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Therapie der Skoliose nach Krümmungsgrad

Unter 10 Grad:

Per Definition ist dies noch keine Skoliose und somit nicht behandlungsbedürftig. Vor der Pubertät sollten aber halbjährliche und während der Pubertät viertel- bis halbjährliche Routinekontrollen stattfinden, um eine behandlungsbedürftige Verbiegung frühzeitig erkennen zu können.

 

10 bis 20 Grad:

Bei Kindern und Jugendlichen ist eine ambulante Physiotherapie mit einem täglichen Übungsprogramm zu Hause empfohlen. Selbst bei leichten Verschlechterungen sollte eine stationäre Intensivrehabilitation nach Schroth veranlasst werden. Bei Kindern mit Verkrümmungen ab 15 Grad und schlechter Prognose ist eine Nachtkorsettversorgung angezeigt. Nach Wachstumsabschluss bedürfen diese Verkrümmungen keiner Behandlung, da sie in der Regel nicht mehr fortschreiten. Bei hartnäckigen Schmerzen können ambulante oder stationäre Physiotherapie hilfreich sein.

 

20 bis 30 Grad:

Vor der Pubertät und bei Verschlechterung von mehr als 5 Grad nach der Pubertät ist eine Korsettversorgung indiziert, ansonsten ambulante und stationäre Physiotherapie bis zum Wachstumsabschluss. Im Erwachsenenalter besteht meist keine Behandlungsbedürftigkeit mehr.

 

30 bis 60 Grad:

Vor der Pubertät ist dringend eine Therapie mit einem maximal korrigierenden Korsett zu veranlassen, um eine Operation zu vermeiden. Ebenfalls indiziert sind wiederholte stationäre Rehabilitationsmaßnahmen, ambulante Physiotherapie und ein intensives Heimprogramm. Die Korsettversorgung hat bis zum 18.-19. Lebensjahr ganztags, bis zum 21. Lebensjahr noch nachts zu erfolgen. Eine begleitende psychologische Behandlung ist empfehlenswert. Im Erwachsenenalter können Verkrümmungen diesen Grades weiter fortschreiten. Daher sind neben ambulanter und häuslicher Krankengymnastik auch stationäre Rehabilitationsmaßnahmen erforderlich. Eine Nachtkorsettversorgung kann eventuell einem Fortschritt entgegenwirken.

 

Über 60 Grad:

Hier liegt die Obergrenze für eine Korsettversorgung und Operationsvermeidung im Jugendlichenalter bei günstigen Voraussetzungen seitens des Patienten. Mit steigender Gradzahl schwinden die Korrekturchancen. Außerdem steigt auch das Risiko einer Verschlechterung trotz Korsett-Therapie. Tägliche Physiotherapie und stationäre Rehabilitationsmaßnahmen sind unerlässlich, um die Krümmung möglichst stabil zu halten. Die Entscheidung zu einer Operation ist individuell und nicht abhängig von einem Skoliosewinkel. Bei Erwachsenen besteht oft keine dringende OP-Indikation, da sich die Skoliosen hier oftmals nur langsam verschlechtern. Unter 70 Grad sollte zunächst konservativ therapiert werden. Nur bei Einschränkungen der Herz- und Lungenfunktion, Schmerzen oder einer deutlichen Verschlechterung sollte eine OP erfolgen.

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