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Narben und Narbenbehandlung:
Faktoren, die die Narbenbildung beeinflussen
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Wundheilung, Wundhygiene, erbliche Faktoren und das Alter beeinflussen
die Narbenbildung.
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Größe, Form und Farbe einer Narbe hängen von verschiedenen Faktoren ab.
Dazu gehören Größe und Art der Wunde, Ort der Wunde, die Wundheilung und Wundhygiene,
das Alter und erbliche Faktoren. Je jünger ein Mensch ist, desto schneller heilen Wunden.
Im Alter wird die Haut dünner. Die Fettschichten nehmen ab, ebenso die Kollagenfasern und
die elastischen Fasern. Die Anzahl der eingelagerten Schweißdrüsen wird geringer. Die
Durchblutung, und damit die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, geht zurück.
Insgesamt führen diese Veränderungen dazu, dass die Haut älterer Menschen dünn und
trocken ist. Sie ist auch deutlich weniger elastisch, als dies vorher der Fall war. Darum
ist die Haut jetzt leichter verletzbar und Wunden heilen langsamer. Aufgrund dieser
längeren Heilzeit erhöht sich das Infektionsrisiko einer Wunde ganz erheblich. Jüngere
Menschen neigen dagegen bei Verletzungen dazu, mehr Bindegewebe zu produzieren, als
notwendig wäre. Dadurch entstehen in der Folge oft größere und dickere Narben. |
Auffällige Narben können erblich bedingt sein.
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Es scheinen auch erbliche Faktoren eine Rolle zu spielen. Menschen
afrikanischer und asiatischer Abstammung neigen eher zu einer überschießenden Neubildung
von Bindegewebe. Das kann zur Ausbildung von hypertrophen
Narben und Narbenkeloiden führen. |
Wundinfektionen erhöhen das Risiko, eine auffällige Narbe zu
entwickeln.
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Die Gestalt einer Narbe kann davon abhängen, auf welchem Körperteil die
Narbe liegt. Narben auf Körperteilen, die häufig bewegt und angespannt werden,
unterliegen einer ständigen Zugspannung. Durch diese Spannung kommt es eher zur
Ausbildung auffälliger Narben. Das ist z. B. über Gelenken, am Rücken oder der Schulter
der Fall. Wunden, die durch eine Naht geschlossen werden können (vgl. primäre Wundheilung), bilden meistens eine kleine
Narbe. Bei der sekundären Wundheilung heilen die
Wunden offen und bilden in der Regel auffälligere Narben, z. B. bei Verbrennungen und
Bisswunden. Kommt es bei der Wundheilung zu einer Infektion, so ist das Risiko, eine
auffällige Narbe zu entwickeln, deutlich höher. Wundinfektionen führen zu einer
verzögerten Wundheilung. Vorher durch eine Naht verschlossene Wunden müssen bei einer
Infektion wieder geöffnet werden und können dann nur sekundär (offen) abheilen.
Sekundär heilende Wunden sind häufig von krankmachenden Keimen besiedelt. Da muss nicht
automatisch zu einer Infektion führen. Eine Wundinfektion ist abhängig davon:
- wie viele Keime in der Wunde sind.
- welcher Art die Keime sind.
- wie hoch die Giftigkeit (Virulenz) der Keime ist.
- welcher Art die Wund ist, z. B. ob sie glatt ist oder zerklüftet (Biss), mit totem
Gewebe bedeckt (Dekubitus) oder frisch.
- ob Fremdkörper in der Wunde sind.
- wie gut die Immunabwehr des Verletzten funktioniert.
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Ein geschwächtes Immunsystem oder eine Störung des Stoffwechseln
können eine Infektion begünstigen.
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Je höher die Zahl der krankmachenden Keime in der Wunde sind und je
virulenter die Keime sind, desto größer ist die Gefahr einer Infektion. Verunreinigungen
durch Gewebetrümmer (Biss) oder Fäkalien (Operationswunde nach Analfistel), Sand, sind
ein idealer Nährboden für Keime. Ist der Gesundheitszustand des Verletzten schon
angegriffen, oder leidet er an einer Grundkrankheit (z. B. Diabetes), kann das eine Wundinfektion begünstigen. Wie
eine Wundinfektion verläuft, hängt von der Art des Erregers ab. Weitere Informationen zu
Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen finden Sie hier.
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