Masernvirus greift die Hirnsubstanz an
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Die subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) ist eine chronisch
fortschreitende Slow-virus-Infektion des Zentralen Nervensystems. Sie wird durch
Masernviren hervorgerufen und ist eine sehr seltene Komplikation einer Masernerkrankung. Sie tritt ca.6 bis 8 Jahre
nach einer Maserninfektion auf und beruht auf einer Reaktivierung des im Körper
verbliebenen Masernvirus. Die weiße und graue Nervensubstanz wird durch einen
entzündlichen Prozess langsam abgebaut. |
Eine Impfung schützt
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Aufgrund der Masernimpfung tritt die Erkrankung heute nur noch selten auf.
Es gibt etwa 1 bis 5 Fälle pro 1 Million Einwohner. Betroffen sind in der Regel Kinder
und Jugendliche. |
Diagnostik
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Im EEG finden sich typische
Veränderungen. Mit der Computertomografie
und der Magnetresonanztomografie
lassen sich Veränderungen in der Hirnregion optisch darstellen. Im Blutserum und im
Liquor lassen sich stark erhöhte masern-spezifische IgG- und IgM-Antikörper nachweisen
bei gleichzeitig fehlenden Antikörpern gegen das Matrixprotein des Masern-Virus. |
Verlauf
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Der Verlauf führt über 3 Stadien innerhalb von 1 bis 3 Jahren, manchmal
auch länger unaufhaltsam zum Tode:
- 1. Stadium: Verhaltensveränderung und Demenz
- 2.Stadium: Bewegungsstörungen und Muskelzuckungen (Myoklonien), sowie epileptische
Anfälle
- 3.Stadium: Wachkoma
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