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Chronische Niereninsuffizienz: Therapie und Prognose
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Die Verlauf muss verlangsamt werden
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Die Therapie der chronischen Niereninsuffizienz richtet sich
nach dem Stadium der Erkrankung. Sie ist darauf
ausgerichtet, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Dazu ist insbesondere die Behandlung der
Grunderkrankung wichtig. Auch die Symptome einer Niereninsuffizienz werden,
je nach Stadium entsprechend behandelt. Außerdem sollten die Betroffenen
eine eiweißarme Ernährung bevorzugen, da Eiweiß die Nieren belastet. Hier
kann eine Ernährungsberatung die Ernährungsumstellung erleichtern. |
Dialyse ist unumgänglich
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In fortgeschritteneren Stadien der chronischen Niereninsuffizienz ist eine
Dialysebehandlung unumgänglich, um den Körper von überschüssiger Flüssigkeit sowie
von Giftstoffen bzw. Stoffwechselendprodukten zu befreien. Da eine Dialysebehandlung für
die Betroffenen in der Regel auf Dauer sehr belastend ist, werden infrage kommende
Patienten normalerweise auf eine Warteliste für eine
Nierentransplantation gesetzt. |
Entlastung der Nieren und Therapie der Symptome
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Weitere therapeutische Möglichkeiten, das Voranschreiten der Erkrankung
zu bremsen, sind:
- Therapie eines erhöhten Blutdrucks
(es soll ein Blutdruck von höchstens 120/80 mmHg bestehen)
- Einschränkung des Eiweißgehaltes der Nahrung (höchstens 0,6 bis 0,8 Gramm
Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht und Tag. Wie sich diese Empfehlung im Alltag umsetzen
lässt, kann im Rahmen einer Ernährungsberatung erläutert werden.
- medikamentöse Steigerung der täglichen Urinausscheidung auf 2,5 bis 3,0 Liter
- Einstellen des Rauchens
- Senkung erhöhter Blutfettspiegel durch
Einsatz so genannter Lipidsenker.
Diese Medikamente vermindern zusätzlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Herzinfarkt.
- bei Blutarmut Gabe von Eisen und Medikamenten, welche die Blutbildung anregen
- Die Gabe von Medikamente, die potentiell eine Schädigung des Nierengewebes
unterstützen können, sollte vermieden werden, u.a. Antibiotika (z.B.
Penicillin), Schmerzmedikamente und einige Rheumamittel (z. B. Ibuprofen)
- Vermeiden eines Flüssigkeitsmangels, der unter anderem durch die zu hoch dosierte Gabe
von Entwässerungsmedikamenten (Diuretika)
sowie durch Erbrechen und Durchfall entstehen kann
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Die auslösende Erkrankung muss therapiert werden
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Von besonderer Bedeutung bei der Therapie der chronischen
Niereninsuffizienz ist die konsequente Behandlung einer zugrunde liegenden Erkrankung.
Dazu gehört z.B. die optimale Einstellung des Blutzuckerspiegels bei Patienten mit Diabetes mellitus. Diese Maßnahme trägt zum einen dazu
bei, dass sich die chronische Niereninsuffizienz nicht verschlechtert, und verringert zum
anderen das Risiko für Komplikationen, die auf die Grunderkrankung zurückzuführen sind
(z.B. schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder diabetisches Koma bei Patienten mit Diabetes
mellitus). |
Die Erkrankung verläuft nicht immer gleich schnell
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Das Voranschreiten einer Niereninsuffizienz bis zur Notwendigkeit einer
Dialysebehandlung hängt unter anderem von der zugrunde liegende Erkrankung ab. So kann
eine Dialyse bei einer rapid
progressiven Glomerulonephritis innerhalb weniger Wochen eintreten, bei Schädigung
der Nieren durch einen Diabetes mellitus innerhalb
von Jahren und bei chronischer
Nierenbeckenentzündung innerhalb von Jahrzehnten. Zudem spielen Einflüsse wie z.B.
Infektionen, Flüssigkeitsmangel
oder Bluthochdruck eine wichtige Rolle,
da diese ebenfalls zum Fortschreiten der Erkrankung beitragen können. Letztendlich ist
aber auch eine möglichst optimal durchgeführte Therapie für den Verlauf der Erkrankung
von Bedeutung, z.B. gute Blutzuckerspiegeleinstellung bei zugrunde liegendem Diabetes
mellitus, Behandlung eines zu hohen Blutdrucks, Bekämpfung auftretender Infektionen,
Beseitigung einer Urinabflussbehinderung oder Therapie einer Nierenarterienstenose. |
Die Prognose richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung
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Die Prognose eines Betroffenen mit chronischer Niereninsuffizienz ist in
hohem Maße von der zugrunde liegenden Erkrankung abhängig. So bestehen beispielsweise
bei einem Patienten mit Diabetes mellitus nicht selten mehrere Risikofaktoren für schwere
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt
und Schlaganfall. Solche Risikofaktoren sind unter
anderem erhöhte Blutzuckerspiegel, erhöhte Blutfettwerte,
Bluthochdruck, Arteriosklerose und Übergewicht. |
Komplikationen sind möglich
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Ein weiterer wichtiger Aspekt der Prognose sind eventuell eintretende
Komplikationen bzw. Begleiterscheinungen. So tragen Bluthochdruck, Arteriosklerose und
Blutarmut wiederum zu einem erhöhten Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei.
Wichtig für die Zukunft des betroffenen Patienten ist außerdem eine optimal
durchgeführte Dialysebehandlung.
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