Die Wehen setzen ein
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Im Regelfall kündigt sich die Frühgeburt durch den Einsatz von
Wehentätigkeit an. Wehen führen zur Verkürzung des Gebärmutterhalses (Zervix).
Ein zusätzlicher Hinweis kann auch der Abgang des zervikalen Schleimpfropfens
sein. Bei einer Öffnung des Muttermunds von mehr als 3cm sollte mit
der Entbindung gerechnet werden.
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Form der Entbindung
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Wie in einem solchen Fall entbunden werden soll, das sollten
Eltern, Geburtshelfer und Kinderarzt gemeinsam entscheiden. Möglich ist eine
vaginale Entbindung oder ein Kaiserschnitt (Schnittentbindung). Welche Form die
bessere ist, hängt auch von den individuellen Gegebenheiten ab. Wichtig sind
auch die medizinischen Versorgungsmöglichkeiten vor Ort. Die besten Chancen haben Frühgeborene, die direkt in einem
Zentrum der Maximalversorgung (Perinatalzentrum) geboren werden. So bleibt ihnen
ein Transport in eine speziell ausgerichtete Kinderklinik erspart. |
Kriterien der Entscheidung
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Wichtige Faktoren für die Maßnahmen der Geburtshelfer und
Kinderärzte:
- das Schwangerschaftsalter
- das Geburtsgewicht
- die neonatologischen Versorgungsmöglichkeiten vor Ort (wie ist die
Klinik auf Neugeborene und insbesondere auf die Versorgung Frühgeborener
eingerichtet)
- der tatsächliche Zustand des Kindes
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Erstversorgung
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Bei der Erstversorgung muss insbesondere der Wärmeerhalt und die
Beatmung des Frühgeborenen gewährleistet werden. Eine spezielle Reanimationseinheit ermöglicht die optimale
Erstversorgung eines frühgeborenen Kindes nach Bedarf:
- Wärmezufuhr
- Absaugung
- Beatmung
- Überwachung der Vitalwerte (Puls, Blutdruck, Sauerstoffsättigung)
- Verabreichung von Medikamenten
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Eine künstliche Beatmung, Infusionstherapie und das Legen einer Magensonde
können notwendig sein. |