Das Rückenmark liegt normalerweise geschützt im knöchernen Wirbelkanal
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Normalerweise liegt das Rückenmark vollständig innerhalb der knöchernen
Ummantelung der
Wirbelsäule. Zum Bauch hin ist es von den kräftigen Wirbelkörpern begrenzt. Zu
den Seiten und zum Rücken hin wird es vom knöchernen Wirbelbogen umgeben. Der
Wirbelbogen ist ein knöcherner Bogen, der mit seinen beiden Enden am
Wirbelkörper ansetzt und so den Wirbelkanal bildet, in dem das Rückenmark und
die aus dem Rückenmark hervorgehenden Nerven verlaufen. Das Rückenmark selbst
endet innerhalb des Wirbelkanals im Bereich der oberen Lendenwirbelsäule. Weiter
unten im Wirbelkanal verlaufen jedoch noch die vom Rückenmark ausgehenden
Rückenmarknerven. Diese treten durch seitliche Öffnungen auf allen Etagen aus
der Wirbelsäule aus und sind für verschiedenste Funktionen des Körpers
verantwortlich. Innerhalb des Wirbelkanals sind das Rückenmark und die
Rückenmarknerven von mehreren Rückenmarkhäuten umgeben.
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Bei der Spina bifida ist einer oder sind mehrere Wirbelbögen im
rückwärtigen Bereich nur unvollständig ausgebildet, das heißt das Rückenmark
bzw. die Rückenmarknerven sind zum Rücken hin nicht von Knochen bedeckt und
wölben sich aus der Wirbelsäule hervor. Mitunter fehlt auch die Haut über dieser
Stelle der Wirbelsäule, sodass das Nervengewebe frei liegt. In diesem Fall ist
eine Spina bifida sofort als solche zu erkennen. Außerdem ist es in diesem Fall
möglich, eine Spina bifida bereits vor der Geburt zu diagnostizieren, und zwar
durch eine Fruchtwasseruntersuchung. Das offen liegende Nervengewebe gibt ein
bestimmtes Protein in das Fruchtwasser ab, was durch eine
Fruchtwasseruntersuchung nachzuweisen ist. Spina bifida wird auch als Spaltwirbel oder Wirbelspalt bezeichnet. Im
Volksmund spricht man auch von einem "offenen Rücken".
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