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Auslöser und Verlauf der Psoriasis
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Die Krankheitsschübe sind individuell sehr unterschiedlich
ausgeprägt.
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Psoriasis verläuft in Schüben. Dabei unterliegt sie einem stetigen
Wandel. Das betrifft die Form, die Dauer und die Ausprägung der Schübe. Die einzelnen
Schübe der Psoriasis können Wochen, Monate aber auch Jahre dauern. Es ist auch ein
Zusammenhang zwischen den Schüben und den Jahreszeiten beobachtet worden. Während fast
90 Prozent der der Betroffenen im Sommer eine teilweise Verbesserung oder sogar eine
zeitweilige Abheilung der Krankheit erfahren, kommt es im Winter zu Rückfällen. Die enge
Verknüpfung der Besserung mit der warmen Jahreszeit mag mit dem Sonnenlicht und den
Badegewohnheiten (vor allem im Salzwasser) zusammenhängen. Auch hormonelle Einflüsse,
wie die Schwangerschaft können einen positiven Effekt auf den Verlauf der Schuppenflechte
haben. Psoriasis kann einmalig auftreten, in der Regel aber nimmt sie einen chronischen
Verlauf. Eine vollständige Heilung ist bis heute nicht möglich. |
Viele Betroffene kennen ihren persönlichen Auslöser.
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Viele Faktoren können einen Schub auslösen. Die auslösenden Faktoren
sind aber individuell sehr unterschiedlich. Deshalb ist es wichtig, dass Betroffene die
für sie entscheidenden Faktoren kennen, um einem erneuten Schub vorzubeugen. Zwar kennen
mehr als zwei Drittel der Betroffenen ihre Auslöser, dennoch treten auch dann immer
wieder Schübe auf. Vermutlich liegt das an der komplexen psychischen
Komponente von Psoriasis, die bei einer Therapie berücksichtigt werden muss. Insgesamt
kann man die auslösenden Faktoren in drei große Gruppen einteilen:
- Infektionen
- Arzneimittel
- Physikalische Einflüsse
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Systemische
Infektionen mit Streptokokken sind ein häufiger Auslöser.
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Bei örtlich begrenzten Infektionen kann es durch die Reizung zum
Auftreten neuer Psoriasisherde an diesen Stellen kommen. Bei systemischen Infektionen sind
am häufigsten Streptokokkeninfektionen für ein Auftreten der Psoriasis verantwortlich.
So kann z. B. nach einer Rachen- oder Mandelinfektion mit Streptokokken ein Ausschlag auf
dem Rücken entstehen. Diese Art der Psoriasis wird auch Psoriasis guttata genannt. Sie
zeigt sich in stecknadelkopf- bis linsengroßen, roten und leicht schuppenden Arealen. Sie
treten häufig nach Streptokokkeninfektionen als erstes Zeichen einer Psoriasis auf. Auch
bei bekannter Psoriasis kann die Psoriasis guttata nach der Einnahme bestimmter
Medikamente vorkommen. Die Psoriasis guttata kann nachdem die auslösenden Faktoren (z. B.
Mandelentzündung) beseitigt wurden, vollständig abheilen. Sie kann aber auch in eine Psoriasis vulgaris übergehen. HIV ist eine weitere,
typische systemische Infektion, die Ausschläge nach der Art der Psoriasis mit sich
bringen kann. Allerdings kommt bei HIV-Betroffenen die Psoriasis nicht häufiger vor, als
generell in der Bevölkerung. Die Behandlung ist aber bei HIV-positiven Menschen sehr
schwierig. Sie sind häufig therapieresistent und können wegen ihres ohnehin schon
geschwächten Immunsystems oft nicht mit "Psoriasis-Medikamenten" behandelt
werden, wenn diese das Immunsystem weiter schwächen. |
Medikamente können einen Schub auslösen.
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Viele Arzneimittel können einen Schub der Psoriasis auslösen. Bei
manchen kommt es auch durch Arzneimittel zum ersten mal zum Ausbruch der Erkrankung. Die
Dauer des Schubes kann dabei durch die Einnahme der Medikamente begrenzt sein. Dann
klingen die Hautausschläge nach Absetzen der Medikamente ab. Es kann aber auch zu einer
anhaltenden Verschlechterung der Psoriasis kommen, obwohl die auslösenden Arzneimittel
nicht mehr eingenommen werden. Zu den Arzneimitteln, die als Auslöser für eine Psoriasis
bekannt sind, gehören u.a.:
- Sicher nachgewiesen: Beta-Blocker,
Lithium, Antimalariamittel
- Wahrscheinlich: ACE-Hemmer,
nicht-steroidale Antiphlogistika, Interferone, Terbinafin, Tetracycline
- Einzelfallberichte: Amiodaron, Amoxicillin, Ampicillin, Acetazolamid, Carbamazepin,
Chinidin, Cimetidin, Clonidin, Digoxin, GM-CSF, Gold, Kaliumiodid, Kalziumantagonisten,
Morphin, Oxandrolon, Penicillin, Procain, Progesteron, Ranitidin, Serotonin, Sulfonamide,
Valprionsäure
Quelle: Christophers, Mrowietz, Sterry (Hrsg.): Psoriasis auf einen Blick. ISBN:
313137862X
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Vielfältige mechanische Reize können das
Köbner- Phänomen auslösen.
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Die physikalischen Einflüsse, die eine Psoriasis auslösen bzw.
unterhalten können, sind vielfältig. Die häufigste Form wird als Köbner-Phänomen
bezeichnet, wobei neue Krankheitsherde an Stellen entstehen, die mechanisch gereizt
wurden, z. B. entlang einer Kratzspur oder als Folge einer Reizung auf vorgeschädigter
Haut entstehen. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie einen Überblick über mögliche
Ursachen des Köbner-Phänomens: |
Quelle: Christophers, Mrowietz, Sterry (Hrsg.): Psoriasis auf einen
Blick. ISBN: 313137862X
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Endogen (im Körper entstanden)
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Exogen (außerhalb des Körpers entstanden)
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Abrasionen ( oberflächliche Hautabschürfungen)
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Akupunktur
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Bisse
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Lichen ruber planus (flache Knötchenflechte, entzündliche Erkrankung
der Haut und Schleimhaut)
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Druck
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Miliaria (hirsekorngroße, wasserhelle Bläschen, oft bei Kindern nach
starkem Schwitzen und Verlegung der Schweißdrüsengänge)
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Epikutantestungen
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Photosensitivität (Lichtempfindlichkeit mit Auftreten von
Hauterscheinungen, z. B. Sonnenallergie)
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Pityriasis rosea (Hauterkrankung)
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Exkoriationen (Hautabschürung bis in die Lederhaut)
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Vitiligo (Weißfleckenkrankheit)
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Impfungen
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Inzisionen
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Ionisierende Strahlung
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Irritanzien
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Kratzen
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Pflaster
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Reiben
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Verätzungen
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Verletzungen
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