Neurologie - Erkrankungen des Nervensystems

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Anatomische und physiologische Grundlagen der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS)

Anatomische Grundlagen der Amyotrophen Lateralsklerose Das motorische Nervensystem steuert die willentlich hervorgerufenen Bewegungsabläufe unseres Körpers, z. B. mit den Zehen wackeln, Gehen, Kauen, Greifen etc. Es besteht aus zwei Gruppen von Nervenzellen:
  • Motorischen Nervenzellen der Hirnrinde (1. Motoneuron): Die Nervenzellen des 1.Motoneurons liegen in der motorischen Hirnrinde, ihre Ausläufer (Axone) bilden die sogenannte Pyramidenbahn und ziehen zum Hirnstamm und in das Rückenmark.
  • Motorischen Nervenzellen des Rückenmarks (2.Motoneuron): Im Rückenmark findet eine Umschaltung auf andere Nervenzellen (2. Motoneuron) statt. Die Ausläufer der Nervenzellen verlassen in jedem Rückenmarkssegment über den Spinalnerv den Wirbelkanal und ziehen schließlich zu den Muskeln des jeweiligen Versorgungsgebietes. An der so genannten "motorischen Endplatte" des Muskels wird die Erregung übertragen und bewirkt, dass der Muskel sich zusammenzieht.
Bei der Amyotrophen Lateralsklerose können sowohl die motorischen Nervenzellen der Hirnrinde (1. Motoneuron), als auch die motorischen Nervenzellen des Rückenmarks (2.Motoneuron) geschädigt sein. Die Nerven werden geschädigt und übertragen keine Impulse mehr. Weil die Muskeln keine Nervenimpulse mehr erhalten, schrumpfen sie. Je nachdem, welche Muskel betroffen sind, kann dies zu einem breiten Spektrum an Beschwerden führen. Zu Muskelschwäche (Parese) und Muskelschwund (Atrophie) kommt es, wenn 30 bis 50 Prozent der Nervenzellen geschädigt sind. Dieser Prozess ist in der Regel langwierig. Bis zur Ausbildung von Symptomen können Jahre vergehen. Schon vorher lassen sich typische Ablagerungen in den Nervenzellen nachweisen.

 

 

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