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Krebs bei Kindern: Weichteilsarkome - Rhabdomyosarkom
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Das Rhabdomyosarkom ist das häufigste Weichteilsarkom bei Kindern.
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Unter Weichteilsarkomen versteht man bösartige Tumoren, die vom
"Weichgewebe" des Körpers (z.B. Fettgewebe, Bindegewebe, Muskelgewebe)
ausgehen. Für das Kindesalter ist insbesondere das Rhabdomyosarkom von Bedeutung, welches
der häufigste Weichteiltumor dieser Altersgruppe ist. Es nimmt seinen Ursprung von den
Muskelzellen. Am häufigsten betroffen ist der Kopf (Augenhöhle, Nase, Rachenraum,
Mittelohr), seltener Genitalbereich, Harnwege, Arme, Beine und Rumpf. Meistens erkranken
Kinder zwischen dem 3. und 5. sowie zwischen dem 13. und 18. Lebensjahr. |
Beschwerden je nach Lage des Tumors.
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Die Krankheitszeichen können sehr unterschiedlich sein - je nachdem, wo
sich der Tumor entwickelt. Es können beispielsweise folgende Symptome auffallen:
- Hervortreten oder Verschiebung des Augapfels,
- Behinderung der Nasenatmung,
- Schwellung des Kiefers oder anderer Regionen,
- Hörstörungen,
- blutiger Urin,
- Schwierigkeiten und/oder Schmerzen beim Wasserlassen,
- Vaginalblutungen.
Zur Bildung von Metastasen kommt es insbesondere im Gehirn, in den Beckenorganen sowie
in Lunge und Knochen.
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Die Therapie richtet sich nach Ort und Größe des Tumors.
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Der Verdacht auf ein Rhabdomyosarkom ergibt sich in der Regel aufgrund der
Beschwerden bzw. der körperlichen Untersuchungsbefunde. Um die Diagnose zu bestätigen,
werden in der Regel Röntgenuntersuchungen sowie Kernspintomographie und Szintigraphie
durchgeführt. Auch die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe kann sinnvoll sein,
um die Diagnose zu sichern und das therapeutische Vorgehen zu planen. Die Therapie richtet
sich zum einen nach der Lokalisation des Tumors, zum anderen nach seiner Größe. Meistens
kommt eine Kombination aus Chemotherapie, Strahlentherapie und Operation infrage. |
Der Tumor wird anhand von Stadien nach der Therapie eingeschätzt.
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Zur Abschätzung der Prognose hat sich eine Stadieneinteilung des
Rhabdomyosarkoms nach durchgeführter Therapie bewährt:
- Stadium I: Tumor bei Ansicht mit bloßem Auge vollständig entfernt, keine benachbarten
Lymphknoten befallen.
- Stadium IIA: Tumor bei Ansicht mit bloßem Auge vollständig entfernt, aber
feingeweblich verbliebene Reste nachweisbar. Keine benachbarten Lymphknoten befallen.
- Stadium IIB: Tumor bei Ansicht mit bloßem Auge vollständig entfernt, feingeweblich
verbliebene Reste nachweisbar oder feingeweblich keine verbliebenen Reste nachweisbar. Benachbarte
Lymphknoten befallen und operativ entfernt
- Stadium III: Tumor nicht vollständig entfernt, Tumorreste mit bloßem Auge sichtbar. Benachbarte
Lymphknoten befallen oder nicht befallen. Erguss mit darin enthaltenen Tumorzellen in
benachbarter Körperhöhle (z.B. Bauchhöhle, Brusthöhle).
- Stadium IV: Metastasen in anderen Organen oder in entfernt gelegenen Lymphknoten
nachweisbar.
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Die Heilungschancen sind unterschiedlich.
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Die Chancen auf eine langfristige Heilung nehmen mit höherem Stadium ab:
Im Stadium I liegen sie bei 80 Prozent, im Stadium IV bei 20 Prozent. Auch mit zunehmender
Tumorgröße bzw. bei Vorliegen von Metastasen verringern sich diese Chancen.
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