Die Erkrankung schreitet nur langsam voran
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Die Amyotrophen Lateralsklerose ist eine chronische und immer weiter
fortschreitende Erkrankung in dem Bereich unseres Nervensystems, der die
Bewegungsabläufe des Körpers steuert. Dabei können sowohl die motorischen
Nervenzellen der Hirnrinde (1. Motoneuron), als auch die motorischen
Nervenzellen des Rückenmarks (2.Motoneuron) geschädigt sein (vgl.
Anatomische und physiologische Grundlagen der
Amyotrophen Lateralsklerose). Die Nerven werden geschädigt und
übertragen keine Impulse mehr. Weil die Muskeln keine Nervenimpulse mehr
erhalten, schrumpfen sie. Je nachdem, welche Muskel betroffen sind, kann
dies zu einem breiten Spektrum an Beschwerden führen. Zu Muskelschwäche
(Parese) und Muskelschwund (Atrophie) kommt es, wenn 30 bis 50 Prozent der
Nervenzellen geschädigt sind. Dieser Prozess ist in der Regel langwierig.
Bis zur Ausbildung von Symptomen können Jahre vergehen. Schon vorher lassen
sich typische Ablagerungen in den Nervenzellen nachweisen. |
Das Beschwerdebild ist sehr unterschiedlich
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Je nachdem, welches Motoneuron besonders betroffen ist, stehen
unterschiedliche Symptome im Vordergrund. Ist das 2. Motoneuron besonders
betroffen, kommt es vorwiegend zu Muskelschwäche und Muskelschwund. Ist das
1. Motoneuron besonders geschädigt, ist die Steifigkeit (Spastik) der
Muskeln vorherrschend. |
Formen der ALS
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Die ALS kann ihrem Erscheinungsbild und Untersuchungsergebnissen zufolge
eingeteilt werden in:
- Klassische ALS: Dabei ist sowohl das 1.Motoneuron in der Hirnrinde
als auch das 2.Motoneuron im Hirnstamm und Rückenmark betroffen.
- Progressive Muskelatrophie: Dabei ist nur das 2. Motoneuron des
Rückenmarks befallen.
- Primäre Lateralsklerose: Hier gehen nur die übergeordneten 1.
Motoneurone zugrunde.
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