Teamarbeit ist gefragt
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Da die Behandlung der Amyotrophen Lateralsklerose viele Fachbereiche
berührt, ist dafür ein Team erforderlich, das sich aus verschiedenen
Fachgebieten zusammensetzt: einem Neurologen, Lungenfacharzt, Zahnarzt,
Gastroenterologen (Magen-Darm-Spezialist) und zusätzlich Physio- und
Ergotherapeuten, Logopäden (Sprechtherapeut) Diätberater, und Psychologen.
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollte ein Arzt Hauptansprechpartner des
Betroffenen bleiben. Die verschiedenen Aspekte der Therapie setzen sich
folgendermaßen zusammen: |
Medikamentöse Therapie:
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Gegenwärtig wird der Wirkstoff Riluzol als einziges ursächlich wirksames
Medikament gegen ALS empfohlen. Seine Wirkung beruht auf der Hemmung von
Glutamat (vgl. Ursachen der ALS:
Glutamathypothese), dem stärksten erregenden Botenstoff im
Zentralnervensystem. Mit der Einnahme von Riluzol sollte möglichst
frühzeitig begonnen werden, um den Verfall der motorischen Nervenzellen zu
verzögern, so dass der Betroffene länger in früheren Krankheitsstadien
bleibt. Ganz aufhalten lässt sich der Krankheitsprozess aber nicht. Für
die manchmal empfohlene Anwendung von Kreatin konnten keine positiven
Effekte nachgewiesen werden.
Daneben werden Medikamente verordnet, um verschiedene Symptome zu
lindern. Bei starker Spastik kann ein antispastisch wirksames Medikament
hilfreich sein, zur Reduzierung des gesteigerten Speichelflusses werden
Atropintropfen oder Amitryptilin verordnet, bei Zusammenziehen der
Kehlkopfmuskulatur (Laryngospasmus) wird Metoclopramid oder Pantozol
verabreicht. Zur Schmerztherapie
werden Schmerzmittel wie Paracetamol oder auch stärker wirksame Opioide
verwendet.
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Physiotherapie:
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Der Physiotherapie und Ergotherapie kommt zur Erhaltung der muskulären
Restfunktion eine große Bedeutung zu. Eine zu starke Belastung durch ein
Krafttraining sollte dabei vermieden werden, ein mäßiges Training kann
hingegen einen positiven Effekt auf die Verbesserung der Muskelfunktion
bewirken. Zur Verhinderung von Gelenkversteifungen (Kontrakturen) werden
Dehnbewegungen angewendet. Im Verlauf der Erkrankung wird der Betroffene mit
den notwendigen Hilfsmitteln wie Schienen, Greifzange, Rollstuhl oder
Aufrichthilfe versorgt und es wird ihm gezeigt, wie Verrichtungen des
täglichen Lebens ausgeführt werden können. |
Logopädie:
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Das Hauptanwendungsgebiet der Logopädie sind auftretende Schwierigkeiten der
Artikulation. Durch gezieltes Training lässt sich häufig eine Verbesserung
des Sprechens erreichen. Bei Bedarf können auch elektronische
Kommunikationsgeräte eingesetzt werden. Schluckstörungen werden zunächst
durch Zubereitung leicht zu schluckender Speisen und Andicken von
Flüssigkeiten behandelt. |
PEG:
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Fällt das Schlucken zunehmend schwerer, kann die ausreichende Versorgung mit
Nährstoffen schwierig werden. Dann ist die Anlage eines PEG (perkutane
endoskopische Gastrostomie) erforderlich. Bei einer Magenspiegelung wird
dazu eine dünne Sonde durch die Bauchdecke in den Magen gelegt. Diese
Maßnahme wirkt zusätzlich einer Gewichtsabnahme und Austrocknung entgegen. |
Beatmung:
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Die Muskelschwäche der Atemmuskulatur hat bei den meisten ALS-Kranken eine
gestörte Lungenfunktion und Luftnot als Folge. Durch routinemäßige
Lungenfunktionsprüfungen kann beizeiten eine Heimbeatmung eingeleitet
werden, die die Lebensqualität deutlich erhöht. Zusätzlich helfen
Schleimlöser (Mucolytika) die Atmung zu erleichtern. Gleichzeitig tragen sie
in Verbindung mit Atemgymnastik als Prophylaxe gegen Lungenentzündungen bei.
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, einen Zwerchfellschrittmacher
einzusetzen. Dabei wird durch Elektrostimulation das Zwerchfell zu
Kontraktion und somit zu einem Atemzug angeregt. Dieses Verfahren befindet
sich derzeit noch in einem experimentellen Stadium. |
Orthopädische Hilfsmittel:
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Der jeweiligen Krankheitsphase entsprechend, müssen verschiedene Hilfsmittel
angepasst werden wie z.B. Schienen oder ein Rollstuhl. |
Psychologie:
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Sie gibt wichtige Hilfestellung zur Verarbeitung der Krankheit und zum
Erlernen von
Entspannungstechniken wie
Autogenes Training oder
progressive Muskelrelaxation. |
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Für alle Betroffenen ist es empfehlenswert, frühzeitig eine
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht anzulegen. |