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Krebs bei Kindern: Gehirntumoren
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Im Gehirn können viele unterschiedliche Tumore entstehen.
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Gehirntumoren können an sehr unterschiedlichen Stellen des Gehirns
vorkommen. Es gibt auch viele verschiedene Tumorarten im Gehirn. Die wichtigsten beim Kind
vorkommenden Gehirntumoren sind unter anderem:
- Gliome: Gliom ist eine Sammelbezeichnung für Tumoren, die von der Neuroglia ausgehen.
Als Neuroglia wird das Stütz- und Hüllengewebe des Nervensystems bezeichnet. Gliome
gehen meistens von der Neuroglia des Gehirn aus. Besonders häufig ist eine Form der
Gliome, die sogenannten Astrozytome.
- Medulloblastome werden auch als "Kleinhirnwurm" bezeichnet.
- Ependymome: Vom Empendym ausgehender glialer Tumor. Das Empendym ist eine einschichtige
Zellauskleidung der Gliazellen der Hirnventrikel und des Zentralkanals des Rückenmarks.
- Kraniopharyngeome, auch Erdheim-Tumor genannt ist ein Tumor, der sich schon beim Embryo
durch eine Fehlentwicklung im Bereich der Hypophysentasche bildet (Rathke-Tasche).
- Meningeome: Meningeome sind langsam wachsende gutartige Tumoren, die von den Meningen,
den Deckzellen der Arachnoidea mater (Spinnwebenhaut) des Gehirns und Rückenmarks
ausgehen.
- Hypophysenadenome: Hypophysenadenome sind Tumoren der Hypophyse oder Hirnanhangsdrüse.
Einige dieser Tumoren produzieren Hormone, die in die Steuer- und Regelkreise der
Hypophysenhormone eingreifen. Ein Beispiel für einen hormonaktives Hypophysenadenom ist
das Prolaktinom, das hier näher beschrieben wird. Eine
Beschreibung hormoninaktiver
Hypophysenadenome finden Sie hier.
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1 von 3000 Kindern ist betroffen.
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Die Gehirntumoren stellen mit 20 Prozent die größte Tumorgruppe im
Kindesalter dar. Die Häufigkeit des Auftretens eines Hirntumors im Kindesalter liegt bei
1 Erkrankung pro 3000 Kinder, wobei alle Altersgruppen betroffen sein können. Am
häufigsten aber treten Hirntumoren vor dem zehnten Lebensjahr auf. |
Die Symptome hängen von der Art des Tumors, vom Ort im Gehirn und von
der Größe des Tumors ab.
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Die Krankheitszeichen können sehr unterschiedlich sein. Sie hängen zum
einen vom Tumortyp, zum anderen von der Lokalisation der Erkrankung und der Größe des
Tumors ab. Sehr häufig kommt es jedoch zu
- Kopfschmerzen
- Krampfanfällen
- Erbrechen
- Bewusstseinsstörungen
Abhängig von der Tumorlokalisation treten weitere Symptome auf:
- Kleinhirn (z.B. Medulloblastom, Kleinhirnastrozytom, Epdendymom): Muskelerschlaffung,
Gangunsicherheit, Zittern und Unsicherheit beim Ausführen von Bewegungen, unkontrollierte
Bewegungen der Augäpfel, Sprachstörungen.
- Hirnstamm (z.B. Astrozytom und andere Gliome): Halbseitenlähmung, Augen- und
Gesichtsmuskellähmungen, Schluckstörungen, Stimmungsveränderungen.
- Mittelhirn (z.B. Astrozytom, Kraniopharyngeom, Hypophysenadenom): Sehstörungen,
Störungen der Temperaturregulation und des Flüssigkeitshaushaltes, Wachstums- und
Schlafstörungen.
- Großhirn (z.B. Astrozytom, Meningeom, Ependymom): Halbseitenlähmung, psychische
Störungen, Sensibilitätsstörungen, Seh- und Sprechstörungen.
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Umfangreiche Untersuchungen sind notwendig.
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Zur Diagnose eines Gehirntumors führen die Beschwerden, der körperliche
Untersuchungsbefund und die EEG-Untersuchung (EEG: Elektroenzephalographie, eine
Aufzeichnung der Hirnströme) sowie Röntgenuntersuchung, Ultraschallbefund und
Kernspintomographie des Kopfes. Auch die Untersuchung des Nervenwassers
(Liquoruntersuchung) kann weitere Aufschlüsse erbringen. Das Nervenwasser wird
durch eine so genannte Lumbalpunktion,
d.h. die Punktion des Wirbelkanals in Höhe der Lendenwirbelsäule, gewonnen. Eine
Beschreibung finden Sie hier. |
Die Therapie muss individuell sein.
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Die Auswahl der Therapie richtet sich nach der Art des Tumors sowie nach
seiner Lokalisation und Größe. In der Regel kommen Chemotherapie, Strahlentherapie und
operative Entfernung infrage, jeweils allein oder in Kombination. Auch die Prognose hängt
von Tumorart, Lokalisation und Größe ab, aber auch vom Alter des Kindes: Mit zunehmendem
Alter der Kinder bessert sich die Prognose. 8 Jahre nach der Behandlung leben noch 40
Prozent der Kinder mit einem Medulloblastom, 75 Prozent der Patienten mit einem
Astrozytom, etwa 10 Prozent der Betroffenen mit einem im Hirnstamm gelegenen Tumor und 70
bis 80 Prozent der Kinder mit einem Kraniopharyngeom.
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