Die Übertragung des Nervenreizes auf den Muskel wird
blockiert
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Bei der Myasthenia gravis pseudoparalytica ist die Reaktion des Immunsystems gegen die neuromuskuläre
Endplatte der quer gestreiften Muskulatur gerichtet. An dieser Stelle
erfolgt die Übertragung des Nervenreizes auf die Muskelfaser. Die
Übertragung geschieht mit Hilfe des Überträgerstoffes Acethylcholin (ACH),
das in der Nervenzelle in kleinen Bläschen gespeichert ist und bei
Aktivierung an Rezeptoren der Muskelzelle anbindet und so die
Reizübertragung auslöst. Im Krankheitsfall werden Auto-Antikörper gegen die
Acethylcholin-Rezeptoren an der Muskelzelle gebildet. Dadurch wird die Bindung von Acethylcholin an den
Rezeptor blockieren. Der Reiz kann nicht auf den Muskel übertragen werden. |
Die Beteiligung des Thymus ist noch unklar
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Auffallend ist, dass bei 80 Prozent der Betroffenen eine Veränderung des
Thymus zu bemerken ist. Der Thymus
liegt hinter dem Brustbein und ist ein Organ des
Lymphsystems, in dem die Reifung wichtiger Abwehrzellen des Immunsystems,
der Lymphozyten, erfolgt. Meist
liegt eine einfache Vergrößerung des Organs vor, es kann sich aber auch um einen Tumor
handeln (Thymom), der in einigen Fällen auch bösartig sein kann. Der genaue Zusammenhang
zwischen Thymusveränderung und Ausbruch der Erkrankung ist bisher noch ungeklärt. |
Besonderheit Paraneoplasie
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Bei Patienten mit einer bösartigen Tumorerkrankung kann eine Myasthenia gravis als
paraneoplastische Erkrankung
auftreten. In diesem Fall ist die Antikörperbildung eine Reaktion auf die
Produktion von Antigenen durch den Tumor.
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