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Diagnostik bei Neuroendokrinen Tumoren
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Die Einteilung der neuroendokrinen Tumoren (NET) unterscheidet zwischen
funktionell aktiven Tumoren und funktionell inaktiven Tumoren.
- Funktionell aktive Tumoren geben Hormone in die Blutbahn ab, die
aufgrund der Hormonwirkung im Körper bestimmte charakteristische Symptome
verursachen.
- Funktionell inaktive Tumoren dagegen geben kein Hormon in die Blutbahn
ab, obwohl die Zellen ein bestimmtes Hormon enthalten.
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Typische Beschwerden bei aktiven Tumoren
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Die oft typischen Krankheitszeichen der funktionell aktiven NET lenken häufig
schon den Verdacht auf das Vorliegen eines NET.
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Inaktive Tumoren lange ohne Beschwerden
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Funktionell inaktive Tumoren hingegen machen oft erst Beschwerden, wenn sie
eine bestimmte Größe erreicht haben, weshalb es häufig 5 -10 Jahre dauert, bis
die Diagnose gestellt werden kann.
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Erhöhte Werde für Chromogranin A
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Sowohl funktionell aktive als auch inaktive NET bilden vermehrt einen
bestimmten Eiweißstoff, das Chromogranin A abgekürzt CgA. Dieser Eiweißstoff
wird auch von gesunden hormonbildenden Zellen produziert. Chromogranin A kann
durch eine Laboruntersuchung nachgewiesen werden und ist der wichtigste
Tumormarker für neuroendokrine Tumoren. Es wird bei mehr als 80 Prozent der
Betroffenen in höherer Konzentration im Blutplasma gemessen und ist auch für die
Verlaufskontrolle der Erkrankung geeignet.
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Tumormarker
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Tumormarker sind Substanzen, die entweder vom Tumor selbst oder vom Körper
als Reaktion auf den Tumor produziert werden. Viele Tumorarten sind durch
spezielle Tumormarker gekennzeichnet, die nur für diese Art von Tumoren gelten.
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Andere Ursachen ausschließen
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Bei der Beurteilung der Laborwerte ist aber zu berücksichtigen, dass
Chromogranin A auch bei bestimmten anderen Krankheiten (z.B. atrophische
Gastritis - autoimmune Magenschleimhautentzündung) und bei Anwendung mancher
Medikamente (Protonenpumpenhemmer, sie hemmen die Bildung von Magensäure) erhöht
ist. Bei hohen Werten müssen deshalb diese Faktoren ausgeschlossen werden, bevor
der Verdacht auf einen NET belegt ist.
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Spezielle Laboruntersuchungen
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Spezielle Laboruntersuchungen bieten die Möglichkeit funktionell aktive
Tumoren anhand der von ihnen produzierten Hormone oder Abbauprodukte
nachzuweisen:
- GEP-NET bzw. Karzinoidsyndrom: Messung eines erhöhten Wertes für
5-Hydroxylessigsäure (Abbauprodukt von Serotonin) im über 24 Stunden
gesammelten Urin. Zu beachten: 48 Stunden vor der Bestimmung dürfen keine
Nahrungsmittel verzehrt werden, die Serotonin enthalten wie Tomaten, Nüsse,
Bananen, Auberginen, Avocados. Auch manche Medikamente können zu einem
falsch-positiven oder negativen Wert führen.
- Insulinom: Fastentest: Nach max. 72 Std. werden Blutglucose,
Serum-Insulin und C-Peptid (Vorstufe von Insulin) in regelmäßigen Abständen
gemessen. Beim Insulinom finden sich permanent hohe Insulin- bzw. C-Peptid-
Werte.
- Gastrinom: Magensaftbestimmung und Sekretintest: Die Injektion von
Sekretin lässt den Gastrinspiegel beim Gastrinom extrem ansteigen
- Glucagonom: Bestimmung von Serum-Glucagon. Hoher Glucagonspiegel gilt
als beweisend.
- VIPom: Bestimmung von Serum- VIP, sehr hoher Wert
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Bildgebende Untersuchungen
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An bildgebenden Untersuchungsverfahren werden Computertomographie (CT),
Magnetresonanztomographie (MRT) endoskopischer Ultraschall und
Positronenemissionstomographie (PET) in der Diagnostik eingesetzt. Als erste
Wahl zum Aufdecken eines Primärtumors oder von Metastasen aber gilt die
Somatostatin-Rezeptor- Szintigraphie, die auf folgendem Prinzip beruht:
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Radioaktive Markierung des Tumors
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Auf der Zelloberfläche vieler neuroendokriner Tumoren befinden sich
Bindungsstellen für das körpereigene Hormon Somatostatin, so genannte
Somatostatin-Rezeptoren. Für die Untersuchung wird dem Betroffenen Indium-
111Octreotid injiziert, eine radioaktiv markierte Substanz, die sich an die
Somatostatin-Rezeptoren eines NET heftet. Es können 80 - 90 Prozent der NET so
erkannt werden. Mit dieser Methode können Tumoren, die größer als 1 cm sind,
sichtbar gemacht werden. Die Strahlenbelastung ist kaum höher, als die Dosis,
der wir normalerweise innerhalb eines Jahres ausgesetzt sind.
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Neue Verfahren
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Eine neue, zur Zeit genaueste Methode zum Aufdecken eines NET ist die
DOTATOC-PET-CT, bei der ebenfalls Radionuklide kombiniert mit PET und CT
angewandt werden. Es lassen sich damit auch Tumoren nachweisen, die kleiner als
5 mm sind. Die Untersuchung ist allerdings nur an bestimmten Zentren möglich und
sehr teuer.
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Biopsie und feingewebliche Untersuchung
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Tumormaterial für die feingewebliche Untersuchung, das
entweder durch eine Biopsie oder bei der OP gewonnen wird, liefert dann die
endgültige gesicherte Diagnose. Bei der histologischen Untersuchung kann
auch der Tumormarker Chromogranin A sowie die Wachstumsgeschwindigkeit des
Tumors bestimmt werden.
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