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Vorsorge und Früherkennung von Krebserkrankungen
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Frühzeitige Erkennung kann die Heilungschancen erhöhen.
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Für verschiedene Krebserkrankungen werden Vorsorgemaßnahmen und
Früherkennungsuntersuchungen angeboten. Hintergrund dafür ist, dass bei einigen Krebsarten durch die rechtzeitige Entdeckung eines frühen
Stadiums eine höhere Heilungschance besteht. Dabei wird zwischen der Untersuchung
gesunder Personen und der Untersuchung so genannter Risikogruppen unterschieden. Zu einer
Risikogruppe werden Personen gerechnet, die aufgrund verschiedener, für die jeweilige
Krebserkrankung typischer individueller Merkmale (z. B. familiäre Belastung) ein
erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Krebserkrankung aufweisen. |
Genetische Untersuchungen kommen bei Risikogruppen zur Anwendung.
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Für einige Krebserkrankungen stehen genetische Untersuchungen zur
Verfügung, die aber nur bei Personen, die einer Risikogruppe zuzurechnen sind, Anwendung
finden:
- Vorliegen der Gene BRCA-1 und BRCA-2 als Test für Brustkrebs bei Frauen mit familiärer
Vorbelastung;
- Untersuchung auf das ACP-Gen für Darmkrebs bei Patienten mit dem familiär gehäuften
Auftretenden zahlreicher gutartiger Tumoren des Dickdarms (Polyposis coli) und damit
erhöhtem Darmkrebsrisiko;
- Testung auf das MSH-2-Gen für Darmkrebs.
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Die einfachen Untersuchungen zur Früherkennung sollte jeder Mensch
regelmäßig durchführen lassen.
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In der Regel sind die Früherkennungsuntersuchungen aber weit weniger
aufwändig als die genetische Testung. Für folgende Krebserkrankungen stehen sinnvolle
und einfach durchzuführende Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung:
- Brustkrebs
- Darmkrebs
- Gebärmutterhalskrebs
- Hautkrebs
- Kehlkopfkrebs
- Prostatakrebs
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Früherkennungsuntersuchungen für Brustkrebs werden sowohl vom Frauenarzt
als auch von jeder Frau selbst durchgeführt. Die Arztkosten werden ab dem 30. Lebensjahr
von den Krankenkassen getragen. Die Untersuchung besteht in einer sorgfältigen Abtastung
beider Brüste sowie der Lymphknotenregionen, in die die Lymphflüssigkeit aus der Brust
abfließt. Neben der Untersuchung durch den Arzt ist die regelmäßige Selbstuntersuchung
besonders wichtig, um kleine Veränderungen möglichst frühzeitig festzustellen. Am
besten wird die Selbstuntersuchung zwischen dem 7. und dem 10. Tag nach Beginn der
Regelblutung durchgeführt, da sich das Gewebe der Brust dann am besten untersuchen
lässt. Wenn sich ein verdächtiger Befund findet, sind weiterführende Maßnahmen, wie
eine Ultraschalluntersuchung oder eine Mammographie (Röntgenuntersuchung der Brust),
sinnvoll. |
Darmkrebs:
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Die Früherkennungsuntersuchung für Darmkrebs besteht in dem so genannten
Test auf okkultes ("verborgenes") Blut im Stuhl. Diese Untersuchung kann von
Hausärzten und Internisten durchgeführt werden. Für den Test erhält der Patient 3
Testkarten, die er mit nach Hause nimmt. An 3 aufeinander folgenden Tagen wird nun eine
kleine Menge Stuhl auf diese Testkarten aufgetragen und diese dann wieder beim Arzt
abgegeben. Mit Hilfe einer Testflüssigkeit, die in der Arztpraxis auf die Karten
geträufelt wird, lässt sich auch dann Blut im Stuhl erkennen, wenn es mit bloßem Auge
nicht sichtbar ist. Wenn der Test positiv ausfällt, sollten weiterführende
Untersuchungen durchgeführt werden, um eine Darmkrebserkrankung auszuschließen oder
möglichst frühzeitig festzustellen. Ergänzend kann, auch bei negativem Test auf
okkultes Blut, eine Austastung des Enddarmes vorgenommen werden, um mit dem Finger
erreichbare Tumoren zu erkennen. |
Gebärmutterhalskrebs: Eine genaue Darstellung des PAP-Abstrichs und seine Bewertung
finden Sie hier.
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Die Vorsorgeuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs führt der Frauenarzt
durch. Bei Frauen ab dem 20. Lebensjahr wird diese Früherkennungsmaßnahme von den
Krankenkassen übernommen. Dabei wird die Gebärmutter zunächst abgetastet und
anschließend mit einer Art langem Wattestäbchen ein Abstrich aus dem
Gebärmutterhalskanal entnommen. Das ganze Vorgehen ist schmerzlos. In dem Abstrich sind
einige Zellen des Gebärmutterhalses enthalten, die unter dem Mikroskop untersucht und in
Hinblick auf Veränderungen beurteilt werden können. Diese Untersuchung wird häufig auch
als PAP-Abstrich bezeichnet.
Mittlerweile stehen auch erweiterte Abstrichverfahren zur Verfügung, bei denen nicht mit
einem langen Wattestäbchen, sondern mit einer feinen Bürste gearbeitet wird, die eine
größere Zellmenge abträgt und damit die "diagnostische Ausbeute" erhöht. |
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Hautkrebs:
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Früherkennungsuntersuchungen für Hautkrebs werden vom Hautarzt
angeboten. Die Kosten trägt der Patient selbst, allerdings ist diese Untersuchung sehr
sinnvoll und daher vor allem Personen anzuraten, die viele Leberflecken haben, sich
häufig in der Sonne aufhalten oder schon viele Sonnenbrände erlitten haben. Der Hautarzt
betrachtet mit einer speziellen Lupe die gesamte Haut - auch hinter den Ohren, an den
Fußsohlen und die Kopfhaut. Auffällig sind solche Leberflecke, die eine unregelmäßige
Begrenzung aufweisen, Juckreiz auslösen, bluten oder sich in ihrem Aussehen verändert
haben. Findet sich bei der Untersuchung ein solcher "auffälliger" Leberfleck,
wird der Hautarzt empfehlen, diesen zu entfernen und feingeweblich zu untersuchen. Die
Entfernung eines verdächtigen Leberflecks kann unter örtlicher Betäubung vorgenommen
werden und erfordert nur wenige Minuten. |
Kehlkopfkrebs:
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Vorsorgeuntersuchungen für Kehlkopfkrebs sind insbesondere für starke
Raucher anzuraten. Diese Früherkennungsuntersuchung führt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt
durch. Bei weit geöffnetem Mund des Betroffenen kann der Arzt mit Hilfe eines Spiegels
bis in den Kehlkopf sehen und diesen in Hinblick auf verdächtige Veränderungen
beurteilen. Weiterhin wird der Betroffene aufgefordert, bestimmte Laute von sich zu geben,
damit auch die Beweglichkeit der im Kehlkopf befindlichen Stimmbänder beurteilt werden
kann. |
Prostatakrebs: Eine genaue Darstellung des PSA-Tests und seine Bewertung finden Sie hier.
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Die Vorsorgemaßnahme für Prostatakrebs setzt sich aus 2 einzelnen
Untersuchungen zusammen. Zum einen wird durch Einführen eines Fingers in den Enddarm die
direkt vor dem Darm liegende Prostata betastet. Dabei lassen sich auffällige
Verhärtungen oder Vergrößerungen feststellen. Zum anderen wird eine Blutuntersuchung
auf das so genannte "prostataspezifische Antigen", PSA, durchgeführt. Dieses Eiweiß wird in
der Prostata hergestellt und in das Blut abgegeben, wo es sich dann durch gezielte
Laboruntersuchungen nachweisen lässt. Ist der PSA-Wert auffällig hoch, sollten
weiterführende Untersuchungen zum Ausschluss bzw. zur frühest möglichen Erkennung eines
Prostatakarzinoms durchgeführt werden. Allerdings dient dieser PSA-Test nicht als
"Krebsbeweis", denn ein hoher Wert kann auch bei vollkommen Gesunden vorliegen.
Umgekehrt kann aber auch ein niedriger Wert bei Patienten mit Prostatakrebs vorkommen. Der
Test dient nur als Hinweis, dass weitere Untersuchungen ratsam sind oder auch als
Therapiekontrolle während der Behandlung eines Prostatakarzinoms: Ein während der
Therapie absinkender PSA-Wert bestätigt den Therapieerfolg, ein Wiederanstieg sollte
wiederum Anlass zu Nachuntersuchungen sein.
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