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Baumwollanbau und Ernte
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Baumwolle
braucht guten Boden und viel Wasser |
Baumwolle
kann nicht überall angebaut werden. Um zu keimen und zu wachsen braucht die
Baumwollpflanze eine Temperatur von mindestens 15 Grad Celsius. Zwischen 150 bis 180 Tage
im Jahr müssen frostfrei sein. Die Bodenqualität ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Und
nicht zu vergessen, der Baumwollanbau benötigt eine große Menge Wasser. Das engt die
Anbaugebiete ein. Heute sind die Hauptanbaugebiete für Baumwolle die asiatischen Länder,
China, Indien, Pakistan und die GUS-Staaten. |
Unmengen
von Chemikalien sorgen für immer höhere Produktivität |
Um
eine möglichst große Produktion zu erhalten, werden große Mengen so
genannter Hilfs- und
Betriebsmittel eingesetzt. Das sind Düngemittel, Pflanzenschutzmittel und
Schädlingsbekämpfungsmittel. Insgesamt geht man davon aus, dass 20 Prozent der
weltweiten Produktion an Düngemitteln und Pestiziden auf den Baumwollfeldern landen.
Dabei befinden sich während der Spritzkampagnen oft Frauen und Kinder auf den Feldern.
Bevor die Baumwolle geerntet werden kann, muss sie entlaubt werden. Sonst können die
Erntemaschinen nicht eingesetzt werden. Dazu werden Entlaubungsmittel eingesetzt. |
Folgen
des Baumwollanbaus: Die Böden sind versalzen und versteppen zusehends |
Baumwolle
stellt hohe Ansprüche an die Bodenqualität. Durch die intensive Nutzung ist der Boden
dann sehr schnell ausgelaugt und unbrauchbar. Das führt dazu, dass immer größere
Flächen guten Ackerlandes, nicht zuletzt auch wegen des hohen Chemikalieneinsatzes
völlig wertlos sind. Die Böden sind versalzen und versteppen. Die Chemikalien verseuchen
das Grundwasser. Es entsteht ein Mangel an Trinkwasser. Die Bevölkerung leidet unter
Krankheiten, die durch die aufgewirbelten Insektizide, Dünge- und Welkemittel verursacht
werden. |
"Tod
in Raten" - Das Beispiel des Anbaugebietes Aralsee |
Die
Folgen des Baumwollanbaus am Aralsee zwischen Kasachstan und Usbekistan, die als größte
ökologische Katastrophe der Welt bezeichnet wird, sprechen für sich:
- Mehr Krebserkrankungen, als in den anderen GUS-Staaten.
- Hohe Sterblichkeit bei Säuglingen.
- Große Zahl von Missbildungen und körperlichen
Fehlentwicklungen.
- Starke Zunahme von Speiseröhrenkrebs,
Nierenschäden, Leberschäden, Hepatitis, Immunschwäche, Typhus, Cholera.
- 80 Prozent der Frauen leiden an Anämie.
- Versalzung und Verseuchung der Böden und des Wassers.
Fischsterben, weil der Salzgehalt des Sees auf bis zu 35 Prozent angestiegen ist.
- Es entsteht eine Salzwüste.
- Das Grundwasser ist mit Pestiziden verseucht.
Die Lebensgrundlage der Bevölkerung rund um den Aralsee
sind vernichtet. Der See wird immer kleiner. Da, wo früher das Wasser Leben und Arbeit
bedeutet, entsteht jetzt eine Salzwüste, in der nichts überleben kann.
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Fasergewinnung und Stoffherstellung
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Beim
Transport wird kräftig gesprüht
Umfangreiche Infos zu Baumwolle, Herstellung und Verarbeitung auch bei
oeko-fair.de |
Nachdem
die Baumwolle geerntet wurde, müssen die Baumwollfasern von den Samen getrennt werden.
Dadurch erhält man lange Baumwollfasern, die von einer dünnen Wachshaut
umhüllt sind. Diese Wachshaut schützt die Faser vor Nässe. Um die typische
hohe Saugfähigkeit der Baumwolle zu erhalten, wird meistens noch das Wachs
von der Rohbaumwolle entfernt. Danach werden die Fasern in große Ballen
gepresst. So werden sie weitertransportiert.
Damit die Fasern während des Transportes vor Schädlingen und Schimmel geschützt sind,
wird auch jetzt wieder Chemie eingesetzt. Die Laderäume der Schiffe werden mit
Chemikalien gegen Schimmelpilze und Bakterien gespritzt.
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Bei
der Weiterverarbeitung ist der Arbeitsschutz das größte Problem |
So
gelangen die Fasern in die Textilfabriken. Die Ballen werden gelöst und die
Baumwolle wird in einer Kardierungsmaschine zu Bändern zusammengedrückt. Danach werden die Fasern zu Fäden
versponnen. Gesundheitlich ist hier der Atemschutz sehr wichtig. Die feinen Baumwollfasern
werden ohne Atemschutz sehr schnell eingeatmet und führen zu gesundheitlichen Problemen.
Bei der Weiterverarbeitung der Fäden zu Stoffen ist vor allem der hohe Lärmpegel ein
Problem. |
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Veredeln
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"Knitterfrei"
- kein Problem! |
Weil
die Menschen mit dem Tragekomfort, den ihnen die "unbehandelte" Baumwolle
liefert, nicht auskommen, wird sie in umfangreichen Verfahren an die Ansprüche, auch die
der Mode, angepasst. Sie wird "antimikrobiell ausgerüstet", gegen Verschmutzung
geschützt, gebleicht, desodoriert, gefärbt, filzfrei gemacht usw. Alle diese Maßnahmen
zusammengenommen nennt man "veredeln". |
Und
wieder werden viele Chemikalien eingesetzt |
Für
die Veredelung von Baumwolle ist, ebenso wie für den Anbau, ein hoher Einsatz von
Chemikalien und Wasser notwendig. Für die Veredelung von nur einem Kilogramm
Baumwollstoff werden neben den vielen Chemikalien außerdem noch 150 Liter Wasser
verbraucht. |
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Welche
Prozesse bei der Veredelung von Textilien durchgeführt werden, welche Chemikalien zum
Einsatz kommen und welche möglichen Auswirkungen das auf die Gesundheit und die Umwelt
hat, finden Sie in dieser Übersicht beschrieben. Top |
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