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Therapieziele
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Akne
muß fachgerecht behandelt werden. |
Akne
ist eine Erkrankung und muß als solche auch medizinisch behandelt werden. Sie entsteht
nicht, weil sich jemand zu selten wäscht, sondern aufgrund hormoneller Umstellungen in
der Pubertät (vgl. Akne vulgaris). Die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen.
Am besten, noch bevor sich Entzündungen gebildet haben. |
Die
Therapie ist ein langwieriger Prozess. |
Die
Therapie der Akne ist ein langwieriger Prozess. Oft sind viele Arztbesuche notwendig und
die Behandlung erfordert Geduld und Ausdauer. Die Möglichkeiten, eine Akne zu behandeln,
sind vielfältig. Sie reichen von einfachen äußeren Anwendungen bis hin zur Verordnung
starker Medikamente. Nicht jede Behandlung wirkt bei jedem Menschen gleich. Aus diesem
Grund ist es notwendig, die geeigneten Maßnahmen im Einzelfall erst einmal zu finden. |
Verhornung
entfernen
Entzündung hemmen
Hormone regulieren. |
Die
Behandlung orientiert sich dabei an grundlegenden Zielsetzungen:
- Die Verhornung an den Ausführungsgängen der Talgdrüsen
müssen beseitigt werden.
- Schädigende Bakterien in den entzündeten Bläschen und
auf der Oberfläche der Haut müssen abgetötet werden.
- Die hormonellen Regulationsmechanismen müssen
normalisiert werden.
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Hautreinigung bei Akne
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Schonende
Hautreinigung ist die Grundlage der Therapie. |
Grundlage
der Behandlung ist die richtige Reinigung der Haut. Die meisten Menschen, die unter Akne
leiden, haben eine Neigung zu übermäßig fettender Haut (Seborrhöe). Richtige Reinigung
kann deshalb in den meisten Fällen den Heilungsprozess unterstützen. Am besten sollten
dazu Syndets oder auch alkoholische Lösungen verwendet werden. |
Es
sollten nur Syndets zur Hautreinigung angewandt werden. |
Ein
Syndet (=synthetisches Detergens) ist ein synthetisches Waschmittel, das die Haut stark
entfettet und intensiv reinigend wirkt. Deshalb darf es nur von Menschen mit fettender
Haut verwandt werden. Bei Menschen, die eine eher trockene Haut haben, wird das Syndet
zusätzlich mit Substanzen versehen, die rückfettend wirken. Das sind z. B. Paraffin,
Sojabohnenöl, oder Olivenöl. Das Syndet muß auf den richtigen Hauttyp abgestimmt sein.
Syndete haben den Vorteil, dass sie auf den richtigen pH-Wert an der Hautoberfläche
eingestellt werden können. Sie wirken außerdem leicht keimtötend. |
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Schälende Substanzen
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Peeling
sorgt für einen ungehinderten Abfluss aus den Talgdrüsen. |
Schälende
Mittel, die heute vielfach auch "Peeling" genannt werden, sollen die krankhaften
Verhornungen, die zu Mitessern führen, entfernen. So werden die Ausführungsgänge der
Talgdrüsen freigelegt und der Talg kann an die Hautoberfläche gelangen. Wichtig ist hier
auch die vorbeugende Wirkung. |
Häufig
angewandte Substanzen bekämpfen auch die Entzündung. |
Zu
den wichtigsten Substanzen gehören Vitamin-A-Säure, Isotretinoin. Benzylperoxid (BPO)
und Azelainsäure wirken stark antibakteriell. Das ist bei einigen bakteriellen Erregern
wichtig, um die Entzündung zu bekämpfen. Die zweite Folge ist eine Verminderung der
Mitesser. |
Erst
wird durch die Behandlung "alles nur noch schlimmer". |
Sehr
wichtig ist bei dieser Behandlung, dass sich die Betroffenen darüber aufgeklärt werden,
wie sie wirkt. Zunächst bewirken die meisten Mittel ein "aufblühen" der Akne.
Die Haut rötet sich und kann auch brennen, spannen und schuppen. Auch die Pustelbildung
kann sich in den ersten Wochen verstärken. Diese Vorgänge sind normal und lassen sich
nicht vermeiden, weil die Haut durch die Medikamente gereizt wird. Sie bedeuten nicht,
dass der Betroffene das Medikament nicht verträgt. Bei zu starken Reizungen sollte aber
doch der Arzt um Rat gefragt werden. |
Dann
wird die Haut glatt und frei von Entzündungen. |
Nach
dieser Zeit des Aufblühens geht die Akne zurück und die Haut wird wieder glatt und frei
von Entzündungen. Dieser Prozess kann unter Umständen Wochen dauern. Wie bei einem Hobel
haben die schälenden Substanzen die Haut abgeschuppt und gereinigt. |
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Antibakterielle Therapie
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Lokale
Antibiotika werden zur Vermeidung von Resistenzen oft mit BPO kombiniert. |
Äußerlich
wirkende antibiotische Cremes und Tinkturen kommen meistens bei den leichten mit
mittelstarken Akneformen zur Anwendung. Sie enthalten vorwiegend Substanzen wie
Erythromycin, Tetrazyklin und Clindamyzin in verschiedenen Grundlagen. Diese lokal
angewandten Antibiotika haben das Ziel, die Bakterien auf der Hautoberfläche und in den
Follikeln abzutöten. Zur Vermeidung von Resistenzbildungen werden diese lokalen
Antibiotika oft mit Benzylperoxid (BPO) kombiniert. |
Orale
Antibiotika nur bei schweren Formen der Akne. |
Bei
schweren entzündlichen Formen der Akne wird eine orale Antibiotikatherapie angewandt.
Wichtigstes Antibiotikum ist das Tetrazyklin, bzw. sein Abkömmling das Minozyklin. Die
Medikamente gelangen über die Blutbahn in die entzündeten Follikeln und werden dort
angereichert. So wirken sie direkt am Ort des Geschehens. |
Vorsicht
bei Lichtempfindlichkeit. |
Bei
einigen Menschen bewirken Tetrazykline eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut. Bei
diesen Betroffenen können deshalb die Medikamente während einer Lichttherapie oder auch
im Sommer nur mit erhöhter Vorsicht angewandt werden. |
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13-cis-Retinsäure
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Diese
Medikation findet nur bei schwersten Akneformen Anwendung. |
Ein
stark wirksames Medikament, dass ebenfalls eingenommen werden kann, ist die
13-cis-Retinsäure. Es ist ein Vitamin-A- Säureabkömmling, der nur bei sehr schweren
Formen der Akne, z. B. Acne conglobata, zur Anwendung
kommt. 13-cis-Retinsäure reduziert die Talgproduktion und verkleinert die Talgdrüsen. Es
hat eine entzündungshemmende Wirkung normalisiert die Verhornung. Erste sichtbare Erfolge
zeigen sich schon nach 2 Wochen. Nach drei bis vier Monaten tritt eine erhebliche und
langanhaltende Besserung ein, die auch nach dem Absetzen des Medikamentes noch lange
andauert. |
Laufende
Laborkontrollen während der Behandlung sind notwendig. |
Die
Anwendung von 13-cis-Retinsäure kann von Nebenwirkungen begleitet werden. Es kann zu
Trockenheit von Haut und Schleimhäuten kommen. In seltenen Fällen stellen sich auch
Gelenk- und Muskelbeschwerden ein. Vor, während und nach der Behandlung mit
13-cis-Retinsäure sollten regelmäßig Laborkontrollen des Blutes durchgeführt werden. |
Frauen
dürfen nicht schwanger werden. |
Besondere
Vorsicht ist bei Frauen erforderlich. Während der Therapie und bis vier Wochen nach der
Therapie wird ein sicherer Empfängnisschutz empfohlen. 13-cis-Retinsäure wirkt unter
Umständen fruchtschädigend, deshalb sollten Frauen nicht schwanger werden. Schwangere
Frauen dürfen mit 13-cis-Retinsäure nicht behandelt werden. |
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Hormontherapie
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Therapie
mit Sexualhormonen ist nur bei Frauen möglich. |
Eine
Hormontherapie mit weiblichen Sexualhormonen kommt nur bei Frauen zur Anwendung. Kontrazeptiva mit einem erhöhten
Anteil an Östrogenen blockieren die Wirkung der körpereigenen Androgene, die für eine
vermehrte Talgproduktion verantwortlich sind. Diese Therapie sollte nur in Absprache mit
dem Gynäkologen und Internisten erfolgen. |
Die
"Pille" zur Behandlung von Akne. |
Die
eingesetzten Präparate sind Antibabypillen
mit Chlormadinonacetat oder Cyproteronacetat. Sie sind bei der Therapie der Akne
hochwirksam und gleichzeitig ein wirksames Verhütungsmittel. |
Innerhalb
von Wochen bis Monaten geht die Akne zurück. |
Unter
der Einnahme dieser Medikamente verbessert sich schon nach Tagen der Talgfluss im Gesicht
und am Kopf. Die Akne bildet sich aber erst nach einigen Wochen bis hin zu Monaten
zurück. Wird die Pille abgesetzt, kann es zu einem Wiederauftreten der Akne innerhalb
weniger Wochen kommen. Die Nebenwirkungen, die bei oralen Verhütungsmitteln auftreten
können, sind bei diesen Pillen oft besonders ausgeprägt. Es kann zu Gewichtszunahme,
Betonung der weiblichen Formen, Kopfschmerzen und einer Verschlechterung von Venenleiden
kommen. Deshalb wird einer Frau, die keine Akne hat, in der Regel eine "Pille"
mit anderer hormoneller Zusammensetzung empfohlen. |
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Akne-Diät
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Bestimmte
Nahrungsmittel wirken sich nicht generell negativ aus. |
Generell
gibt es keine Einflüsse von Nahrungsmitteln auf die Entwicklung von Akne. Zumindest ist
dies nicht zweifelsfrei bewiesen. Es gibt sogar viele wissenschaftliche Arbeiten, die
einen verschlechternden Einfluss von z. B. Schokolade, Fleisch, Nüssen, Käse und anderen
fetten Speisen auf die Akne nicht belegen. |
Wer
will kann und sollte verzichten. |
Allerdings
werden von den Betroffenen immer wieder "aknefördernde" Wirkungen von
bestimmten Nahrungsmittel beobachtet. Diese Beobachtungen sollten durchaus ernst genommen
werden. Der Betroffene sollte diese Nahrungsmittel meiden. Er wird sich dann sicher besser
fühlen. Eine Diät braucht aber generell nicht eingehalten werden. |
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Manuelle und chirurgische Therapie
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Auch
bei der Öffnung ist eine begleitende Therapie notwendig. |
In
bestimmten Situationen kann die Öffnung und Entleerung von Mitessern und Pustel
sinnvoll sein. Das muß aber unbedingt von einer Fachkraft durchgeführt werden.
Selbstexperimente sollten in jedem Fall unterbleiben. Gleichzeitig muß eine örtliche
oder systemische Therapie angewandt werden. |
Narbenkorrekturen
können nach Abklingen der Akne durchgeführt werden.
Umfassende Infos zu Narben und Narbenbehandlung finden
Sie hier. |
Durch
kleine Stiche können einschmelzende Knoten und Abszesse chirurgisch geöffnet werden,
wenn eine Entleerung erforderlich ist. Nach dem Abklingen der Akne kann eine Korrektur der
Narben vorgenommen werden, z. B. durch
Geweberekonstruktion, Schleifung oder Unterspritzen bestimmter Substanzen. Top |
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