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Diagnostik bei Haarausfall
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Anamnese
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Fragen zur Familiengeschichte und aktuellen Beschwerden
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Um einen Haarausfall gezielt behandeln zu können, muss festgestellt
werden, welche Ursache er hat. Dazu ist zunächst einmal wichtig, eine Anamnese oder
Krankengeschichte zu erstellen. Zu den Fragen, die dabei eine Rolle spielen, gehören:
- Gab oder gibt es in der Familie Haarausfall?
- Hatten Sie schon früher einmal Haarausfall?
- Wann hat Ihr derzeitiger Haarausfall begonnen?
- Wie schlimm schätzen Sie den Haarausfall ein?
- Haben Sie noch andere Beschwerden wie Juckreiz oder Schmerzen auf der Kopfhaut und in
den Haarwurzeln?
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Fragen zur allgemeinen Gesundheit
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Außerdem müssen auch Fragen nach dem allgemeinen Gesundheitszustand
geklärt werden. Dazu gehören z. B. direkt vor dem Haarausfall stattgefundene akute wie
Erkrankungen Grippe oder Operationen, Schilddrüsenerkrankungen, Eisenmangel, chronische
Erkrankungen wie Rheuma, Diabetes oder Krebs. Auch die Frage nach langfristig
eingenommenen Medikamenten und die Durchführung von Diäten oder speziellen
Ernährungsformen z. B. Vegetarismus sollte gestellt werden. Haarfärbungen, Dauerwellen
und andere Formen der Haarkosmetik gehören ebenfalls zum Fragenkatalog. |
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Bei Frauen müssen zusätzlich noch spezielle Fragestellungen geklärt
werden, u. a.: Menstruation, Schwangerschaften, Hormonpräparaten,
Vermännlichungserscheinungen, Unfruchtbarkeit, spontane milchige Absonderungen aus der
Brustdrüsen (Galaktorrhö). |
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Untersuchung
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Haarveränderungen und Haarausfallmuster werden untersucht
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Nach der Anamnese erfolgt die körperliche Untersuchung des
Alopeziemusters. In den meisten Fällen liegt eine erblich bedingte, androgenetische
Alopezie, zugrunde. Hierbei wird das typische Haarausfallmuster nach dem Hamilton-Norwood-Schema
für Männer und das typische Haarausfallmuster nach dem Ludwig-Schema für Frauen zugrunde
gelegt. Auch Mischformen können vorkommen. Auch Haarveränderungen z. B. miniaturisierte
Haare werden untersucht. Bei der Untersuchung der Haarqualität wird auf das Aussehen wie
Glanz, Geschmeidigkeit und Kämmbarkeit geachtet und ob die Haare z. B. durch Spliss oder
andere Strukturveränderungen geschädigt sind. Danach wird ein Zupftest gemacht. |
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Untersucht werden ebenfalls begleitend auftretende Erkrankungen wie Seborrhoe, Schuppen, seborrhoeisches Ekzem und Follikulitis. |
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Weiterführende Diagnostik
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Je nachdem, welche Schlussfolgerungen sich aus den bisherigen
Untersuchungen ziehen lassen, können noch verschiedene Laboruntersuchungen oder
apparative Untersuchungen notwendig werden. Dazu gehören:
- Hormonstatus je nach Bedarf z. B. Gesamttestosteron oder freies Testosteron,
Dehydroepiandrosteronsulfat, sexualhormonbindendes Globulin, 17a-Hydroxy-progesteron,
Prolaktin, basales thyreoideastimulierendes Hormon, Serumferritin, andere
- Trichogramm oder Fototrichogramm
- Haarbodenbiopsie
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Als unangemessen und nicht erforderlich wird in Fachkreisen häufig eine
Haaranalyse auf Schadstoffe, Vitamine und Spurenelemente angesehen.
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