Hämatologie - Erkrankungen des Blutes

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Anämie bei chronischen Erkrankungen

Inhaltsübersicht:
Häufigkeit
Ursachen
Symptome
Diagnostik
Therapie

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Häufigkeit

Zweithäufigste Anämieform

Nach der Eisenmangelanämie ist die Anämie als Begleiterscheinung bei chronischen Erkrankungen mit 20 Prozent aller Anämien die die zweithäufigste Anämieform.

 

Begleitend bei chronisch entzündlichen und chronisch infektiösen Erkrankungen

Typisch ist das Auftreten z. B. bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Morbus Crohn, chronisch-infektiösen Erkrankungen z.B.Tuberkulose, Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung), Endokarditis (Herzinnenhautentzündung) oder Tumorerkrankungen. Nach einer Dauer von 4 Wochen muss bei diesen Erkrankungen mit dem begleitenden Auftreten einer Anämie gerechnet werden.

 

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Ursachen

Es wird zu viel Eisen gespeichert

Bei Infektionen, bösartigen Tumorerkrankungen und chronisch entzündlichen Erkrankungen werden Entzündungsstoffe (Zytokine) freigesetzt, welche die Makrophagen (spezielle Form der weißen Blutkörperchen, vgl. Leukozyten) des Knochenmarks veranlassen, vermehrt Eisen zu speichern. Gleichzeitig wird zu wenig Eisen aus ihnen wieder freigesetzt. Dieses Eisen würde aber dringend für den Eiseneinbau in das Häm-Molekül zur Bildung von Hämoglobin benötigt (vgl. Eisenstoffwechsel). Dadurch wird die Blutbildung im Knochenmark gestört und in der Folge entwickelt sich eine Anämie.

 

Die Erythrozyten sterben früher

Die Zytokine unterdrücken außerdem auch die Erythropoetinbildung in der Niere. Erythropoetin regt die Bildung neuer roter Blutkörperchen an. Durch die verminderte Produktion können trotz des Mangels deshalb neue Erythrozyten nicht vermehrt gebildet werden. Zusätzlich ist die Überlebenszeit der Erythrozyten auf 80 bis 90 Tage verkürzt, normal wären 120 Tage. Die kürzere Überlebenszeit verstärkt die Anämie noch.

 

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Symptome

Symptome der Grundkrankheit

Die Symptome sind insgesamt vielgestaltig. Das liegt daran, dass der Betroffene an einer Grunderkrankung leidet, die typische Symptome ausbildet, z. B. Gewichtsverlust und Fieber oder bei Morbus Crohn, Müdigkeit, Bauchschmerzen und Durchfall, oder bei Rheumatoide Arthritis Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

 

Symptome der Anämie

Zusätzlich zu den Symptomen der Grunderkrankung kommt es dann zu den üblichen Zeichen einer Anämie wie blasse Schleimhäute, Müdigkeit, verminderte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Kälteüberempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen und Atemnot.

 

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Diagnostik

Grunderkrankung feststellen

Wenn die zugrunde liegende Grunderkrankung bereits bekannt ist, liegt der Verdacht auf eine "Anämie bei chronischer Erkrankung" nahe. Wenn dies nicht der Fall ist, muss wie bei jeder unklaren Anämie die Ursache unbedingt geklärt werden.

 

Blutuntersuchungen

Bei der Blutuntersuchung findet man erniedrigte Hämoglobin, Hämatokrit-, Erythrozyten-, und Retikulozyten-Werte, das Ferritin (Speichereisen) dagegen ist im Gegensatz zur Eisenmangelanämie erhöht. Die Erythrozyten haben ein normales Volumen (normozytär) bei normalem Hämoglobingehalt (normochrom).

 

Entzündungswerte sind erhöht

Zusätzlich finden sich als Zeichen von Entzündung eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und ein erhöhtes C-reaktives Protein (CRP).

 

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Therapie

Behandlung der Grunderkrankung

Die Behandlung der Grunderkrankung steht im Vordergrund. Meistens wird mit einer konsequenten Therapie eine Normalisierung des Blutbildes erreicht.

 

Keine Zufuhr von Eisen

Grundlegend für diese Form der Anämie ist die Erhöhung des Speichereisens (vgl. Ursachen). Deshalb dürfen keine zusätzlichen Eisenpräparate verabreicht werden, weil es sonst zu einer weiteren Eisenüberladung des Körpers kommt.

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Anämie - Blutarmut

 


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