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Obwohl viele Forschergruppen an der Erforschung der Vitiligo arbeiten, ist
die Ursache der Entstehung noch nicht ganz eindeutig geklärt. Es gibt mehrere Theorien,
die untersucht werden. |
Fehlgeleitete Abwehrprozesse greifen körpereigene Zellen an
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Am wahrscheinlichsten ist, dass ein Autoimmunprozess das Zugrundegehen
der Melanozyten (vgl. Was ist Vitiligo?) bewirkt. Das
Immunsystem erkennt die Melanozyten nicht mehr als körpereigen sondern als Antigen an und
bildet spezielle Antikörper um sie zu zerstören. Da es sich jedoch um Zellen des eigenen
Körpers handelt, spricht man von Autoantigen, bzw. Autoantikörpern. Solche
Autoantikörper gegen Melanozyten sowie zytotoxische T-Lymphozyten (spezielle weiße
Blutkörperchen) als Zeichen eines Autoimmunprozesses konnten bei der Vitiligo in
zahlreichen Untersuchungen nachgewiesen werden. Auch die Tatsache, dass Vitiligo
überdurchschnittlich häufig mit anderen Autoimmunerkrankungen zusammen vorkommt ist,
spricht für eine Autoimmunerkrankung. |
Die Vererbung scheint eine Rolle zu spielen
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Genetische Faktoren spielen eindeutig eine Rolle. Der genaue Erbgang ist
nicht bekannt. Wahrscheinlich müssen aber mehrere Erbfaktoren weitergegeben werden, um
eine Vitiligo entstehen zu lassen. Verwandte ersten Grades erkranken jedenfalls an
Vitiligo ca. 4 ,5 mal häufiger, als andere Menschen. |
Nerven könnten verletzt sein
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Nach der neuralen (durch Nerven bedingt) Hypothese besteht ein
Zusammenhang zwischen Nervenverletzungen und Depigmentierungen in dem angrenzenden
Hautareal. Es wird dabei angenommen, dass neurochemische Gewebsstoffe aus dem Nervengewebe
freigesetzt werden und die Melanozyten schädigen. |
Enzymdefekt
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Nach einer anderen Selbstzerstörungstheorie wird bei der Synthese
(Produktion) von Melanin durch einen Defekt des Enzyms Katalase Wasserstoffperoxyd in der
Haut nicht ausreichend abgebaut. Das begünstigt die Zerstörung der Melanozyten. |