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Psychosen und Schizophrenie
Klassifikation und Differenzierung
Inhaltsübersicht:
Definitionen
Organische Psychosen
+  akute organische Psychosen
+  chronische organische Psychosen
Nicht-organische Psychosen
+  schizophrene Psychosen (Schizophrenie)
+  affektive Psychosen
+  schizoaffektive Psychosen
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Definitionen
Psychosen bedeuten einen strukturellen Wandel im Erleben des Betroffenen. Als Psychose bezeichnet man allgemein eine psychische Störungen, bei der ein struktureller Wandel im Erleben des Betroffenen feststellbar ist. Psychosen werden nach ihrer Entstehungsursache in organische und nicht-organische Psychosen eingeteilt. Bei den organischen Psychosen gibt es reversible und irreversible Formen.

 

Bei Schizophrenien herrscht ein Nebeneinander von "gesund" und "verändert" vor. Die häufigste Form der nicht-organischen Psychosen ist die Schizophrenie. Auch die Schizophrenie wird in verschiedene Subtypen unterteilt. Sie werden auch oft als schizophrene Psychosen bezeichnet. Kennzeichnend für schizophrene Psychosen ist ein Nebeneinander von gesunden und veränderten Verhaltensweisen und Erleben bei den Betroffenen.

 

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Organische Psychosen
Organische Psychosen sind auf eine organische Erkrankung zurückzuführen. Die organischen Psychosen werden auch oft als körperlich begründbare Psychosen oder als exogene oder symptomatische Psychosen bezeichnet. Die Begriffsvielfalt trägt häufig zur Verwirrung bei.

Zu den organischen Psychosen gehören die:

  • akuten organischen Psychose. Sie sind reversibel.
  • chronischen organischen Psychose. Sie sind irreversibel. Diese Form wird auch vielfach als organisches Psychosyndrom bezeichnet.

 

Die vielfältigen psychischen, vegetativen und motorischen Symptome bilden sich zurück. Die akuten organischen reversiblen Psychosen unterteilen sich weiter in:
  • amentielles Syndrom. Das amentielle Syndrom kommt vor bei vaskulären Hirnerkrankungen bzw. Durchblutungsstörungen kleiner Blutgefäße im Gehirn, und bei Schädelhirntrauma. Als Schädelhirntrauma bezeichnet man Schädelverletzungen, bei denen auch das Gehirn betroffen ist, vgl. Demenz. Als Symptome können auftreten: Bewusstseinstrübung, Desorientierung, Denkstörungen, Ratlosigkeit, Ängstlichkeit und motorischer Unruhe bis hin zu ausgeprägten Erregungszuständen.
  • Delir oder Delirium. Vorkommen u.a. bei Vergiftungen, Infektionen, weiteres Vorkommen siehe hier. Als Symptome können auftreten: Bewusstseinsstörungen, Orientierungsstörungen, Halluzinationen vor allem optische, vegetativen Störungen wie Schwitzen, Herzrasen (Tachykardie), Tremor, innere Unruhe.
  • Dämmerzustand. Vorkommen bei Epilepsie, nach Schädelhirntrauma, Vergiftungen. Als Symptome können auftreten: Bewusstseins- und Wahrnehmungsstörung evt. mit Desorientierung und nachfolgender totaler oder partieller Amnesie.
  • Durchgangssyndrom. Das Durchgangssyndrom bezeichnet eine Form der organischen Psychose, die ohne Bewußtseinsstörungen oder Orientierungsstörungen auftritt. Je nach Schweregrad zeigen sich:  Störungen der normalen Tätigkeit, Antriebsstörungen, Gefühlsverarmung, Verlangsamung aller psychischen Funktionen, Gedächtnisstörungen und Störungen der Affektivität, ausgeprägte Gedächtnisstörungen Denkstörungen, Halluzinationen, Konfabulationen (Erzählungen ohne Bezug zur realen Situation).

 

Können die Ursachen für eine organische Psychose nicht beseitigt werden, so kommt es zu irreversiblen Formen des Krankheitsbildes. Bei den chronischen organischen irreversiblen Psychosen unterscheidet man:
  • frühkindliches exogenes Psychosyndrom. Damit ist ein frühkindlicher Hirnschaden bzw. eine organische Schädigung des ZNS zwischen dem 6. Schwangerschaftsmonat und dem 3-6 Lebensjahr gemeint.
  • hirndiffuses Psychosyndrom oder hirnorganisches Psychosyndrom in engerem Sinne.
  • hirnlokales Psychosyndrom. Als Symptome können auftreten: Bewusstseinsstörungen, Gedächtnisstörungen, Orientierungsstörungen, Ich-Erlebensstörungen, Wahn und Halluzinationen. Als Ursache finden sich Veränderungen im ZNS, die nicht rückgängig gemacht werden können. Diese Veränderungen können auf unterschiedliche Erkrankungen zurückgeführt werden: Hirntumoren, Schädelhirntrauma, frühkindlicher Hirnschaden, Vergiftungen, Infektionen (Meningitis, Enzephalitis, Infektionspsychose), Epilepsie, vaskuläre Hirnerkrankungen (Durchblutungsstörungen kleine Blutgefäße im Gehirn), Hirnatropie (vgl. Alzheimer), endokrine Störungen (z.B. Hypothyreose, Hyperthyreose, Addison-Krankheit), als Folge psychotroper Medikamente.

 

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Nicht-organische Psychosen
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Bei den nicht-organischen Psychosen findet man auch oft den Begriff endogenen Psychosen oder körperlich nicht begründbare Psychosen. Sie unterteilen sich wie folgt:
  • Schizophrene Psychosen (Schizophrenie) mit folgenden Subtypen:
    • Paranoide Schizophrenie: Dieser Typ kommt besonders häufig vor und beginnt meistens zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Häufigste Beschwerden sind Wahn und akustische Halluzinationen. Oft nur geringe Minus-Symptomatik und Störungen der Psychomotorik.
    • hebephrene Schizophrenie: Früher Beginn zwischen dem 15. und 25 Lebensjahr ist charakteristisch. Vorherrschend sind Minus-Symptomatik, Hypochondrie und affektive Störungen. Halluzinationen und Wahn kommen nur selten und geringfügig ausgeprägt vor.
    • katatone Schizophrenie: Diese Form der Erkrankung ist in den industiell entwickelten Ländern selten geworden. Sie äußert sich insbesondere in psychomotorischen Störungen, die sehr schwer sein können. Bei Katatonie mit Stupor, Hyperthermie und Elektrolytentgleisung kann der Zustand lebensbedrohend sein.
    • schizoides Residuum: Dieser Typ bezeichnet einen chronischen Zustand zwischen einzelnen akuten Schüben. Bleibende Beeinträchtigungen bestehen in sozialem Rückzug, Passivität, Antriebsverlust, emotionaler Abstumpfung. Es kann zu einer geringfügigen Beibehaltung von systematischem Wahnvorstellungen kommen.
    • Schizophrenia simplex: Dieser Subtyp ist durch einen langsamen und schleichenden Beginn mit geringfügiger Symptomatik und chronischem Verlauf gekennzeichnet. Es kommt vorwiegend zur Minus-Symptomatik
  • affektive Psychosen (psychotische Depression, Manie, manisch-depressive Erkrankungen)
  • schizoaffektive Psychosen. Dieser Begriff wird für Formen der Psychose angewandt, bei der sich Symptome der schizophrenen und der affektiven Psychose mischen. Als Ursache werden umfangreiche komplizierte Geflechte körperlicher, seelischer und sozialer Faktoren diskutiert. Auch Stoffwechselstörungen und Störungen im Bereich der Neurotransmitter werden angenommen.

 

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Psychosen und Schizophrenie

 


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