| |
|
Vorbeugung von Krebserkrankungen
|
Jeder kann selbst etwas tun - auch wenn es keine Garantie gibt.
|
Krebs ist häufig eine schicksalhafte Erkrankung, und die Entstehung ist
nur bedingt beeinflussbar. Auch bei Beachtung aller Vorbeugungs-, Vorsorge-
und Früherkennungsmaßnahmen kann sich eine Krebserkrankung entwickeln. Umgekehrt
entstehen natürlich nicht bei jedem Menschen, der "ungesund lebt", bösartige
Tumoren. Allerdings wurde festgestellt, dass bestimmte Lebensumstände oder -gewohnheiten
positive oder negative Auswirkungen in Hinblick auf Krebserkrankungen haben können. Dies
sind häufig Verhaltensweisen, die auch Einfluss auf andere so genannte
Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck,
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Diabetes
mellitus ("Zuckerkrankheit") nehmen. |
Alkohol wird für 3 Prozent der Krebserkrankungen verantwortlich
gemacht.
|
Alkohol in geringen Mengen (z. B. ein Glas Wein oder Bier pro Tag) ist in
der Regel unbedenklich, es konnten für geringe Alkoholmengen sogar positive Auswirkungen
auf das Herz-Kreislauf-System festgestellt werden (was kein Grund sein sollte, sozusagen
"vorbeugend" Alkohol zu trinken, wenn man es ansonsten nicht tun würde).
Allerdings birgt ein regelmäßig hoher Alkoholkonsum das Risiko der Entstehung von
bösartigen Tumoren im Bereich von unter anderem Kehlkopf, Speiseröhre, Magen, weiblicher
Brust und Leber. Immerhin wird für 3 Prozent der Krebserkrankungen Alkohol als
"Verursacher" angesehen (vgl. Ursachen und Auslöser
von Krebs). Eine vorbeugende Maßnahme gegen die Entstehung dieser Krebserkrankungen
besteht also, falls notwendig, in einer entsprechenden Reduktion des Alkoholkonsums. Wenn
sich dies schwieriger gestaltet als gedacht, kann der Hausarzt oder auch ein
spezialisierter Facharzt bei der Reduktion der Trinkmenge helfen. Man sollte sich nicht
scheuen, "seinen" Arzt direkt auf das Thema anzusprechen. |
Rauchen ist niemals unbedenklich. Jede einzelne Zigarette schadet.
|
Beim Rauchen hingegen gibt es keine "unbedenkliche Menge", jede
Zigarette oder Zigarre kann Schaden anrichten. Insbesondere bei starken Rauchern steigt
das Risiko der Krebsentstehung vor allem im Bereich von Lungen, Harnwegen und
Gebärmutterhals. Es werden 25 bis 30 Prozent der Krebserkrankungen durch Rauchen
verursacht (vgl. Ursachen und Auslöser von Krebs). Rauchen
erhöht ganz allgemein das Risiko für jegliche Krebserkrankungen. Dieses Risiko steigt
mit zunehmendem Tabakkonsum und erhöht sich zusätzlich, wenn außerdem viel Alkohol
getrunken wird. Zudem bewirkt das Rauchen eine Vielzahl anderer Erkrankungen bzw.
begünstigt deren Entstehung, unter anderem Bluthochdruck,
Herzinfarkt, Schlaganfall und verschiedene Lungenkrankheiten, z.
B. Bronchitis. Die beste
Vorbeugungsmaßnahme für Krebs und eine Vielzahl weiterer Erkrankungen bestünde also
darin, das Rauchen vollständig aufzugeben oder zumindest die Zahl der täglich gerauchten
Zigaretten oder Zigarren erheblich zu reduzieren. |
|
Regelmäßige körperliche Bewegung ist nicht nur für Lunge und
Herz-Kreislauf-System gesund, sondern senkt auch das Krebsrisiko. Bereits ein längerer
Spaziergang mehrmals in der Woche ist nützlich. Der zugrunde liegende Schutzmechanismus
regelmäßiger körperlicher Bewegung ist nicht genau bekannt, es wird aber angenommen,
dass durch die sportliche Betätigung das Immunsystem
stimuliert wird. Dies kann nun seinen Aufgaben der Bekämpfung bösartig veränderter
Krebszellen sowie der Bekämpfung von Krankheitserregern (die unter Umständen
Krebserkrankungen auslösen können, z. B. ist das so genannten humane Papillomavirus an
der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs beteiligt) besser nachkommen. Eine gute
Krebsvorbeugungsempfehlung besteht also darin, regelmäßig Sport zu treiben, wodurch in
der Regel auch das allgemeine Wohlbefinden gesteigert wird. Allerdings sollte dies auch
nicht übertrieben werden, da eine Überlastung des Körpers das Immunsystem wiederum
schwächen kann. |
Übergewicht und ungesunde Ernährung sind eine häufige Ursache für
Krebs.
|
Durch regelmäßige körperliche Betätigung kann außerdem die Entstehung
von Übergewicht vermieden bzw. ein
bestehendes Übergewicht abgebaut werden. Dies wiederum kann dazu beitragen, das Risiko
für Krebserkrankungen zu senken. Auch für diesen Zusammenhang sind die zugrunde
liegenden Mechanismen nicht genau bekannt. Bei bestehendem Übergewicht sollte also im
Sinne der Krebsvorbeugung eine Normalisierung des Körpergewichts angestrebt werden. Am
besten gelingt dies durch die Kombination aus regelmäßiger Bewegung und ausgewogener
Ernährung. Unterstützend kann der Arzt beratend tätig werden oder in bestimmte Fällen
Medikamente zur Gewichtsreduktion verschreiben. |
Stress kann Einfluss auf die Entstehung von Krebs haben.
|
Aber nicht nur körperliche Aspekte, auch die Seele kann Einfluss auf die
Krebsentstehung nehmen (und auf eine Vielzahl anderer Erkrankungen). Es wurde
beispielsweise nachgewiesen, dass Stress die Funktion der Immunzellen beeinträchtigt,
sodass die körpereigene "Krebsabwehr" geschwächt ist. Krebsvorbeugend ist es
also ratsam, sich "keinen Stress zu machen", soweit dies möglich ist. Ganz
nebenbei führt das dann auch zu einer Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens. |
Im Beruf sollten die Schutzmaßnahmen eingehalten werden.
|
Eine weitere wichtige Vorbeugungsmaßnahme besteht darin, bekannte
berufliche Risiken zu meiden, welche das Erkrankungsrisiko für Krebs erhöhen. Bei
entsprechender beruflicher Gefährdung gibt es in der Regel spezielle
Arbeitssicherheitsvorschriften, durch deren Einhaltung das Risiko effektiv gesenkt werden
kann. Einige Beispiele für entsprechende Berufe sind:
- medizinisch-technische Assistentinnen in Röntgenabteilungen, die der Röntgenstrahlung
ausgesetzt sind.
- Arbeiter in Fabriken, in denen mit asbest- oder silikonhaltigen Materialien gearbeitet
wird.
- Friseure aufgrund des Hautkontakts mit z. B. Haarfärbemitteln oder anderen Chemikalien.
|
Ein Kondom schützt auch vor Krebs.
|
Das Risiko für Gebärmutterhals- oder Peniskarzinome ist erhöht, wenn
eine Infektion mit einem bestimmten Virus, dem humanen Papillomavirus (HPV), vorliegt. Bei
vielen Menschen liegt eine solche Infektion vor, die zwar in der Regel keine Beschwerden
bereitet, aber das Krebsrisiko erhöht. Der Arzt kann durch einen Abstrich eine Infektion
feststellen. Da diese Viren ausschließlich durch Geschlechtsverkehr übertragen werden,
kann eine entsprechende Krebsvorbeugung in der Verwendung von Kondomen bestehen. |
Jeder Sonnenbrand ist schädlich.
|
Starke Sonneneinstrahlung und insbesondere Sonnebrände erhöhen das
Risiko für Hautkrebs. Entsprechend sollte vorbeugend auf einen wirksamen Sonnenschutz
geachtet werden: schützende Bekleidung, Verwendung von Sonnenschutzprodukten, Aufenthalt
im Schatten, Vermeidung der besonders starken Sonneneinstrahlung während der Mittagszeit.
Dies gilt auch für Kinder. Speziell der Hautarzt kann, abhängig vom individuellen
Hauttyp, beraten, wie lange man sich maximal in der Sonne aufhalten sollte. |
Do ist yourself!
|
Heute weiß man: 40 bis 70 Prozent aller Krebserkrankungen wären durch
eine gesunde Lebensführung vermeidbar. Deshalb sind wirksame vorbeugende Maßnahmen und
eine effektive Früherkennung der beste Schutz vor der erschütternden Diagnose Krebs.
|
| |
|