Spinaler Krankheitsbeginn
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Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) kann auf unterschiedliche Weise
beginnen und verlaufen. Am häufigsten kommt es zu Beginn der Erkrankung zu
Beschwerden an den Extremitäten. Dabei wird an den Armen meistens eine
Kraftminderung wahrgenommen, die bei 40 Prozent der Neuerkrankten als
Ungeschicklichkeit der Hände z. B. beim Rasieren, Schreiben oder
Handarbeiten auffällt. Bei weiteren 40 Prozent beginnt die ALS mit
Gangunsicherheit und Schwäche in der Muskulatur der Beine. Sie kann aber
auch mit Muskelschwund (Atrophie) oder Muskelzuckungen (Faszikulationen)
anfangen. Wadenkrämpfe gehören zu Krankheitsbeginn zu den typischen
Beschwerden. Diese Form des Krankheitsbeginns in den Extremitäten wird als
spinaler Krankheitsbeginn bezeichnet. |
Bulbärer Krankheitsbeginn
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Ein bulbärer Krankheitsbeginn ist mit 25 Prozent der Betroffenen sehr viel
seltener. Bei diesen Menschen beginnt die Erkrankung mit einer Störung
derjenigen Muskulatur, die von den Hirnnerven versorgt werden. Das sind die
Muskeln von Zunge, Schlund und Gaumen. Deshalb kommt es zunächst zu Sprech-
oder Schluckstörungen. Gelegentlich fällt - meistens zuerst den Angehörigen
- eine verwaschene Sprache auf. |
Die Körperwahrnehmung bleibt erhalten
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Bei beiden Formen des Krankheitsbeginns sind aber die Augenmuskeln, die
Schließmuskeln von Darm und Blase und die Sensibilität ist nicht gestört.
Auch die Körperwahrnehmung ist nicht beeinträchtigt. |
Die Beschwerden breiten sich aus
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Der weitere Verlauf der ALS kann individuell sehr unterschiedlich sein.
Immer aber ist der Verlauf konstant fortschreitend und nicht schubweise. |
Benachbarte Regionen werden befallen
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Typisch ist das Übergreifen der Symptome auf benachbarte Regionen, z. B. vom
Arm auf die Schulter oder auf den gegenseitigen Arm. Bei der Muskulatur der
Beine wirkt sich die Zunahme der Schädigung der Muskulatur als
Gehunfähigkeit aus. Im weiteren Verlauf ist die Muskulatur aller
Extremitäten betroffen und auch die Muskulatur des Gesichts kann beteiligt
sein. |