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Verstopfung (Obstipation) in der Palliativmedizin
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Bedeutung
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Definition Verstopfung
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Eine Verstopfung ist definiert als "unregelmäßige oder fehlende
Entleerung von hartem Stuhlgang und Schwierigkeiten beim Absetzen von Stuhl,
kleine Stuhlportionen und gelegentlich auch Schmerzen bei der Defäkation"
(Defäkation: Absetzen von Stuhl). Die Häufigkeit des Stuhlgangs ist von Mensch
zu Mensch sehr unterschiedlich. Als normal wird eine weite Spanne zwischen 3-mal täglich
und 2-mal wöchentlich angesehen.
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Sehr häufig bei Tumorpatienten
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Ungefähr die Hälfte aller Patienten mit einer
Tumorerkrankung
leiden unter einer Verstopfung. Außerdem sind 90 Prozent der Patienten, die mit einem
starken Schmerzmittel aus der Medikamentengruppe der Opioide behandelt werden,
betroffen. Das
ist darauf zurückzuführen, dass die Verstopfung eine typische Nebenwirkung von
Opioiden ist.
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Paradoxer Durchfall
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Als Folge einer Verstopfung können sich sogenannte Kotsteine im
Enddarm bilden. Dabei handelt es sich um Ansammlungen von Stuhl mit sehr fester
Konsistenz. Unter Umständen wird die im Enddarm angesammelte Stuhlmenge sehr
groß. Entlang der Kotsteine und des Stuhls im Rektum kann flüssiger Stuhl aus
dem Dickdarm vorbeifließen. So ist es möglich, dass sich bei einem Patienten,
der eigentlich unter einer Verstopfung leidet, eher der Eindruck von Durchfall
(Diarrhö) ergibt, wenn sich fast ausschließlich flüssiger Stuhl entleert. Man
spricht in diesem Fall von einem paradoxen Durchfall beziehungsweise von einer
paradoxen Diarrhö. Zudem können Schwierigkeiten bestehen, den flüssigen Stuhl
kontrolliert abzusetzen, sodass dieser unkontrolliert abgeht (Stuhlinkontinenz).
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Probleme beim Wasserlassen
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Hat sich im Enddarm eine große Stuhlmenge angesammelt, weitet
sich dieser Darmabschnitt unter Umständen so weit auf, dass er auf die
benachbarte Blase drückt. Als mögliche Folge kann es zu Schwierigkeiten beim Wasserlassen
kommen. Weiterhin können sehr harte
Stuhlsteine die zarte Schleimhaut des Enddarms verletzen. Das
macht sich dann durch Schmerzen oder einen Blutaustritt aus dem Darmausgang (After)
bemerkbar.
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Weitere Beschwerden
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Besteht eine Verstopfung über längere Zeit, kann sich der
Darminhalt über weite Darmstrecken zurück stauen. Mögliche Beschwerden, die sich
daraus ergeben, sind Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Schmerzen in der
Bauchregion, Übelkeit und Erbrechen sowie Luftnot (wenn der übermäßig
mit Stuhl angefüllte Darm so viel Platz in Anspruch nimmt, dass die
Atembewegungen eingeschränkt werden). Eine stark ausgeprägte Verstopfung kann
schließlich in eine Darmverschluss übergehen.
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Ursachen
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Häufig sind mehrere Ursachen zu finden
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Eine Verstopfung bei einem Patienten mit einer schweren
Erkrankung, beispielsweise einer fortgeschrittenen
Tumorerkrankung, ist meistens
auf eine Kombination verschiedener Ursachen zurückzuführen. Ein Beispiel: Verstopfung
kann durch das Zurückhalten des Stuhlgangs begünstigt werden. Das Zurückhalten
des Stuhls kann notwendig sein, wenn Schwierigkeiten bestehen, die Toilette zu
erreichen. Das ist unter anderem bei Patienten mit Bewegungsmangel,
schmerzbedingten Bewegungseinschränkungen, Muskelschwäche (zum Beispiel aufgrund
längerer Bettlägerigkeit) und/oder Verwirrtheit der Fall. Außerdem kann eine
Umstellung der gewohnten Ernährung im Rahmen eines Krankenhaus- oder
Heimaufenthaltes die Entstehung einer Verstopfung begünstigen.
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Eine Vielzahl von Gründen kann zu einer Verstopfung führen
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Weitere mögliche Ursachen einer Verstopfung sind:
- zu niedriger Kaliumspiegel im Blut
- zu hoher Kalziumspiegel im Blut
- Absiedlung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) eines Tumors im Bereich
des Bauchfells. Das Bauchfell kleidet die Bauchhöhle aus und umhüllt die
Organe des Bauchraums.
- Funktionsstörungen der Nervenfasern, die die Bewegungen des Darmwände
koordinieren (z. B. aufgrund von Stoffwechselstörungen, die im
Rahmen einer Tumorerkrankung auftreten, oder als Nebenwirkung von
Medikamenten, die sich bei Funktionsstörungen von Leber und/oder Nieren im
Rahmen der Tumorerkrankung im Körper anreichern. Das führt zu einem erhöhten Blutspiegel
der Medikamente, sodass das Risiko von Nebenwirkung erhöht ist.)
- Verletzungen im Bereich des Darmausgangs (Analfissuren), welche die Stuhlentleerung schmerzhaft werden lassen,
sodass diese bewusst vermieden wird
- Hämorrhoiden, in denen sich Blutgerinnsel
(Thromben) gebildet haben, was zu einer schmerzhaften Stuhlentleerung führt,
sodass diese bewusst vermieden wird
- teilweise oder vollständige Verlegung des Darminneren durch das Wachstum
eines Tumors
- Erkrankungen im Bereich des Rückenmarks mit Beeinträchtigung derjenigen
vom Rückenmark ausgehenden Nervenfasern, die die Bewegungen der Darmwände
und die Entleerung des Stuhls koordinieren (vgl.
"Bandscheibenvorfall"), beispielsweise Absiedlung von Tochtergeschwülsten in
einem oder mehreren Wirbelkörpern, welche Druck auf das benachbarte
Rückenmark ausüben
- Nebenwirkungen von Medikamenten, die bei Patienten mit einer
Tumorerkrankungen häufig zur Anwendung kommen, beispielsweise:
- starke Schmerzmittel aus der Medikamentengruppe der Opioide
- Beruhigungsmittel
- Medikamente zur Förderung der Wasserausscheidung aus dem Körper, die
beispielsweise bei Herzschwäche eingesetzt werden
- aluminiumhaltige Präparate zur Neutralisierung der Magensäure bei
Sodbrennen (Refluxösophagitis)
- sogenannte Antihistaminika, welche die Wirkung der körpereigenen
Substanz Histamin hemmen und unter anderem als Schlafmittel sowie als
Medikament gegen Allergien (vgl.
Heuschnupfentherapie mit H1-Antihistaminika) eingesetzt werden
- sogenannte Anticholinergika, welche die Wirkung des körpereigenen
Überträgerstoffes Acetylcholin hemmen und unter anderem bei
Herzrhythmusstörungen mit Verlangsamung der Herzfrequenz und bei
Asthma
bronchiale eingesetzt werden
- Medikamente gegen Depressionen aus der Wirkstoffgruppe der
trizyklischen
Antidepressiva
- einige Abführmittel, zum Beispiel
Sennes, wenn diese ständig verwendet
werden
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Diagnostik
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Ausführliche Befragung des Patienten
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Klagt ein Patient, der sich in palliativmedizinischer Behandlung
befindet, über eine Verstopfung, erfragt der Arzt zunächst Art und Ausmaß der
Beschwerden. Dazu gehören Fragen nach der Häufigkeit des Stuhlgangs, nach
Stuhlbeschaffenheit und Menge des Stuhls sowie nach dem Beginn der Beschwerden
und früheren Stuhlgewohnheiten. Zudem wird großer Wert auf die Erfassung der
Medikamente gelegt, die der Patient regelmäßig einnimmt, weil auch diese die
Ursache einer Verstopfung sein können. Klagt ein Patient
hingegen über Durchfall, ist auch zu berücksichtigen, dass es sich um einen
paradoxen Durchfall handeln kann, dem eigentlich eine Verstopfung zugrunde
liegt.
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Tastuntersuchung bei Tumorpatienten
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Bei einem Patienten mit einer bekannten Tumorerkrankung, der
über eine Verstopfung klagt, tastet der Arzt den Bauch sehr sorgfältig ab. Auf
diese Weise lassen sich bereits erste Hinweise auf einen möglicherweise
ursächlichen Tumor erhalten, der die Passage des Stuhls durch den Darm
behindert. Auch eine Bauchwassersucht ist ein häufiges
Symptom von Tumoren oder Tochtergeschwülsten, welche im Bauchraum wachsen,
beispielsweise im Bereich des Bauchfells. Größere Wasseransammlungen im
Bauchraum aufgrund einer Bauchwassersucht lassen sich bei der ärztlichen
Untersuchung ebenfalls erfassen.
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Abhorchen des Bauchraumes
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Eine weitere wichtige Informationsquelle ist das Abhorchen
(Auskultation) des Bauchraums mit Hilfe eines Stethoskops. Auf diese Weise
lassen sich Art und Ausmaß der Darmtätigkeit feststellen. Eine kaum vorhandene
Darmtätigkeit weist beispielsweise auf eine Darmträgheit hin, während sogenannte
metallische Darmgeräusche Zeichen einer Darmeinengung sind. Darmeinengungen
können beispielsweise durch einen
Darmtumor entstehen.
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Darmausgang genau ansehen
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Weiterhin gehört die sorgfältige Inaugenscheinnahme des
Darmausgangs zur ärztlichen Untersuchung eines palliativmedizinisch betreuten
Patienten mit Verstopfung. Dabei lassen sich
Analfissuren und
Hämorrhoiden mit darin
enthaltenen Blutgerinnseln als mögliche Ursachen erkennen.
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Tastuntersuchung des Darmausgang
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Eine Tastuntersuchung des Darmausgangs mit dem Finger dient der
Ertastung möglicherweise vorhandener Kotsteine. Außerdem können Einengungen des
Darmes und Tumorbildungen in dem Bereich, welcher der Tastuntersuchung
zugänglich ist, erkannt werden.
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Blutuntersuchung
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Zur Diagnostik bei einem palliativmedizinisch betreuten
Patienten mit Verstopfung gehört im Weiteren eine Blutuntersuchung, um einen zu
niedrigen Kaliumspiegel und einen zu hohen
Kalziumspiegel als mögliche Ursachen
der Verstopfung festzustellen beziehungsweise auszuschließen.
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Ultraschall des Bauchraumes
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Weitere Informationen liefert eine Ultraschalluntersuchung
(Sonographie) des Bauchraums, beispielsweise Hinweise auf Tumoren im Bereich des
Bauchraums, Einengungen des Darmes oder das Vorhandensein einer Bauchwassersucht. Auch ein
Darmverschluss lässt sich mit
Hilfe der Ultraschalluntersuchung gut feststellen. Eine Röntgenuntersuchung des
Bauchraums ist nur dann notwendig, wenn der Verdacht besteht, dass es zu einer
Verletzung der Darmwand mit Übertritt von Luft aus dem Darm in die freie
Bauchhöhle gekommen ist. Diese sogenannte freie Luft lässt sich auf einer
Röntgenaufnahme des Bauchraums gut erkennen.
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Röntgen mit Kontrastmittel bei Verdacht
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Haben die Tastuntersuchung des Bauches und die
Ultraschalluntersuchung den Verdacht auf eine Einengung des Darmes ergeben, ist
eine Röntgenuntersuchung des Darmes nach Gabe von Kontrastmittel sinnvoll. Damit
lassen sich zum einen Lokalisation und Ausmaß der Einengung gut darstellen, zum
anderen hat ein Kontrastmitteleinlauf mitunter eine therapeutische, nämlich
abführende Wirkung.
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Therapie
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Regelmäßiger Gang zur Toilette
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Bei palliativmedizinisch betreuten Patienten, die unter einer
Verstopfung leiden, muss zunächst ein regelmäßiger Toilettengang ermöglicht
werden. Die Regelmäßigkeit dient der Normalisierung der Darmtätigkeit. Die Erleichterung des
Toilettenganges lässt sich durch pflegerische Unterstützung, Krankengymnastik
zur Kräftigung der Muskulatur (sofern dies bei den häufig schwer kranken
Patienten möglich ist) und eine wirksame Schmerzbekämpfung erreichen. Zudem ist
davon abzuraten, beim Toilettengang intensiv und lang anhaltend zu pressen.
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Mehr trinken
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Wichtig ist weiterhin eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit der
Darminhalt nicht austrocknet und geschmeidig bleibt. Auch eine ausreichende
Aufnahme des Spurenelements
Kalium ist wichtig. Kalium wird von der Muskulatur der Darmwand benötigt, um
aktiv zu arbeiten und damit den Stuhl innerhalb des Darmes zu transportieren.
Kalium ist beispielsweise in pflanzlicher Nahrung enthalten, kann dem Körper
aber auch in Form von Tabletten und Infusionen zugeführt werden. Abführend
wirken zudem Nahrungsmittel wie Sauerkraut- und Rhabarbersaft sowie Pflaumen.
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Kolonmassage
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Eine hilfreiche
krankengymnastische Technik zur Vorbeugung und Behandlung einer Verstopfung
besteht in der Dickdarmmassage (Kolonmassage).
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Medikamente und Alternativen prüfen
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Die Medikamente eines Palliativpatienten mit Verstopfung sollten vom
behandelnden Arzt dahingehen überprüft werden, ob sie die
Entstehung der Verstopfung begünstigen. Ist dies der Fall, kann es sinnvoll
sein, die Dosis zu verändern oder auf einen anderen Wirkstoff umzustellen. Bei starken Schmerzmedikamenten aus der Gruppe der
Opioide ist das jedoch oft nicht
möglich, ohne den schmerzlindernden Effekt einzuschränken. Daher ist es üblich,
parallel zur Verordnung eines Opioids ein Abführmittel zur verordnen, um der
fast immer als Nebenwirkung auftretenden Verstopfung vorzubeugen. Geeignet ist
beispielsweise Milchzucker, welcher eine abführende Wirkung hat. Quellmittel und
Ballaststoffe sollten nur bei jenen Patienten eingesetzt werden, bei denen eine
ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet ist, weil diese Abführmittel zur
Entfaltung ihrer Wirksamkeit zunächst im Darm aufquellen müssen.
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Lebensqualität im Vordergrund
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Patienten, die palliativmedizinisch betreut werden, sind schwer
krank und leiden in der Regel unter einer lebensbeschränkenden Erkrankung. Daher
muss bei diesen Patienten keine Zurückhaltung bei der Verordnung von
Abführmitteln (Laxanzien) geübt werden. Die Gewöhnung des Darmes an diese Art
der Unterstützung ist normalerweise langfristig relevant. Bei Palliativpatienten
sollte aber die jetzige Lebensqualität im Vordergrund stehen.
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Klistier, Einlauf oder Ausräumen großer Mengen Kot mit der Hand
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Besteht bei einem Patienten in palliativmedizinischer Behandlung
bereits seit mehreren Tagen ein Stuhlverhalt, erfolgt zunächst die Gabe eines
Klistiers oder eines Einlaufs mit abführender Wirkung. Gelegentlich ist es
allerdings erforderlich, größere Stuhlmengen mit der Hand aus dem Enddarm zu
entfernen. Falls dies für den Patienten unangenehm oder schmerzhaft ist, kann
diese Maßnahme nach Gabe eines Beruhigungsmittels erfolgen. Nachdem der Darm -
und damit der Patient - auf diese Weise entlastet wurde, kann sich die
regelmäßige Gabe von Abführmitteln anschließen. Allerdings sollten diese
Maßnahmen bei sterbenden Patienten nicht mehr
durchgeführt werden. Das wäre sowohl für den Patienten als auch für die
Abschied nehmenden Angehörigen zu belastend und würde dieser sensiblen
Lebensphase sowie der Würde des Patienten zudem nicht gerecht werden.
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Abführmittel
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Besteht bei Palliativpatienten Bedarf für die Gabe von
Abführmitteln, kommen verschiedene Substanzen in Betracht (vgl. Verstopfung).
Osmotische Abführmittel und
Stimulanzien können bei Bedarf auch
in Kombination zur Anwendung kommen. Einige weitere Stimulanzien wirken nicht nur auf die
Darmmuskulatur, sondern auf den gesamten Körper und können bei
Palliativpatienten zum Einsatz kommen. Sie sind vor allem dann hilfreich, wenn
der Verstopfung eine Darmträgheit zugrunde liegt. Bei einer Darmeinengung
sollten sie hingegen nicht verabreicht werden, da es zu einem schmerzhaften
Anpressen des Darminhalts gegen die Engstelle kommen könnte. Zu nennen sind hier
folgende Substanzen:
- Neostigmin (regt das parasympathische Nervensystem und damit auch die
Verdauung an)
- Ceruletid (bewirkt eine ausgeprägte Anregung der Darmmuskulatur)
- Dexpanthenol (lässt den Stuhl weicher werden)
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Gleitmittel
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Bei palliativmedizinisch betreuten Patienten werden zudem
gelegentlich Gleitmittel wie beispielsweise Paraffin eingesetzt. Diese
erleichtern die Passage des Stuhls durch das Innere des Darmes. Außerdem
vereinfachen sie das Herauspressen des Stuhls aus dem Enddarm, was insbesondere
bei Patienten mit schwacher Bauchmuskulatur oder allgemeiner Schwäche hilfreich
ist. Bei Patienten außerhalb der Palliativbetreuung ist die Anwendung von
Gleitmitteln aufgrund von Nebenwirkungen eingeschränkt. Zu den möglichen
Nebenwirkungen gehören die verminderte Aufnahme fettlöslicher Nährstoffe und
Vitamine aus dem Darm, die Bildung von Entzündungsknoten innerhalb des Darmes
(da Paraffin für den Körper eine Fremdsubstanz ist, auf die er mit einer
Entzündung reagiert) sowie das versehentliche Einatmen des Paraffins, was in der
Lunge eine Entzündungsreaktion beziehungsweise eine Lungenentzündung (sogenannte
Aspirationspneumonie) auslösen kann.
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Probleme bei salzhaltigen Abführmitteln
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Salzhaltige Abführmittel wirken in gleicher Weise wie die
osmotische Abführmittel. Allerdings kann bei schwer kranken Patienten
mit Nierenschwäche die Ausscheidung des in diesen Abführmitteln enthaltenen
Magnesiums unzureichend sein. Die Folge ist eine Anreicherung des Magnesiums im
Blut (Hypermagnesiämie) und im gesamten Körper.
Mögliche Konsequenzen einer derartigen "Magnesiumvergiftung" sind Muskelschwäche
sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zum "Magnesiumkoma". Auch die Ausscheidung
des Spurenelements Natrium kann vermindert sein, was eine Anreicherung von
Natrium im Blut (Hypernatriämie) und im gesamten
Körper nach sich zieht. Mögliche Folgen einer derartigen Natriumanreicherung
sind Reizbarkeit und Lethargie sowie in schweren Fällen Krampfanfälle und Koma.
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