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Bluttransfusion:
Plasmaprodukte
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Plasma enthält noch alle Faktoren der Blutgerinnung
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Werden dem Vollblut durch Zentrifugation die festen Bestandteile (rote und
weiße Blutkörperchen und Blutplättchen) entzogen, so bleiben ausschließlich
flüssige Bestandteile zurück. Die flüssigen Blutbestandteile bezeichnet man als
Plasma. Das Plasma ist eine zu 90 Prozent aus Wasser bestehende Lösung, die
Eiweiße, Nährstoffe, Salze, Stoffwechselprodukte, Enzyme und Hormone
enthält. Auch alle
Gerinnungsfaktoren sind noch enthalten. Werden die Gerinnungsfaktoren dem
Plasma entzogen, spricht man dagegen von Blutserum. |
Plasma mit verschiedenen Inhaltsstoffen
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Je nachdem, welche Inhaltsstoffe des Plasmas
übertragen werden sollen, unterscheidet man:
- Fresh frozen Plasma (FFP): Gefrorenes Frischplasma wird aus dem Plasma
eines oder mehrere Spender innerhalb wenigen Stunden schockgefroren und bei
-30 °C gelagert. Die Konserven sind bis zu 2 Jahre lang haltbar. Sie
enthalten alle Gerinnungs- und Fibrinolysefaktoren. FFP wird kompatibel nach
dem Blutgruppensystem
übertragen, eine Verträglichkeitsprobe wird jedoch nicht durchgeführt. Eine
Transfusion von Plasma ist erforderlich bei schweren
Blutgerinnungsstörungen (z.B.
Verbrauchskoagulopathie).
- PPSB: In diesem Produkt sind die Gerinnungsfaktoren Prothrombin (Faktor
II), Prokonvertin (Faktor VII) Stuart-Faktor (X), antihämophiler Faktor B
(Faktor IX) enthalten. Die Konzentrate sollten bei 2 bis 8 °C gelagert
werden. Sie werden bei
Gerinnungsstörungen eingesetzt
und müssen nicht
mit dem Blutgruppensystem kompatibel
übertragen werden.
- Faktor VIII/Faktor IX: Diese speziellen
Gerinnungsfaktoren sind
bei Hämophilie A oder B erforderlich.
Sie sollten als Einzelfaktoren verabreicht werden. Nur, wenn diese nicht zur
Verfügung stehen, sollten PPSB zur Anwendung kommen.
- Als weitere Plasmabestandteile werden Humanalbumine z.B. bei
Schockzuständen übertragen und Immunglobuline bei
Antikörper-Mangel und Infektneigung.
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