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Krankheitsbild und Verlauf bei Leukämie
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Es gibt schnelle und langsamere Verlaufsformen
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Leukämien werden in akut und in chronisch verlaufende Formen
eingeteilt. Die akut verlaufenden Formen schreiten schneller voran. Außerdem
ist die Funktion der Blutzellen schneller beeinträchtigt als bei den
chronischen Erkrankungen. Eine Einteilung nach dem so genannten
TNM-System ist bei den Leukämien - im Gegensatz zu z.B. Tumoren der
Lunge
oder des Darmes - nicht möglich, weil
kein "solider" Tumor vorliegt. Die veränderten Zellen werden verstreut im
Knochenmark gebildet und sind nach ihrer Einschwemmung in die Blutbahn im
Blut nachweisbar. Aber auch bei Leukämie können sich Krebszellen in anderen
Organen festsetzen und dort zu Beschwerden führen (z.B. Leber, Milz,
Gehirn). |
Oft bestehen diffuse Beschwerden, die nicht immer sofort
richtig eingeordnet werden können
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Weil die Leukämie diffus im Knochenmark verteilt ihren Ausgang nimmt,
sind zunächst keine konkreten Organfunktionen beeinträchtigt (wie z.B. tumorbedingter
Husten bei Lungenkrebs). Die Symptome beeinträchtigen
eher das allgemeine Wohlbefinden und sind daher zu Beginn nicht sehr richtungsweisend,
weil sie auch bei anderen Erkrankungen - oder auch bei Gesunden - vorkommen können.
Jedoch lassen sich einige Beschwerden abgrenzen, unter denen viele Betroffene mit
Leukämie leiden und die sich auf bestimmte krankheitsbedingte Veränderungen
zurückführen lassen:
- Müdigkeit und Herzklopfen sind auf die
Blutarmut (Anämie) zurückzuführen. Durch das
übermäßige Wachstum der weißen Blutzellen im Knochenmark wird eine ausreichende
Produktion roter Blutzellen, welche für den Sauerstofftransport verantwortlich sind,
verhindert.
- Kleine, punktförmige Blutungen an der Haut oder an den Schleimhäuten, so genannte
Petechien, sowie Zahnfleischbluten sind dadurch bedingt, dass durch das starke Wachstum
der weißen Blutzellen im Knochenmark auch die für die Blutgerinnung wichtigen
Blutplättchen (Thrombozyten) nicht mehr in ausreichender Menge gebildet werden können.
- Knochenschmerzen entstehen wenn das Krebswachstum im Knochenmark auch den äußeren Teil
des Knochens sowie die (schmerzempfindliche) Knochenhaut einbezieht.
- Kopfschmerzen können aufgrund der Blutarmut auftreten oder wenn sich Krebszellen in den
Hirnhäuten absiedeln.
- Schmerzen im Bereich von Leber und
Milz können entstehen, wenn dort abgesiedelte
Krebszellen viel Raum einnehmen und so zu einer erhöhten Spannung der aus Bindegewebe
bestehenden Organkapsel führen.
- Lymphknoten können vergrößert und verhärtet tastbar sein, wenn sie von Krebszellen
besiedelt sind.
- Eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie kleine, schlecht heilende Wunden an den
Schleimhäuten (z.B. des Mundes) oder eine Pilzbesiedlung der Schleimhäute sind darauf
zurückzuführen, dass die übermäßig produzierten weißen Blutzellen, die normalerweise
für die Infektabwehr zuständig sind,
keine normale Funktion mehr aufweisen, weil es sich nicht mehr um "normale"
weiße Blutzellen, sondern um Krebszellen handelt.
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Die Anfälligkeit für Infektionen steigt
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Diese Beschwerden bringen es mit sich, dass die Betroffenen körperlich
nicht mehr stark belastbar sind. Sie sind sehr anfällig für Infekte und sollten deshalb
größere Menschenansammlungen meiden. Es ist für viele Betroffene nicht leicht, mit der
eingeschränkten körperlichen Belastbarkeit umzugehen und ihre Kontakte einzuschränken.
Hier ist viel Unterstützung von Seiten der Familie und der Freunde gefordert, aber auch
die behandelnden Ärzte können helfen. Für ein verbessertes körperliches Wohlbefinden
und eine allgemeine Kräftigung im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten bietet sich eine
auf den einzelnen Betroffenen zugeschnittene krankengymnastische Behandlung an.
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