Neurologie - Erkrankungen des Nervensystems

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Künstliches Koma

Künstliches Koma ist eine Langzeitnarkose

Der Begriff "künstliches Koma" taucht häufiger in den Medien auf. Er beschreibt einen Zustand, der genauer betrachtet kein Koma im eigentlichen Sinne ist, sondern eine Langzeitnarkose. Ärzte versetzen gelegentlich Menschen nach einem schweren Unfall oder bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung in einen Medikamentenschlaf. Durch die Bewusstseinsminderung wird der Organismus entlastet, so dass der Körper weitaus besser mit der Stresssituation, in der er sich befindet, fertig werden kann.

 

Reaktion der Natur auf schwere Schädigungen

Hintergrund: Bei schweren Krankheiten oder Unfällen reagiert der Körper oft panisch. Körpereigene Rettungssysteme werden durch die Anforderungen an Heilung und Reparatur lebenswichtiger Prozesse völlig überfordert. Es kommt im Organismus zu schwerem Stress. Dadurch kann ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten. In solchen Momenten werden die Betroffenen oft bewusstlos. Mit dieser natürlichen Reaktion schützt der Körper sich selbst. Schwere Schmerzen und Todesangst werden nicht mehr wahrgenommen und der Körper kann sich eher auf Heilung und Reparatur einstellen. Das künstliche Koma erfüllt die gleiche Schutzaufgabe.

 

Behandlung auf der Intensivstation

Wir ein Mensch in ein künstliches Koma versetzt, so wird er in dieser Situation auf der Intensivstation künstlich beatmet und lebenswichtige Funktionen wie Blutdruck und Herzfrequenz etc. werden rund um die Uhr fortlaufend kontrolliert. Die Ernährung erfolgt über eine Magensonde oder über intravenöse Nahrungszufuhr.

 

Niedrige Medikamentendosis schont den Organismus

Um den Organismus möglichst zu schonen, werden bei einem künstlichen Koma wesentlich weniger Narkosemittel verabreicht, als bei einer echten Narkose. So kann der Schlaf- Wachrhythmus einigermaßen beibehalten werden. Da die Narkose nur leicht ist, ist die Wahrnehmung nicht vollständig ausgeschaltet. Viele der Betroffenen können sich an einige Wahrnehmungen während dieser Zeit erinnern.

 

Beenden des künstlichen Komas

Das künstliche Koma kann jederzeit beendet werden. Es ist aber wichtig, die Schlafmittel nicht abrupt abzusetzen, sondern die Dosis allmählich zu reduzieren. Das nennt man "ausschleichen". Auf diese Weise kann der Körper sich in seinen Funktionen allmählich wieder an die veränderte Situation anpassen. Gelegentlich leiden manche Menschen nach Beendigung des künstlichen Komas vorübergehend unter Halluzinationen, die aber nach kurzer Zeit restlos wieder verschwinden.

 

Reduzierung der Körpertemperatur ist manchmal zusätzlich notwendig

Nach einem größeren Schlaganfall oder nach Herzstillstand mit erfolgreicher Wiederbelebung kann es nützlich sein, zusätzlich zum künstlichen Koma die Körpertemperatur auf 34-32° C zu senken. Durch diese Maßnahme läuft der Stoffwechsel verlangsamt ab und der Sauerstoffverbrauch sinkt. Das verbessert die Chancen, die gefährliche Situation ohne großen Schaden zu überstehen.

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