchaus zu beeinflussen. Besonders das Übergewicht, das eine erhebliche Risikosteigerung bedeutet, kann jeder durch aktives Gegensteuern selbst verringern.

 

Diabetiker müssen regelmäßig zur ärztlichen Kontrolle Die UKPDS-Studie hat gezeigt, dass eine strikte Blutzuckerkontrolle einen leicht signifikanten Effekt auf das Herzinfarktrisiko bei Typ-2-Diabetes hat. Besteht das Risiko für eine Makroangiopathie, so werden allgemein folgende Maßnahmen als sinnvoll und notwendig angesehen:
  • Frühzeitige Erfassung der individuellen Risikofaktoren für eine Makroangiopathie.
  • Regelmäßige jährliche Kontrollen der peripheren Durchblutung. Dazu gehören das Tasten (Palpation) der Fußarterien und das Abhorchen (Auskultation) der Gefäße.
  • Bei Fehlen der Fußpulse oder verdächtigen Strömungsgeräuschen (Stenosegeräusche) frühzeitige Überweisung zur fachärztlichen (angiologischen) Abklärung der peripheren Durchblutung.
  • Nach mehr als 15-jähriger Diabetesdauer, Alter über 50 Jahren oder bei zusätzlichen Herz-Kreislauf-Risikofaktoren sollte nach einer "stummen" Myokardischämie (Durchblutungsstörung der Herzkranzgefäße) gesucht werden. Hier wird ein Belastungstest empfohlen.
  • Bei Herzuntersuchungen sollte berücksichtigt werden, dass die klassischen Symptome der Angina pectoris fehlen können, wenn z. B. eine Nervenschädigung vorliegt.
  • Bei zusätzlichen Risikofaktoren sind Medikamente sinnvoll, die verhindern, dass sich die gerinnungsfördernden Blutplättchen (Thrombozyten) aneinander haften. Diese Medikamente "verdünnen" das Blut, sodass es besser an den "Engstellen" vorbeikommt.

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