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Definition und Häufigkeit von Juckreiz
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Jucken ist eine Missempfindung
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Der Begriff "Juckreiz" ist streng genommen nicht ganz
korrekt, denn es ist die Empfindung "Jucken", die durch einen "Juckreiz"
ausgelöst wird, so wie der "Schmerz" durch einen "Schmerzreiz". Im
wissenschaftlichen Gebrauch wird deshalb heute die Bezeichnung Juckreiz durch
Jucken oder Juckempfindung ersetzt. In der Alltagssprache ist auch immer noch
die Bezeichnung "Juckreiz" gebräuchlich. In der Medizinersprache spricht man von
Pruritus.
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Nach 6 Wochen spricht man von chronischem Jucken
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Die Juckempfindung kann man definieren als eine
Missempfindung der Haut, die das Bedürfnis des Kratzens auslöst. Sie dient
primär als Schutz unseres Organismus zur Abwehr von Parasiten oder
anderer Fremdkörper auf der Hautoberfläche und ist deshalb durchaus sinnvoll.
Diesem kurzfristigen Jucken ist eine chronische Juckempfindung
gegenüberzustellen, die den gesamten Körper (generalisiert) betreffen kann oder
auch nur eine bestimmte Region (lokal), z.B. am Kopf, im Genitalbereich oder am
After. Von chronischem Jucken spricht man, wenn die Juckempfindung über 6 Wochen lang anhält.
Diese Form des Pruritus kann als Warnsignal aufgefasst werden, da er begleitend
bei vielen verschiedenartigen Erkrankungen in Erscheinung treten kann und
deshalb einer genauen Abklärung bedarf.
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Mögliche Ursachen
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Insbesondere bei verschiedenen Hauterkrankungen wie
Neurodermitis,
Schuppenflechte oder
Allergien ist Jucken ein häufiger
Begleiter, aber auch bei diversen Systemerkrankungen wie
Diabetes, Leber-,
Nieren oder
Bluterkrankungen und auch
bösartigen Erkrankungen ist Jucken zu
beobachten. Auch Medikamente kommen als Ursache für chronisches Jucken in
Betracht, besonders bei älteren Menschen, die mehrere Medikamente gleichzeitig
einnehmen. In rund dreißig Prozent der Fälle aber bleibt die Ursache unklar.
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Folgen
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Chronischer Pruritus kann zu einer quälenden Beeinträchtigung
der Lebensqualität werden, unter der Arbeit, Partnerschaft und
Freizeitgestaltung leiden. Lang anhaltend sind
Schlafstörungen, Antriebslosigkeit
bis hin zu Depressionen die Folge.
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Kompetenzzentrum Pruritus
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Da chronisches Jucken in viele unterschiedliche Fachbereiche
hineinspielt, wurde im Jahr 2009 vom Universitätsklinikum Münster ein eigenes
"Interdisziplinäres Kompetenzzentrum Pruritus" gegründet, in dem Fachärzte aus
verschiedenen Fachbereichen gemeinsam gegen chronischen Pruritus vorgehen und
die Abklärung und Behandlung des chronischen Pruritus nach neuesten
Gesichtspunkten durchführen.
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Häufigkeit
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Schätzungsweise 8 Prozent der Bevölkerung leiden unter Juckreiz,
wobei bei zwei Dritteln eine Hauterkrankung zugrunde liegt, bei einem Drittel
eine innere Krankheit als Hintergrund zu sehen ist. Am häufigsten tritt Jucken
jenseits des 60. Lebensjahres auf.
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