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Therapie von Sexualstörungen
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Psychotherapie
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Bei der Sexualanamnese ergeben sich häufig bereits zugrunde liegende
Probleme, die im Rahmen einer Gesprächspsychotherapie bearbeitet werden können.
Hilfreich ist dabei das offene An- und Besprechen der bestehenden Probleme und
der damit zusammenhängenden Aspekte. Das Ziel dieser Gesprächstherapie besteht
darin, der Betroffenen dabei zu helfen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ihr
Selbstbild weiter zu entwickeln und ihr mehr Sicherheit im Umgang mit den
Mitmenschen und insbesondere dem Partner zu geben.
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Gespräche mit dem Partner
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Ergänzend können praktisch
orientierte Gespräche, beispielsweise über Arten des Vorspiels, verschiedene
Stellungen und eventuell bestehenden sexuellen Leistungsdruck, sehr hilfreich
sein. Hier ist es oft sinnvoll, nach einer gewissen Zeit auch den Partner in die
Gespräche mit einzubeziehen. Im Rahmen dieser Gespräche werden die beiden
Partner in der Regel auch dazu aufgefordert, einander ihre Ängste, Wünsche und
sexuellen Vorstellungen sowie Fantasien anzuvertrauen.
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Übungen
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Bei Orgasmusstörungen
wird den betroffenen Frauen häufig zu „übender" Selbstbefriedigung und zu
anregenden Fantasien geraten. Der Partner kann helfen, indem er sich um
ausgiebige Zärtlichkeiten vor dem eigentlichen Geschlechtsverkehr bemüht. |
Verzicht auf sexuellen Kontakt
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Beim so genannten Konzept des Abbaus von Erwartungsangst wird für einen
gewissen Zeitraum auf jeglichen Geschlechtsverkehr verzichtet. Allerdings sind
betroffene Paare angehalten, sich in einer entspannten Situation näher zu
kommen. Dazu gehört das Schaffen einer ungestörten Umgebung, frei von Zeit- und
sonstigem Druck. In dieser Situation sollen sich die Partner ausgiebig und ohne
den Druck der Ausübung des Geschlechtsverkehrs streicheln und auf jede Art, die
ihnen angenehm ist, körperlich erkunden. Durch das Ausschließen des
Geschlechtsverkehrs wird zunächst jeglicher Leistungs- und Erwartungsdruck
verhindert, sodass sich sexuelle Neugierde, Erregung, gemeinsame Entspannung und
gegenseitiges Vertrauen langsam (wieder) aufbauen können. |
Medikamente
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Liegt einer Libidostörung eine depressive Verstimmung zugrunde, muss diese
zunächst psychiatrisch behandelt werden. Ist die sexuelle Lustlosigkeit auf die
Einnahme von Medikamenten zurückzuführen, ist zu erwägen, diese gegen andere
Präparate auszutauschen oder, wenn möglich, ganz abzusetzen. Bei Einnahme einer
Anti-Baby-Pille ist der versuchsweise Wechsel des Präparats sinnvoll. |
Gleitcreme oder Östrogene gegen Trockenheit
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Bei einer im Rahmen des Älterwerdens trockener werdenden Scheide, welche den
Geschlechtsverkehr unter Umständen stark behindert, kann eine Östrogentherapie
hilfreich sein. Diese hält die normalen Alterungsvorgänge im Genitalbereich (wie
dünner werden der Schleimhäute und Nachlassen der Durchblutung) auf und kann auf
diese Weise wieder eine normale sexuelle Funktion ermöglichen.
Außerdem kann die Anwendung von Hilfsmittel wie Gleitcremes sinnvoll sein.
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