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Therapierichtlinien
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Ziel
ist die Verbesserung des LDL/HDL-Quotienten. |
Ziel
einer jeden Therapie bei Fettstoffwechselstörungen ist es, die LDL-Werte
zu senken. Damit erreicht man am effektivsten eine Verringerung des Risikos für die koronare Herzkrankheit bzw. Arteriosklerose.
Gleichzeitig sollte der HDL-Spiegel erhöht werden. Der Erfolg der
Therapie kann an den veränderten Werten des LDL/HDL-Quotienten
abgelesen werden. |
Umstellung
der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. |
Grundlage
einer jeden Behandlung ist die Veränderung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten. Zur
Ernährungsumstellung sollte eine fachgerechte Beratung durchgeführt werden, die folgende
Aspekte berücksichtigt:
Bei der Hypertriglyceridämie
sollte außerdem unbedingt auf Alkohol verzichtet werden.
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Bewegung
gehört dazu. |
Regelmäßige
körperliche Aktivität und bei Übergewicht
außerdem die Gewichtsabnahme sind Maßnahmen, die bei allen Fettstoffwechselstörungen
zur Umstellung der Lebensgewohnheiten durchgeführt werden sollten. Auch der Verzicht auf
Nikotin senkt das Herzinfarktrisiko und beeinflusst
den Cholesterinwert positiv.
Wer beispielsweise täglich 30 Min. Ausdauersport betreibt (Jogging,
Radfahren), kann damit das gefäßschützende HDL-Cholesterin um 10 Prozent
steigern. |
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Medikamentöse Behandlung
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Medikamente
werden erst an zweiter Stelle eingesetzt. |
Die
medikamentöse Therapie kommt erst dann zum Einsatz, wenn die Änderungen in den
Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nicht greifen. Das kann aber erst nach ungefähr einem
halben Jahr konsequent durchgeführter Maßnahmen beurteilt werden. Nur bei Betroffenen,
die ein deutlich erhöhtes arteriosklerotisches
Risiko tragen, sollte die medikamentöse Behandlung früher beginnen. In jedem Fall
müssen die Veränderungen der Lebensführung und der Ernährung auch während und nach
der Einnahme von Medikamenten beibehalten werden. |
Statine
sind sehr wirkungsvoll. |
Statine werden auch HMG-CoA-Reduktasehemmer genannt. Sie greifen
"das Übel bei der Wurzel". Ein großer Teil des LDL-Cholesterins
in unserem Körper wird in Eigensynthese
hergestellt. Das Enzym HMG-CoA-Reduktase ist maßgeblich an der Herstellung des
Cholesterins in der Leber beteiligt. Die Statine blockieren dieses Enzym. Dadurch wird
weniger Cholesterin hergestellt und die LDL-Werte im Blut
sinken. Statine senken außerdem noch die Triglyceride und
erhöhen die HDL-Werte. Das wirkt sich positiv auf den LDL/HDL-Quotienten aus. Statine, die das Enzym HMG-CoA- Reduktase
blockieren, werden auch Cholesterinsynthesehemmer genannt. Dazu gehören unter anderem
folgende Statine, die als Wirkstoffein verschiedenen Medikamenten genannt werden:
Lovastatin, Simvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Atorvastatin, Cerivastatin. |
August
2001: Marktrücknahme von Lipobay® |
Das
Medikament Lipobay® mit dem Wirkstoff Cerivastatin, das bisher als hochwirksam galt,
wurde am 08.08.2001 von der Herstellerfirma vom Markt genommen. Der Grund für diese
Maßnahme war, dass es bei der Einnahme in sehr seltenen Fällen zu schwerwiegenden
Nebenwirkungen an der Muskulatur (Rhabdomyolyse = Zerstörung der Muskulatur mit Schmerzen
und Muskelschwäche) gekommen war. Scheinbar tritt diese Nebenwirkung besonders dann auf,
wenn gleichzeitig der Wirkstoff Gemfibrozil, der ebenfalls zu einer Senkung der Blutfette
führt, eingenommen wird. Die Ursache liegt darin, dass Cerivastatin und Gemfibrozil in
der Leber über das gleiche Enzym abgebaut werden: Das führt zu einer unerwünschten
Wirkstoffanhäufung im Körper mit der möglichen Gefahr von verstärkten Nebenwirkungen. |
Marktrücknahme
von Zenas® |
Bisher
wurde ein weiteres Medikament (Zenas®), das ebenfalls den Wirkstoff Cerivastatin
enthält, ebenfalls vom Markt genommen. Ob weitere Medikamente, in denen der Wirkstoff
Cerivastatin vorkommt, auch zu ähnlichen Nebenwirkungen führen, ist derzeit unklar. Der Wirkstoff Cerivastatin ist nur ein Wirkstoff aus der Klasse
der Statine. Es gibt noch andere Statine, die bei der Therapie von
Fettstoffwechselstörungen ihre Wirksamkeit schon seit langem unter Beweis gestellt haben.
Eines dieser Statine ist z. B. das Pravastatin. Dieser Wirkstoff wird in der Leber anders
verstoffwechselt als das Cerivastatin. Es gibt also durchaus sehr wirkungsvolle
Alternativen, auf die Sie Ihren behandelnden Arzt ansprechen sollten.
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Fibrate
senken Triglycerid. |
Fibrate senken insbesondere die Triglycerid-Werte,
indem sie die Produktion von Triglyceriden in der Leber senken. Gleichzeitig wird vermehrt
Cholesterin aufgenommen, das über den Darm wieder
ausgeschieden wird. Fibrate sorgen außerdem dafür, dass weniger Eiweiße für den
Fetttransport hergestellt werden. Zu dieser Wirkstoffgruppe
gehören die Wirkstoffe Bezafibrat, Fenofibrat und Gemfibrozil. |
Nicotinsäure
senkt LDL. |
Nicotinsäure
senkt die LDL-Konzentration im Blut, indem es den Fettsäurespiegel
beeinflusst. Das geschieht durch eine Senkung der Fettfreisetzung aus den Fettzellen. Gleichzeitig wird die Bildung von VLDL in der Leber gehemmt. |
Ionenaustauscherharze
zur Senkung von LDL. |
Die
Ionenaustauscherharze können die Gallensäure im
Darm binden, so dass mehr Gallensäure ausgeschieden wird. Die Gallensäure wird
hauptsächlich aus Cholesterin hergestellt. Weil der Körper immer wieder neue
Gallensäure herstellen muss, wird mehr Cholesterin für die Neuproduktion gebraucht. Als
Folge davon sinkt die LDL-Konzentration ab. |
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Folgende
Medikamente können angewandt werden:
- Bei der isolierten Hypercholesterinämie
kommen Statine, Ionenaustauscherharze, Nikotinsäure oder Fibrate zum Einsatz.
- Bei der kombinierten Hyperlipidämie
werden Statine, Fibrate oder Nikotinsäure empfohlen.
- Die isolierte Hypertriglyceridämie
wird mit Fibraten, Nikotinsäure oder Fischölpräparaten behandelt.
Die Behandlung kann mit einzelnen Wirkstoffen als
sogenannte Monotherapie erfolgen. Möglich ist aber auch eine Kombinationstherapie. Die
Entscheidung darüber hängt von der individuellen Krankheitsgeschichte ab. In jedem Fall
sollten regelmäßige Untersuchungen den Erfolg der Therapie kontrollieren.
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