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Lokale Therapie bei Vitiligo
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Kortison
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Kortison wird in verschiedene Klassen eingeteilt
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Wie bei vielen Hauterkrankungen ist auch bei Vitiligo die Anwendung von
Kortikoidsalben sehr wirkungsvoll. Die Einteilung der Kortikoide wird in Klassen von
I-IV vorgenommen:
- Klasse I: schwach wirksam; Wirkstoff Hydrokortison
- Klasse II: mittelstark wirksam; Wirkstoffe Triamcinolonacetonid,
Methylprednisolonaceponat, Presnicarbat
- Klasse III: stark wirksam; Wirkstoff Mometasonfuroat
- Klasse IV: sehr stark wirksam; Wirkstoff Clobestasol
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Langer Therapiezeitraum begünstigt Nebenwirkungen
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Die äußerliche Behandlung mit Kortisonsalben der Klassen III und IV
wurde bis vor kurzem als erste Therapieoption in der Therapie der lokalisierten Vitiligo
eingesetzt. Die Behandlung ist wirkungsvoll und führt bei über der Hälfte der
Betroffenen zu einer Repigmentierung von über 75Prozent der betroffenen Hautfläche. Die
Behandlung erfordert jedoch einen Zeitraum von 6 bis 8 Monaten, weshalb mit Nebenwirkungen
zu rechnen ist. Diese bestehen hauptsächlich in einer zunehmenden Verdünnung (Atrophie)
der Haut und Neigung zu oberflächlichen Hautblutungen. Aus diesem Grund wird von dieser
Therapie zunehmend abgerückt. |
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Calcineurinhemmer
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Die Abwehrreaktion der Haut wird normalisiert
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In jüngster Zeit hat sich die lokale Behandlung mit Tacrolimus und
Pimecromilus als sehr erfolgreich insbesondere bei Läsionen im Gesichtsbereich erwiesen.
Beide Wirkstoffe gehören zur Gruppe der sogenannten topischen Immunmodulatoren abgekürzt
TIM. Topisch
bedeutet, dass die Wirkstoffe örtlich angewandt werden. Immunmodulatoren sind Substanzen,
die die Abwehrreaktion der Haut normalisieren. Diese Reaktion ist bei Vitiligo gestört
(vgl. Ursachen der Vitiligo). |
Die Wirkstoffe wirken sehr gezielt
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Eine andere Bezeichnung dieser Therapeutika ist
"Calcineurinhemmer". Dieser Begriff bezieht sich auf die Wirkungsweise. Der
Wirkstoff wirkt hemmend auf die Aktivität der T-Lymphozyten (spezielle weiße
Blutkörperchen), die bei der Vitiligo vermehrt vorhanden sind. Der Wirkstoff bindet sich
an spezielle Eiweiße in der Haut wie Calcium, Calmodulin und Calcineurin und hemmt so die
Aktivität der T-Zellen. Das führt wiederum dazu, dass keine Ausschüttung von
entzündungsfördernden Stoffen (Zytokine: vgl. "Unspezifische Abwehr")
in den Zellen der Haut erfolgt. |
Hohe Wirksamkeit ist zu erwarten
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Bisherige allerdings noch nicht repräsentative Studien konnten teilweise
Repigmentierungen von bis zu 100 Prozent aufzeigen. Hautatrophie (Hautverdünnung) wird im
Gegensatz zu Kortisonalben nicht verursacht. |
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Katalase
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Wasserstoffperoxyd behindert die Melaninproduktion
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Katalase bewirkt, dass sich Wasserstoffperoxyd abbaut. Durch eine Störung
des Enzyms Katalase reichert sich Wasserstoffperoxyd bei Erkrankten in der Haut an.
Dadurch wird die Produktion von Melanin durch die Melanozyten gestört. |
Katalase baut Wasserstoffperoxyd ab
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Bei der lokalen Therapie mit Katalase werden der Haut die Enzyme Katalase
und Superoxidismutase (SOD) über das Auftragen eines Gels zugeführt. Diese Substanzen
sind in der Haut von Vitiligo-Patienten weniger nachweisbar, als bei gesunden Menschen.
Durch die Therapie mit Katalase wird Wasserstoffperoxyd besser abgebaut. |
Katalase und Lichttherapie
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Die Behandlung erfolgt zusätzlich zur Lichttherapie.
Das Katalase-Gel wird nach der Bestrahlung aufgetragen. Mit ersten Nachpigmentierungen ist
allerdings erst nach 9 bis 12 Monaten zu rechnen.
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