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Die gewöhnliche Akne und ihre Ursachen?
Inhaltsübersicht:
Pubertät und Haut
Acne vulgaris
Ursachen
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Pubertät und Haut
Ich will meine Babyhaut zurück! Kind sein hat auch seine Vorteile. Wer hätte sie nicht gerne zurück, die schöne glatte und weiche Haut von früher? Wie der gesamte Organismus ist auch die Haut mit dem Eintritt in die Pubertät einem Umstellungs- und Reifungsprozess unterworfen : der Körper verändert sich zusehens, Die Hormonproduktion stellt sich um, die Gefühle geraten durcheinander und die Interessen verändern sich ebenfalls.

 

Die Hypophyse wird aktiv. "Schuld" an diesen Prozessen ist die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Sie beginnt mit der Ausschüttung von Steuerungshormonen, die die weiblichen Geschlechtsorgane "zum Leben erwecken". Hormone regen den Wachstumsprozess der Eierstöcke an. Die Produktion von Eierstockhormonen beginnt. Es werden auch, zu einem geringen Teil, männliche Hormone, sogenannte Androgene (Sammelbegriff), gebildet. Die Hypophyse steuert auch im weiteren Verlauf der Entwicklung den Regelzyklus der Frau.

 

Hautquerschnitt als Dia anzeigen Die Haut sieht in der Pubertät oft leicht glänzend aus. Die Haare fetten viel schneller. Das liegt daran, dass eine vermehrte Talgproduktion der Talgdrüsen eingesetzt hat. Der Talg wird über den Ausführungsgang der Talgdrüse an den Haarfollikel und über den Haarfollikel an die Hautoberfläche transportiert. (Wer ein komplexeres Bild der Haut ansehen möchte, braucht bloß hier klicken.) Die Haut muß viele lebenswichtige Funktionen erfüllen. Sie ist unser größtes Sinnesorgan. Was die Haut so alles zu tun hat, können Sie hier nachlesen.

 

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Acne vulgaris
Akne ist eine Hautkrankheit und muß behandelt werden. Die gewöhnliche Akne, auch Acne vulgaris genannt, ist eine Erkrankung, die bei Jugendlichen zu den häufigsten Hautkrankheiten zählt. Sie entsteht nicht, weil sich jemand zu selten wäscht, sondern aufgrund der hormonellen Umstellung während dieser Zeit. Der Körper muß erst lernen, wie und in welchem Maß er wann welche Hormone produzieren muß. Ist dieser Umstellungsprozess vorbei, meisten so um das 25. Lebensjahr, verschwindet in den meisten Fällen auch die Akne von allein. Dennoch ist Akne eine richtige Hauterkrankung und sollte entsprechend behandelt werden.

 

Lieblingsstellen der Akne. Akneartige Veränderungen betreffen insbesondere solche Hautpartien, die viele Talgdrüsen aufweisen. Das ist im Gesicht, am Rücken und in der mittleren Brustregion der Fall.

 

So entsteht ein Mitesser. Akne kann in verschiedenen "Schweregraden" auftreten. Als leichte Akne werden Mitesser bezeichnet. Mitesser heißen auch Komedonen. Sie entstehen, wenn bei erhöhter Talgproduktion der Ausführungsgang der Talgdrüse verstopft wird. Das kann z. B. durch mikroskopisch kleine Hornhautpartikel der obersten Hautschicht geschehen. Jetzt gelangt der produzierte Talg nicht mehr an die Hautoberfläche. Die im Inneren der Talgdrüse befindlichen Hornlamellen, die normalerweise für den Abtransport des Talgs sorgen, werden durch die  Masse des Talgs zusammengedrückt und verhärten zusehens. Der Mitesser ist da.

 

Der Einfluss von Licht und Bakterien. Die Farbe der Mitesser entsteht nicht, weil jemand unreine Haut hat, oder sich nicht wäscht. Die schwarzen Punkte auf der Haut entstehen durch die Einwirkung von Licht und Bakterien. Es kann auch vorkommen, dass der Ausführungsgang einer Talgdrüse im unteren Teil bereits verstopft ist. Die sich daraus entwickelnden Mitesser sind an der Hautoberfläche nicht zu sehen.

 

Wie Eiterpusteln entstehen. Im weiteren Verlauf kommt es häufig zu Eiterpusteln. Diese entwickeln sich aus den Mitessern. Der aufgestaute Talg gelangt in das umgebende Gewebe der Talgdrüse, da der Ausführungsgang verstopft ist. Jetzt löst er eine Entzündungsreaktion des Körpers aus. Es bilden sich entzündete Knötchen. Durch bakterielle Einflüsse entsteht Eiter, der in einem Bläschen an die Hautoberfläche tritt.

 

Einteilung der Acne vulgaris. Bei schwereren Formen der Acne vulgaris kommt es zusätzlich zu entzündeten Knoten und einer Bildung von Aknenarben. Kligman und Plewig unterscheiden drei verschiedne Grade der Akne:
  1. Nur Mitesser,
  2. Mitesser, entzündete Knötchen und eitergefüllte Bläschen,
  3. zusätzlich entzündete Knoten, Narben und Fisteln.

 

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Ursachen
Entzündungsreaktion wird durch bakterielle Wirkstoffe hervorgerufen. Bis heute sind nicht alle chemischen Reaktionen, die im Zusammenhang mit der Akne im Körper vorgehen, eindeutig geklärt. Offensichtlich ist, dass Akne besonders dort vorkommt, wo sich große Talgdrüsen mit kleinen Härchen befinden. Die daraus entstehenden Mitesser entzünden sich, weil eine Reizung des umgebenden Gewebes stattfindet. Diese Reizung wird durch freie Fettsäuren hervorgerufen, die durch Wirkstoffe, die von bestimmten Bakterien freigesetzt werden, entstehen. Diese Bakterien (besonders Corynebacterium acnes) befinden sich im Hauttalg. Sie setzten chemische Substanzen frei, die Lymphozyten anlocken. Gleichzeitig werden auch Faktoren der unspezifischen Immunabwehr aktiviert. Besondere Bedeutung haben hier Interleukin 1a und TNF-alpha. Später kommt es auch zu einer Beteiligung weiterer Abwehrzellen, was schließlich einen Heilungsprozess herbeiführt.

 

Der Testosteron- Blutspiegel ist ausschlaggebend. Entscheidend für die Entstehung der Akne ist der Einfluss der Androgene. "Androgene" ist ein Sammelbegriff für männliche Geschlechtshormone. Speziell bei Akne wichtig sind Testosteron aus Hoden und Eierstöcken und Dihydoepiandrosteron (DHEA) aus der Nebennierenrinde. DHEA ist eine Vorstufe der Androgene, die in der Nebennierenrinde produziert wird. Unter dem Einfluss dieser Hormone kommt es zu einer Stimulation der Talgdrüsenzellen und daraufhin zu einer erhöhten Talgproduktion. Aber nicht nur der Blutpegel von Testosteron ist ausschlaggebend, sondern auch das Verhältnis von Testosteron zu weiblichen Geschlechtshormonen. Oft besteht auch eine besondere Empfindsamkeit der Testosteronrezeptoren an den Talgdrüsen.

 

Hormone bei Frauen und Männern. Wichtig ist es zu wissen, dass Frauen auch immer einige männliche Hormone bilden und Männer immer auch weibliche Hormone. Nur so entsteht eine insgesamt ausgewogene Hormonsituation bei beiden Geschlechtern. Durch das Überschießen der Testosteronproduktion wird auch deutlich, warum Männer häufig sehr viel stärker unter Akne zu leiden haben, als Frauen.

 

Der "Lernprozess" der Hypophyse "Schuld" an dem Chaos ist die Hypophyse, die Hirnanhangsdrüse. Sie steuert und kontrolliert die gesamte Hormonausschüttung aller Drüsen im Körper. In der Pubertät  veranlasst sie die Eierstöcke und Hoden zur  vermehrten Produktion von Hormonen. Das geschieht aber in der Umstellungszeit nicht immer "genau nach Plan". Mal werden zuviel und mal zu wenig Hormone ausgeschüttet. Die Hypophyse muß erst lernen, welches das richtige Maß ist. Mit diesen Hormonschwankungen, die sich nicht nur auf die Geschlechtshormone beziehen, erklären sich auch die Stimmungsveränderungen, die Hochs und Tiefs in der Pubertät, die bei jedem Menschen vorkommen. Vermehrte Ausschüttung von Adrenalin z. B. führt zu Unruhe, Herzklopfen und Schweißausbrüchen. Am Ende, wenn die Hypophyse ihren "Lernprozess" abgeschlossen hat, funktioniert alles harmonisch.

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