| |
Verhornte
Zellen in einer Reihe |
Haare
bestehen aus verhornten Zellschichten der Haut, die wie an einem Faden aufgereiht sind.
Sie gehören ebenfalls, wie die Nägel, zu den
Hautanhangsgebilden. Die Haarwurzel reicht bis in die Lederhaut
und manchmal sogar bis in die Unterhaut. |
|
Das
menschliche Haar besteht aus dem Haarschaft, der Haarwurzel und der Haarzwiebel. Der
Haarschaft ist derjenige Teil, der aus der Haut herausragt. Die Haarwurzel ist in der Haut
verankert. Sie endet mit einer knollenartigen Verdickung, der Haarzwiebel. Die Haarzwiebel
oder Matrix ist an der Haarpapille der Haut befestigt, die aus Bindegewebe besteht.
Dadurch erhält das Haar Halt. Die Haarwurzel befindet sich in der Wurzelscheide, die auch
Haarfollikel genannt wird. Daran angeschlossen ist eine Talgdrüse, die das Haar
einfettet. Zusätzlich wird jedes einzelne Haar von einem Muskel umfaßt und von
Nervenfasern umsponnen. Die Nervenfasern sind sehr
fein, sie registrieren auch kleinste Berührungen, z. B. einen leichten Luftzug. Dann
ziehen sich die kleinen Muskeln zusammen und es entsteht die Gänsehaut. |
Das
Haar ist aus drei verschiedenen Schichten aufgebaut |
Das
Haar, das sichtbar über der Hautoberfläche liegt, ist in drei verschiedenen Schichten
aufgebaut:
- In der Mitte befinden sich die Markzellen, die auch
Medulla genannt werden. Sie wirken oft schwammartig.
- Um die Medulla herum liegt spindelförmig eine Schicht
verhornter Faserzellen, die auch Cortex genannt wird. Diese Faserschicht ist sozusagen der
Hauptbestandteil des Haares. Je nachdem, wie sie aufgebaut ist, bestimmt sich die
Festigkeit und Elastizität des Haares. In der Faserschicht befinden sich auch die Farbpigmente.
- Um die Faserschicht herum ist, wie bei einem Tannenzapfen,
das Haar durch eine Schuppenschicht geschützt. Diese Schuppenschicht, die Cuticula, ist
zwar mehrlagig, aber auch sehr dünn. Weil sie durchsichtig ist, schimmern durch diese
Schicht die Farbpigmente des Haares hindurch.
|
Haare
haben auch heute noch eine physiologische Funktion |
Haare
wachsen nahezu überall am Körper auf der Felderhaut.
Sie schützen den Körper vor äußeren Belastungen und vor Kälte. Allerdings ist diese
Funktion heute nicht mehr so wichtig. Die Kopfhaare sind aber immer noch wichtig. Sie
schützen vor zu starker Sonnenbestrahlung. Die Haare an den Augen, die Brauen und Wimpern, bieten Schutz vor
dem Eindringen von Fremdkörpern. Das gleiche gilt für die Haare in der Nase. Sie sollen
das Einatmen von Schmutz und kleinen Insekten verhindern. |
Mode
und gesellschaftlicher Status bestimmen oft die Haartracht |
Neben
diesen physiologischen Funktionen haben Haare heute aber vor allem eine ästhetische und
modische Funktion. Haare und Frisuren haben in verschiedenen Kulturen häufig den
gesellschaftlichen Status von Menschen ausgedrückt. Oft zeigt die Frisur auch heute die
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, z. B. bei Punkern. Allgemein gehört heute die
Haarpflege zu den wichtigsten kosmetischen Mitteln, die das äußere Erscheinungsbild
eines Menschen prägen. |
Die
Haare entstehen vor der Geburt |
Die
Entwicklung der Haare beginnt bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt
werden die ca. 5 Millionen Haarfollikel angelegt. Nach der Geburt kommen keine neuen
Haarfollikel mehr hinzu. Obwohl der Mensch genauso viel Haarfollikel besitzt wie der
Schimpanse, hat er nicht so viele Haare. Das liegt daran, daß nicht in jedem Haarfollikel
ein Haar wächst. Ein Haarfollikel kann allerdings im Laufe des Lebens mehrere Haartypen
entwickeln. So fangen die Haarfollikel im Gesicht eines Mannes erst mit der Pubertät an,
Barthaare zu entwickeln. Gleiches gilt für die Schambehaarung. Top |
| |
|