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Paraneoplastische Erkrankungen im Bereich des Nervensystems
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Ferneffekte des Tumors
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Paraneoplastische Erkrankungen sind Erkrankungen, die
"neben" (para) einem Tumor (Neoplasie beziehungsweise Neubildung) auftreten.
Diese Erkrankungen und deren Symptome sind nicht durch das Wachstum des Tumors
an seinem Entstehungsort bedingt. Vielmehr beruhen sie auf "Ferneffekten" des
Tumors, die dieser durch die Produktion und Abgabe verschiedener Substanzen
bewirkt.
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Tumor produziert Antigene
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Paraneoplastische Erkrankungen im Bereich des Nervensystems sind
in der Regel darauf zurückzuführen, dass ein bösartiger Tumor immunologisch
aktive Substanzen (Antigene) produziert. Als Reaktion auf die Bildung der Antigene produziert das
Immunsystem des Körpers spezifische Abwehrstoffe (Antikörper), die speziell
gegen die Antigene gerichtet sind. Die Antikörper binden an die vom Tumor
produzierten Antigene um diese unschädlich zu machen.
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Immunsystem greift gesunde Strukturen an
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Eine Besonderheit der tumorproduzierten Antigene ist es
aber, dass sie auch eine Ähnlichkeit mit einzelnen Strukturen des
Nervensystems und unter Umständen auch anderer Gewebearten aufweisen. Wegen
dieser Ähnlichkeit "passen" die vom Immunsystem
hergestellten Antikörper auch auf diese Strukturen. Wenn sich Antikörper an
Strukturen des Nervensystems binden, lösen sie dort verschiedene Reaktionen aus,
die wiederum unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen können. Diese sogenannten
neuronalen Antikörper lassen sich sowohl im Blut des Patienten als auch im
Nervenwasser (Liquor) nachweisen. |
Häufigkeit
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Von neurologischen paraneoplastischen Erkrankungen sind ungefähr
1 Prozent aller Tumorpatienten betroffen.
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Symptome
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Die neuronalen Antikörper können ganz allgemein verschiedene
Symptome hervorrufen, unter anderem:
- Gehirnentzündung (Enzephalitis)
- Opsoklonus-Myoklonus-Syndrom, welches mit Augen- und Muskelzuckungen
einhergeht
- Schädigung der Netzhäute der Augen, sodass es zu Sehstörungen kommt
- Lähmungen in unterschiedlichen Bereichen des Körpers
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Mögliche Erkrankungen
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Zudem lassen sich einige spezifische Krankheitsbilder abgrenzen, die unter
den betroffenen Patienten relativ häufig vorkommen. Dazu gehören:
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Therapie
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Bei der Therapie paraneoplastischer Erkrankungen steht
grundsätzlich die Behandlung der zugrunde liegenden Tumorerkrankung im
Vordergrund: Wenn diese effektiv therapiert werden kann, bessern sich häufig
auch die Beschwerden, die durch die verschiedenen paraneoplastischen
Erkrankungen hervorgerufen werden.
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Allerdings gilt für neurologische
paraneoplastische Erkrankungen die Besonderheit, dass sich viele Beschwerden und
Symptome trotz einer wirkungsvollen Tumortherapie nicht mehr bessern, sondern
bestehen bleiben.
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