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Histaminintoleranz:
Symptome
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Histamin erfüllt in unserem Körper verschiedenartigste Funktionen. Deshalb
sind auch die Beschwerden, die bei einer Histaminintoleranz auftreten können,
sehr vielfältig und können unterschiedliche Organsystemen betreffen.
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Magen-Darm Beschwerden
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Übelkeit
Sodbrennen
Bauchschmerzen
Blähungen
Durchfall
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Am häufigsten treten bei einer Histaminintoleranz Magen-Darm-Beschwerden auf. Diese
Beschwerden werden oft als diffus bezeichnet, da die oft sehr umfangreiche
Diagnostik kein "krankhaftes" Ergebnis zeigt. Man spricht von einem
Reizmagen
bzw. einem Reizdarm. Die vielfältigen Auslöser sind heute z. T. noch nicht
bekannt.
- Patienten mit einem Reizmagen klagen über funktionelle
(Ober-) Bauchbeschwerden, wie Übelkeit nach dem Essen, Völlegefühl, Sodbrennen,
Bauchschmerzen, Magenkrämpfe, Brechreiz und Erbrechen, die entweder akut,
chronisch wiederkehrend oder chronisch andauernd auftreten.
- Beim Reizdarm treten Beschwerden wie Blähungen, weicher
Stuhl, Durchfall, Stuhldrang und erhöhte Stuhlfrequenz auf. Die Diagnostik
erweist sich hier oft als erschwert, da kein direkter Zusammenhang zwischen der
Nahrungsmittelaufnahme und den Symptomen zu sehen ist. Das liegt daran, dass die Nahrung erst nach
4 bis 6 Stunden oder später den Darm erreicht und es erst dann zu Beschwerden
kommt.
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Kopfschmerzen
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Besserung bei histaminarmer Kost
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Kopfschmerzen und
Migräne sind ein weiteres Leitsymptom der Histaminintoleranz. Einer Studie zufolge konnte
bei 64 Prozent der Migränepatienten, die eine histaminarme Kost zu sich nahmen, eine
Besserung bzw. sogar vollständige Heilung festgestellt werden. Bei 24 von 25
Migränepatienten wurde durch eine Injektion von Histamin eine Migräne ausgelöst.
Histamin kann abhängig von der Dosis sowohl beim Gesunden wie auch beim
Migränepatienten Kopfschmerzen auslösen.
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Die Aktivität von DAO wird gehemmt
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Der Kopfschmerz, der durch Histamin
induziert ist, ist ein vaskulärer (die Gefäße betreffender) Kopfschmerz, der
hauptsächlich durch Stickstoffmonoxid verursacht wird. Histamin bewirkt die
Freisetzung von Stickstoffmonoxid. Des Weiteren ist bei Patienten, die unter
Migräne leiden, eine reduzierte Aktivität des Enzyms Diaminoxidase (DAO)
festzustellen. DAO baut Histamin ab. Nehmen diese Patienten histaminreiche Nahrungsmittel wie Wein und
Käse zu sich, ist eine vermehrte Häufigkeit der Kopfschmerzen zu beobachten. In
der Schwangerschaft hingegen kommt es bei einem nahrungsmittelabhängigen
Kopfschmerz häufig zum Stillstand der Beschwerden, da die Plazenta vermehrt DAO
produziert. |
ASS kann Kopfschmerzen verstärken
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Ist ein Kopfschmerz histaminbedingt, kann die Einnahme von
Schmerzmitteln wie z.B. ASS diesen noch verstärken, da viele Schmerzmittel das
histaminabbauende Enzym Diaminoxidase in seiner Aktivität hemmen oder sogar
blockieren bzw. die Freisetzung von körpereigenem Histamin fördern. |
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Hautbeschwerden
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Rötung der Haut und Hitzegefühl
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Das Erröten des Gesichts nach dem Verzehr von histaminreicher
Nahrung ist für Patienten mit einer Histam-Intoleranz typisch. Ebenso tritt nach
körperlicher Anstrengung oft eine Rötung der Haut besonders im Bereich des
oberen Brustkorbs auf. Diese Rötung wird von einem mehr oder weniger starken
Hitzegefühl begleitet.
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Nesselsucht: Ursache oft HIT
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Urtikaria (Nesselsucht) ist ein Hautausschlag, der
besonders auf physikalische Reize wie zum Beispiel Kratzen, Schlagen, Wärme-
oder Hitzebehandlungen mit Hautrötungen oder Quaddeln reagiert. Diese Quaddeln
jucken sehr stark. Es wird bei vielen Patienten eine Nahrungsmittelallergie,
die nicht näher definiert wird, als Ursache der Hautirritationen vermutet. Es
hat sich allerdings herausgestellt, dass die Urtikaria als Folge einer
Allergie
extrem selten ist. Die Ursache für den Ausschlag ist in 30 Prozent der Fälle eine
pseudoallergische Reaktion, sprich Histaminintoleranz
(HIT). |
Neurodermitis
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Eine histaminarme Kost verbessert nicht nur das Krankheitsbild der Urtikaria,
sondern auch der Neurodermitis. |
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Atemwegsbeschwerden
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Husten und asthmatische Beschwerden
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Husten und asthmatische Beschwerden können ebenfalls
Symptome einer Histaminintoleranz sein. Histamin nimmt unter den entzündlichen Mediatoren für
Asthma eine besondere Stellung ein, denn es ist der Mediator
(Vermittler, Auslöser), der am besten
untersucht wurde. Werden Allergene eingeatmet, kommt es in sehr kurzer Zeit zu
einem Anstieg der Histaminkonzentration im Blut. Im Harn kann man dann eine
erhöhte Konzentration an Histaminabbauprodukten nachweisen. Histamin wirkt an
den H1-Rezeptoren, indem es eine Kontraktion der Bronchialmuskulatur hervorruft
(vgl. Wirkung von Histamin).
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Histaminarme Kost bessert Beschwerden
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Eine histaminarme Kost kann zwar keine grundlegende
Asthmabehandlung ersetzen, aber sie kann zur Besserung der Symptomatik führen
bzw. eine Asthmabehandlung positiv unterstützen und beeinflussen. |
Schnupfen nach dem Essen
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Wie bei einer "echten" Allergie kann auch die
Pseudoallergie
Histaminintoleranz Symptome wie eine laufende Nase bzw. Schnupfen hervorrufen. Diese
Beschwerden treten sehr schnell nach dem Verzehr von histaminreichen
Nahrungsmitteln auf.
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Herz-Kreislauf-Beschwerden
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Niedriger Blutdruck führt zu Schwindel, Herzrasen, Übelkeit
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Eine der physiologischen Funktion des Histamins bei der Erregung des
H2-Rezeptors ist eine Erweiterung der Blutgefäße (vgl.
Wirkung von Histamin).
Infolgedessen können Patienten mit einem erhöhten Histaminspiegel im Blut einen
erniedrigten Blutdruck aufweisen. Niedriger Blutdruck wird von den Ärzten im
Gegensatz zum hohen Blutdruck normalerweise nicht als Krankheit gesehen.
Doch der niedrige Blutdruck kann bei den Betroffenen zu unangenehmen Beschwerden
führen. Es kann z. B. zu Schwindelgefühl,
Herzrasen, Übelkeit,
Panikattaken, Schweißausbrüchen und zum Kollaps kommen.
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Herzstolpern kann vorkommen
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Da Histamin physiologisch auch die Schlagkraft und Schlagfrequenz
des Herzens erhöhen kann, können histaminbedingt
Herzrhythmusstörungen
auftreten. Diese machen sich in der Regel durch ein "Herzstolpern" bemerkbar.
Besonders nach übermäßigem Alkoholkonsum sind solche Störungen zu beobachten.
Betroffen sind in erster Linie Jugendliche und junge Erwachsene.
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Menstruationsbeschwerden
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Schmerzen zu Beginn der Regel
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Viele Frauen klagen zu Beginn der Menstruation über
mehr oder weniger starke Schmerzen. Das histaminabbauende Enzym
Diaminoxidase liegt zu Beginn der Periode nur in abgeschwächter Form vor, so
dass aufgenommenes und körpereigenes Histamin nicht in vollem Maße abgebaut
werden kann. Histamin hat eine stark kontraktile Wirkung auf die Gebärmutter. Im
Rahmen der Regelblutung zieht sich die Gebärmutter zusammen, sie kontrahiert.
Dieser Vorgang wird durch einen erhöhten
Histaminspiegel im Blut noch unterstützt. |
Medikamente
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Viele Frauen berichten, dass die
Schmerzen nicht durch Schmerzmittel beeinflusst werden können. Es hat sich aber
gezeigt, dass die Gabe von H1-Rezeptorenblockern (Histamin ruft eine
Wirkung an den H1-Rezeptoren hervor, die sich an der
Gebärmuttermuskulatur befinden) am ersten Tag der Menstruation die Schmerzen
verhindert. Ab dem zweiten Tag können dann wieder "normale" Schmerzmittel
verwendet werden.
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