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Paraneoplastische Erkrankungen im Bereich der Haut
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Ferneffekte des Tumors
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Paraneoplastische Erkrankungen sind Erkrankungen, die
"neben" (para) einem Tumor (Neoplasie beziehungsweise Neubildung) auftreten.
Diese Erkrankungen und deren Symptome sind nicht durch das Wachstum des Tumors
an seinem Entstehungsort bedingt. Vielmehr beruhen sie auf "Ferneffekten" des
Tumors, die dieser durch die Produktion und Abgabe verschiedener Substanzen
bewirkt. |
Gut erkennbar
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Paraneoplastische Erkrankungen im Bereich der Haut sind aufgrund
ihrer oberflächlichen Lage gut zu erkennen. Unter Umständen stellen derartige
Hautveränderungen den ersten Hinweis auf das Vorliegen einer Tumorerkrankung
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Acanthosis nigricans
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Bei der Acanthosis nigricans handelt es sich um eine
paraneoplastische Hauterkrankung, die mit bräunlichen, warzenartigen Wucherungen
einhergeht. Diese Wucherungen finden sich meistens in den Körperfalten. Das
Wachstum der Wucherungen ist wahrscheinlich durch sogenannte Wachstumsfaktoren
bedingt, die wiederum von dem zugrunde liegenden Tumor produziert und in das
Blut abgegeben werden. Diese Wachstumsfaktoren binden an die Hornzellen der Haut
und führen so zu den Wucherungen.
Folgende Tumoren können als paraneoplastische Hauterkrankung
eine Acanthosis nigricans hervorrufen:
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Tylosis palmoplataris
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Bei der Tylosis palmoplataris handelt es sich um eine
Hornschwiele (Tylosis) im Bereich der Handflächen (Palmae) und der Fußsohlen
(Plantae). Ursächlich ist ein bösartiger Tumor der Speiseröhre
(Ösophaguskarzinom).
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Großbullöses Pemphigoid
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Das großbullöse Pemphigoid ist eine paraneoplastische
Hauterkrankung, die mit der Bildung großer Blasen (Bullae) verbunden ist. Die
Patienten empfinden häufig zunächst einen ausgeprägten Juckreiz in den
betroffenen Hautregionen, der monatelang anhalten kann. Später folgt eine
Hautrötung, auf der sich schließlich große, pralle Blasen bilden.
Die Symptome eines großbullösen Pemphigoids lassen sich durch
verschiedene Medikamente bessern, darunter Dapson (welches wie ein Antibiotikum
wirkt) und Kortisonpräparate. Die
Kortisonpräparate können zudem in Kombination
mit sogenannten
Immunsuppressiva (beispielsweise mit dem Wirkstoff
Azathioprin)
verwendet werden. Immunsuppressiva dämpfen die Aktivität des Immunsystems und
werden überwiegend zur Vorbeugung einer Abstoßungsreaktion nach
Organtransplantationen eingesetzt.
Unter anderem folgende Tumoren beziehungsweise Erkrankungen
können als paraneoplastische Hauterkrankung ein großbullöses Pemphigoid
hervorrufen:
- Plasmozytom
- Waldenström-Makroglobulinämie (Dabei handelt es sich um eine
Bluterkrankung, die mit der Bildung großer Immuneiweiße einhergeht und auf
einer krankhaften Vermehrung bestimmter Knochenmarkzellen beruht.)
- Hodgkin-Lymphom
- Leukämien
Alle weiteren beschriebenen paraneoplastischen Hauterscheinungen beruhen auf
diesen Tumoren als Auslöser.
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Dermatitis herpetiformis
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Dermatitis herpetiformis
Bei der Dermatitis herpetiformis handelt es sich um eine
Hautentzündung (Dermatitis), deren Erscheinungsbild an eine Herpesinfektion
erinnert. Dabei steht die Bildung von Blasen im Vordergrund. Die Blasen bilden
sich meist an der Streckseite der Unterarme und der Unterschenkel sowie über dem
Steißbein und in der Gesäßfalte. Vorab ist das Auftreten von Brennen, Juckreiz
und Hautrötungen möglich.
Zur Besserung der Symptome der Hauterkrankung kann eine Therapie
mit dem Medikament Dapson (welches wie ein Antibiotikum wirkt) durchgeführt
werden.
Auslösende Tumore siehe hier.
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Sneddon-Wilkinson-Syndrom
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Das Sneddon-Wilkinson-Syndrom ist eine paraneoplastische
Hauterkrankung, die sich durch die Bildung kleiner Bläschen bemerkbar macht. Die
Bläschen sind von einem geröteten Rand umgeben und mitunter mit Eiter gefüllt
(Pusteln). Außerdem platzen sie leicht. Hauptsächlich treten diese
Hauterscheinungen im Bereich von Hautfalten sowie an den Beugeseiten von Armen
und Beinen auf. Die Bläschen bilden sich häufig innerhalb weniger Tage wieder
zurück, können danach jedoch erneut auftreten. Nach ihrer Rückbildung bleiben an
den betroffenen Hautpartien unter Umständen Schuppen und Krusten zurück.
Auslösende Tumore siehe hier.
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Keratose und Ichthyose
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Unter einer Keratose versteht man eine verstärkte Verhornung,
eventuell mit zusätzlicher Schuppenauflagerung. Eine Sonderform ist die
sogenannte Ichthyose ("Fischhaut") mit besonders dicker Hornschicht. Die
Ichthyose beruht auf einer verstärkten Hornbildung und/oder auf einer
verminderten Abstoßung verhornter Hautschichten.
Therapeutisch stehen Maßnahmen zur Pflege der Haut im
Vordergrund, unter anderem die Verwendung von rückfettenden Cremes und Ölbädern.
Auslösende Tumore siehe hier.
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Melanodermie
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Unter einer Melanodermie versteht man eine paraneoplastische
Schwarzverfärbung der Haut. Diese Schwarzverfärbung kann fleckförmig oder
flächenhaft auftreten.
Bei sehr störender Melanodermie ist eine Aufhellung der
betroffenen Hautpartien mit bleichenden Substanzen möglich.
Auslösende Tumore siehe hier.
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Dermatomyositis
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Bei der Dermatomyositis handelt es sich um eine Erkrankung, die
mit einer Entzündung von Haut und Muskulatur einhergeht. Informationen zur
Dermatomyositis als paraneoplastische Erkrankung finden Sie im Text zur
Polymyositis. Weitere Informationen zur
Polymyositis und zur Dermatomyositis, die unabhängig von einer
Tumorerkrankung auftreten, finden Sie im Bereich MedizInfo®Neurologie: Polymyositis und Dermatomyositis).
Auslösende Tumore siehe hier.
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Erythema anulare centrifugum
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Beim Erythema anulare centrifugum besteht eine baurote
Hautverfärbung. Diese breitet sich ringförmig aus, was häufig an Girlanden
erinnert. Die Hautverfärbung kann von einem kleinen Wall umgeben sein, der sich
aus kleinen Knötchen zusammensetzt und unter Umständen eine Schuppenauflagerung
aufweist. Das Erythema anulare centrifugum kann für 8 bis 14 Tage anhalten,
unter Umständen jedoch auch monatelang bestehen.
Auslösende Tumore siehe hier.
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Muzinose
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Bei der Muzinose kommt es zu einer Einlagerung von
Schleimsubstanzen in das Bindegewebe. Dies kann zu einer weichen Verdickung der
Haut führen.
Auslösende Tumore siehe hier.
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