Neurologie - Erkrankungen des Nervensystems

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Locked- in- Syndrom

Das Bewusstsein ist erhalten

Im Gegensatz zum Minimal Concious State, Wachkoma und Koma ist beim  "Locked in-Syndrom" das Bewusstsein ganz erhalten.

 

Lähmungen der Arme und Beine, Sprachverlust, Schluckverlust

Es besteht eine Lähmung aller 4 Extremitäten und eine Unfähigkeit zu sprechen und zu schlucken. Der Betroffenen kann aber uneingeschränkt hören und sehen. Lediglich durch vertikale Augenbewegungen oder Blinzeln ist es den meisten Betroffenen möglich, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Obwohl sie wach und bei vollem Bewusstsein sind, ist es ihnen kaum möglich, sich verständlich zu machen: sie sind eingeschlossen ("locked in" ) in ihrem eigenen Körper.

 

Ursachen

Verursacht wird das "Locked-in-Syndrom" zumeist durch einen Schlaganfall, der sich durch einen Verschluss der Arteria basilaris ereignet. Die betroffene Hirnregion "Brücke" (Pons) genannt, gehört zum Bereich des Hirnstamms. Das Krankheitsbild kann aber auch durch Traumen, Hirnentzündungen (Enzephalitis), degenerative Erkrankungen wie amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Vergiftungen oder Embolien entstehen.

 

Diagnostik

Da sich die verschiedenen Krankheitsbilder der Bewusstseinsstörungen auf den ersten Blick sehr ähneln, ist die Abgrenzung gegenüber dem Wachkoma erforderlich. Sie gelingt mithilfe der funktionalen Magnetresonanztomographie fMRT.

 

Kommunikation mittels Brain Computer interface ist möglich

Wenn auch Augenbewegungen nicht zur Kommunikation zur Verfügung stehen, bietet die Technik noch eine Möglichkeit der Kommunikation mittels "Brain Computer interface". Dabei wird die elektrische Hirnaktivität in Form des Elektroenzephalogramms (EEG) genutzt. Die Vorstellung einer Bewegung, z. B. Bewegung der rechten Hand ändert die Hirnaktivität in einer bestimmten Weise. Die Impulse können mit Hilfe einer EEG- Ableitung aufgezeichnet und nach entsprechendem Training in Steuersignale umgesetzt werden. Diese Methode der Kommunikation erfordert viel Training.

 

Therapie

Mit umfassenden Behandlungsmaßnahmen, die Krankengymnastik, Ergotherapie und logopädische Übungen einschließen, kann bei vielen Betroffenen eine Besserung des klinischen Krankheitsbildes erreicht werden.

 

Prognose

Die Angaben zur Sterblichkeit sind in der Literatur unterschiedlich. Es scheint aber so, dass bei Patienten, bei denen die Ursache des Locked-in-Syndroms eine Durchblutungsstörung des Gehirns (Schlaganfall) ist, die Sterblichkeit hoch ist. Andere Angaben mit einer  10-Jahresüberlebensraten von bis zu 80 Prozent beziehen sich auf jüngere Betroffene und andere Ursachen.

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