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Alternative Behandlungsmethoden bei Neurodermitis

Alternative Methoden sind hilfreich - sie haben aber auch ihre Grenzen

Viele Betroffene bevorzugen statt den "herkömmlichen" Medikamenten der Schulmedizin Präparate pflanzlicher Herkunft oder sie verwenden alternative Präparate zusätzlich. Sie sollten aber bedenken, dass es auch bei pflanzlichen Medikamenten zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann. Deshalb ist es empfehlenswert, die Behandlung mit dem Arzt abzusprechen. Um unnötige Beschwerden und Komplikationen oder eine Chronifizierung bei einer schweren Neurodermitiserkrankung zu vermeiden, kann oft auf die "klassischen" Präparate, wie z. B. Kortison, nicht verzichtet werden.

 

Zur Behandlung der Neurodermitis lassen sich einige pflanzliche Präparate sinnvoll einsetzen. Dabei wird zwischen Medikamenten zur äußerlichen und zur innerlichen Anwendung unterschieden.

 

Äußerlich angewandte pflanzliche Präparate können entzündungshemmend und keimabtötend sein und das Immunsystem stärken

Für die äußerliche Anwendung kommen beispielsweise infrage:
  • Hamamelis-virginiana-Extrakt in Salben und Cremes: Dieser Wirkstoff wirkt hautberuhigend, keimabtötend und entzündungshemmend und ist aufgrund dieser Eigenschaften bei Neurodermitis sehr nützlich.
  • Kamillenextrakt, Kamillensalbe: Die Wirkung der Kamille besteht in erster Linie in einer Entzündungshemmung. Im Reagenzglas ließ sich außerdem ein keimabtötender Effekt nachweisen.
  • Dulcamarae stipites: Es handelt sich um ein Präparat aus den Stengeln eines Nachtschattengewächses. Als Wirkungen ließen sich eine Entzündungshemmung, die Dämpfung allergischer Reaktionen sowie eine Juckreizstillung nachweisen.
  • Echinacea: Es wird der Presssaft des frisch blühenden Echinaceakrautes verwendet. Dieser hat zahlreiche Effekte auf das Immunsystem: Unterstützung des Immunsystems bei der Vernichtung von Viren und Bakterien wie auch Tumorzellen, Stimulation des Immunsystems in mehreren Bereichen. Außerdem weist Echinacea selbst eine virenabtötende Wirkung auf. Weitere Infos hier.

 

Fachkundige Anwendung empfohlen

Auch chinesische Kräuter werden für die Behandlung verschiedener Hautkrankheiten empfohlen. Die chinesische Kräutertherapie gehört unbedingt in fachkundige Hände und sollte nicht als Selbstbehandlung angewandt werden.

 

Weitere Informationen zur Traditionellen chinesischen Medizin - TCM finden Sie bei MedizInfo® Komplementärmedizin

Für die innerliche Anwendung stehen im Wesentlichen zwei Möglichkeiten zur Verfügung:
  • Nachtkerzensamenöl: Durch die Einnahme von Nachtkerzensamenöl wird die körpereigene Produktion entzündungshemmender Substanzen angeregt. Allerdings sind bisher durchgeführte Untersuchungen über die Wirksamkeit bei Neurodermitis widersprüchlich.
  • Traditionelle chinesische Kräutertherapie: In der chinesischen Kräutermedizin werden dagegen so gut wie nie Einzelkräuter verwendet, sondern immer Kräutermischungen, die ganz individuell auf die besondere Situation des Einzelnen abgestimmt sind. Das bedeutet auch, dass chinesische Kräutermedizin nur nach einer persönlichen Diagnostik durch einen erfahrenen Arzt erfolgen sollte. Eine gute Wirksamkeit bei Neurodermitis konnte in Studien nachgewiesen werden. Der Effekt besteht in einer Besserung von Entzündung und Juckreiz. Weiterhin wurden keimabtötende Eigenschaften sowie die Dämpfung allergischer Reaktionen nachgewiesen. Bei langfristiger Anwendung ist es evtl. erforderlich, die Blutwerte zu kontrollieren.

 

Bei vielen angewandten Verfahren fehlt der Beleg der Wirksamkeit

Es liegen außerdem Berichte über die Anwendung homöopathischer Medikamente bei Neurodermitis vor (Calcarea, Kalium sulf., Pulsatilla, Natrium muriaticum, Phosphorus silicea, Staphisagria). Die Wirksamkeit konnte bisher wissenschaftlich noch nicht hinreichend bewiesen werden. Auch für weitere Verfahren (Bioresonanz, Eigenbluttherapie, Kinesiologie, Akupunktur) fehlen bisher ausreichende wissenschaftliche Belege für eine hinreichende Wirksamkeit. Genauere Informationen sind u. a. erhältlich über die Internetseite des "National Center of Complementary Medicine" in London.

 

Vorsicht vor falschen Versprechungen

Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Geschäfte mit dem Leiden der Betroffenen gemacht wird, ohne dass sich ein Behandlungserfolg zeigt. Bis heute gibt es keine Behandlung, die eine Neurodermitis völlig heilt. Deshalb ist Vorsicht immer geboten, wenn:
  • eine dauerhafte Heilung versprochen wird
  • extrem komplizierten Anwendungshinweisen. So besteht immer die Gefahr, dass Sie selbst Schuld sind, wenn die Behandlung nicht wirkt.

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