Komplette Verletzung des Rückenmarks
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Bei einer kompletten Rückenmarksverletzung wurde das Rückenmark in
seiner ganzen Breite durchtrennt. Dadurch kommt es zu einem vollständigen Verlust der
motorischen und sensiblen Funktion unterhalb der Verletzungsstelle. Die so entstehende
vollständige Querschnittslähmung wird auch als Plegie bezeichnet:
- Tetraplegie bedeutet vollständige Lähmung der Arme und Beine
- Paraplegie bedeutet vollständige Lähmung der Beine
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Eine Tetraplegie entsteht durch eine Läsion im Bereich der
Halswirbelsäule. Eine Paraplegie dagegen durch eine Läsion im Bereich der Brust- oder
Lendenwirbelsäule. Je nach Höhe der Läsion kann auch die Rumpfmuskulatur gelähmt sein.
Dazu umfassen die Lähmungen auch die Blasen- Mastdarm- und Sexualfunktion. |
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60 Prozent der Verletzten sind Paraplegiker, 40 Prozent Tetraplegiker. Bei
einer sehr hohen Verletzung oberhalb des 4. Halswirbels, kommt es zusätzlich zu einer
Lähmung des Zwerchfells, so dass der Betroffene künstlich beatmet werden muss. |
Sauerstoffmangel schädigt das Gewebe zusätzlich
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Über die direkte Zerstörung des Rückenmarks durch Zerreißung und
Quetschung hinaus, kommt es in der Zeit nach dem Unfall durch eine Unterversorgung des
Gewebes mit Sauerstoff kaskadenartig zur Ausschüttung verschiedener Gewebshormone wie Zytokinen und Prostaglandinen, die
zur Ausbildung einer Gewebsschwellung mit örtlicher Entzündung und letztendlich zum
Zelltod führen. Diese Vorgänge bewirken zusätzliche Schäden an der Verletzungsstelle.
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