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Ein leckerer "Blut-Cocktail" wird wohl nur Graf Dracula
beflügeln - aber unser Blut ist wirklich etwas besonderes. Seine Zusammensetzung aus
festen und flüssigen Bestandteilen bildet ein einzigartiges Gemisch, das sich bei vielen
Krankheiten ändert. Diese Veränderungen sind wichtiger Bestandteil der modernen Medizin
und grundlegend in der Diagnostik und Therapie unterschiedlichster Erkrankungen. Das Blut
kommt mit allen Organen und Geweben des Körpers in Berührung. Deshalb können
Erkrankungen des Blutes weit reichende Folgen haben. |
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Anatomie und Physiologie des Blutes
Unser Blut sieht nur mit dem bloßen Auge wie eine einfache rote Flüssigkeit aus.
Betrachtet man es genauer, so stellt sich heraus, dass es ein komplexes Gemisch aus festen
und flüssigen Bestandteilen ist, das jedes Organ und jedes Gewebe in unserem Körper
erreicht. Als besonderen Bestandteil unseres Körpers könnte man das Blut auch als
flüssiges Körpergewebe bezeichnen. |
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Diagnostik in der Hämatologie
Die Hämatologie ist ein Spezialgebiet der Inneren Medizin. Sie beschäftigt sich mit der
Diagnostik und Therapie von Bluterkrankungen und untersucht die dazugehörenden
physiologischen Abläufe. Aber die dazu erhobenen Blutwerte wie z. B. Blutbild oder
Hämatokrit dienen nicht nur der Feststellung von Blutkrankheiten, sie ermöglichen auch
eine Beurteilung über mögliche Fehlfunktionen des Körpers und geben Einblick in diverse
Erkrankungen anderer Organe. |
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Bluttransfusion
- Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen
Bei einer Bluttransfusion werden Blut oder
Blutbestandteile eines Spenders über eine Injektion in eine Vene des
Empfänger übertragen. Man unterscheidet zwischen einer Fremdblutspende, wenn
das Blut von einer fremden Person stammt und einer Eigenblutspende, wenn
Spender und Empfänger dieselbe Person sind. |
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Anämie - Blutarmut
Blutarmut oder Anämie, wie sie in der Fachsprache genannt wird, ist eigentlich ein
Symptom, denn Blutarmut kommt bei verschiedene Erkrankungen als Folge oder
Begleiterscheinung vor. Allen gemeinsam ist die Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff,
der vom Blut nicht in ausreichender Menge von der Lunge zu den Zellen transportiert werden
kann. Klassische Beschwerden sind Blässe der Haut und mehr noch der Schleimhäute,
schnelle Ermüdbarkeit, Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Herzenge und Atemnot. In Europa
ist Eisenmangel die häufigste Ursache für eine Anämie. Es gibt aber noch viele andere
Gründe für eine Anämie. |
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Blutungsneigung - Hämorrhagische Diathese
Bei einem gesunden Menschen befindet sich das Blutgerinnungssystem in einem
ausgewogenen Gleichgewicht. Einerseits hält es das Blut flüssig, andererseits
sorgt es z. B. im Falle einer Verletzung dafür, das das Blut - begrenzt auf den Ort
der Verletzung - schnell in einen festen Zustand übergeht. Um das zu bewirken,
benötigt die Blutgerinnung aktivierende und hemmende Substanzen, die je nach
Notwendigkeit dosiert zur Verfügung stehen müssen. Störungen in diesem System
führen entweder zu einer verstärkten Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)
oder zu einer verstärkten Gerinnungsfähigkeit des Blutes mit der Gefahr von
Thrombosen.
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Leukämie
Leukämie ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die auch als
"Blutkrebs" bezeichnet werden. Es gibt akute, schneller verlaufende
Leukämieformen und chronische, langsamer verlaufende Typen. Immer besser
werdende technische Möglichkeiten erlauben heute eine eindeutige Zuordnung
der Leukämieformen. Das ist für die Therapie und die Prognose der Erkrankung
entscheidend. |
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Hodgkin-Lymphome
Das Hodgkin-Lymphom ist eine genau definierte bösartige Erkrankung der
Lymphknoten. Dabei werden unter dem Mikroskop so genannte Hodgkinzellen und
Sternberg-Reed-Zellen gefunden, die charakteristisch für ein Hodgkin-Lymphom
sind und ihm seinen Namen gegeben haben. |
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Non-Hodgkin-Lymphome
Nicht-Hodgkin-Lymphome sind eine "Sammelbezeichnung" für alle bösartige
Lymphknotenvergrößerungen, bei denen keine typischen Krebszellen, die so
genannten Hodgkinzellen und Sternberg-Reed-Zellen gefunden werden. Etwa 70
Prozent aller Lymphome sind Non-Hodgkin-Lymphome. |
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Plasmozytom
- Multiples Myelom - Morbus Kahler
Das Plasmozytom ist eine bösartige hämatologische Tumorerkrankung, die auch
Morbus Kahler oder Multiples Myelom genannt wird. Seinen Ursprung hat das
Plasmozytom im lymphatischen Gewebe, wobei es zur Wucherung von entarteten
reifen B- Lymphozyten (Plasmazellen). Typisch ist die Ausbildung vieler
(multipler) Tumorherde im Knochenmark (Myelome). |
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Myelodysplastische Syndrome (MDS)
Myelodysplastische Syndrome ist eine
Sammelbezeichnung für Erkrankungen des Knochenmarks, bei der die
blutbildenden Stammzellen aufgrund eines genetischen Defektes verändert
sind. Es kommt zu einer verminderten Bildung von roten und weißen
Blutkörperchen und von Blutplättchen. Die Folgen sind Blutarmut, vermehrte
Anfälligkeit für Infektionen und verstärkte Neigung zu Blutungen. |
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Myeloproliferative Erkrankungen
(CMPE)
Unter dem Oberbegriff "chronisch myeloproliferative Erkrankungen",
kurz CMPE, werden verschiedene Krankheitsbilder zusammengefasst, die eines
gemeinsam haben: Sie beruhen auf einer Überproduktion aller Blutzellen im
Knochenmark. Je nachdem, ob die roten oder weiße Blutkörperchen oder die
Blutplättchen am deutlichsten vermehrt auftreten, werden verschiedene
Krankheitsbilder unterschieden. |
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Milzveränderungen
Die Milz spielt in der Hämatologie, bei den Bluterkrankungen eine bedeutsame
Rolle. Milzveränderungen können daher Auswirkungen auf die Beschaffenheit des
Blutes haben. Umgekehrt wirken sich auch Erkrankungen des Knochenmarks und
Blutes auf die Funktion und Größe der Milz aus. |
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Polyglobulie
Unter Polyglobulie versteht man eine Zunahme der roten
Blutkörperchen (Erythrozytose). Durch die erhöhte Anzahl der roten
Blutkörperchen erhöht sich auch der Hämoglobinwert. Außerdem ist auch der
zelluläre Anteil des Blutes (Hämatokrit) höher, als normal.
Infolgedessen wird das Blut insgesamt dickflüssiger. |
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Neigung zu Thrombosen - Thrombophilie
Thrombophilie, auch thrombophile Diathese genannt,
kennzeichnet ganz allgemein die Neigung zur Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen)
in den Blutgefäßen. Der Begriff umfasst verschiedene Gerinnungsstörungen,
die mit einer erhöhten Bereitschaft zur Ausbildung der gefürchteten
Thrombosen in Venen oder Arterien einhergehen. |
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